Zuerst (und was ich für das Laden als immer wichtiger Ansehe):
Es wird nicht interessieren wielange es dauert einen Akku (Auto) voll zu laden …
Mich interessiert das heute schon beim vergleichen genau gar nicht.
Es zählt nur wieviele km ich pro Zeit nachladen kann.
Beispiel: Also wieviele km ich pro 10min lade (kurze Pinkepause, schneller Kaffe) oder wieviel ich pro 45min- 60min (mal was essen zwischendurch).
Ich glaube es wird grundsätzlich 2 Arten von Laden geben:
- recht langsam - würd sogar sagen bevorzugt 1-phasig (oder 3-phasig mit recht niedrigen Leistungen), keine Abrechnung, einfach und in grosser Zahl verfügbar.
- so schnell als möglich, wird wohl immer was kosten.
alles dazsichen halte ich für nicht Zielführend, steigert nur die Frustration und bringt keine Akzeptanz der e-Mobilität.
mit ‚recht langsam‘ ist kleiner 11kW gemeint (meist sogar deutlich kleiner)
mit ‚so schnell als möglich‘ ist grösser 100kW gemeint, je nach Entwicklung kann die Grenze auch gerne nach oben verschoben werden (Autos die diese dann auch Ausnutzen können kommen dann hoffentlich bald, für die die jetzt auf den Strassen sind muss die Station dann runterregeln).
ad 1):
Das an mehreren Orte:
1.1) Zuhause: Also in der Nacht wann ich schlafe. Auch wenn die Akkus in den Autos grösser werden muss die Ladeleistung/Zeit nicht steigen.
Ich lese immer wieder „ja aber bei so grossen Akkus reicht dann die Schnarchladung zuhause nicht mehr um den Akku in der Nacht vollzukriegen“.
ähm … so what???
Die Ladeleistung in der Nacht soll grösser sein als meine tägliche Fahrleistung. z.B. ich fahre pro Tag normalerweise so 50 bis 100km. Evt. hab ich am Abend noch was vor, sollens noch mal 100km sein, dann komm ich auf 200km, da noch einen angstaufschlag von 50km drauf bin ich bei 250km, dann noch 50km drauf um für die Fälle das ich mal länger gefahren bin den Akku Etappenweise wieder voll zu bekommen. Macht also in Summe 300km.
Wenn ich diese 300km in der Nacht bei mir zuhause in der Garage nachladen kann bin ist das VOLL okay für mich, auch wenn ich mal einen Akku für 1000km haben sollte.
1.2) Dienstleister die das „zurverfügungstellen“ von Ladestationen als Service kostenfrei anbieten:
Das sind z.B. Hotels, Restaurants, Shoppingcenters, Baumärkte, Lebensmittelketten, Einzelhandel … jeder der seinen Kunden sowas eben als Dienstleistung zur Verfügung stellen will.
Ideal würde ich da finden wenn die Ladeleistung so gewählt wird dass ein durchschnittliches Elektroauto während der typischen Konsumation der Dienstleistung so ca. den Weg nachladen kann den so der Durchschnitt der Kunden als Anfahrtsweg zurücklegt.
z.B. ein kl. Gasthaus wo die Gäste meist aus einem Umkreis von 20-30km kommen und wo es selten Feiern gibt die gleich über zig Stunden gehen (runde Geburtstage usw.) stellt eine Ladeleistung zur Verfügung in der ein durchschnittles e-Auto pro Stunde ca. für 20km nachladen kann.
Ein Regional bekanntes Restaurant wo Leute auch gerne mal von weiter weg kommen dann eben wo man in einer Stunde 30-50km nachladen kann.
Ein grosses Shoppingcenter wo die Leute auch gut und gerne mal von über 100km anreisen und wo die typische Einkaufstour auch mal gut und gerne 3-4h dauert sollte dann eben eine Ladeleistung haben in der man in 4h dann eben für 150km bis 200km nachladen kann.
Ich schätze da kommen dann viele eh auf die gleich niedrigen Ladeleistungen, z.B. das Restaurant mit Ladeleistung 50km/Stunde und das Shoppingcenter mit 150-200km/4 Stunden liegen ja dann in etwa gleich.
1.3) ‚Schnarchlader‘ soviele wie möglich an Parkplätzen (von Gemeinden/Städten errichtet).
Schnarchlader, 1-phasig an Parkplätzen.
Viele Ladepunkte, wenig Kosten, wenig ges. Anschlussleistung.
Somit hoffentlich unkompliziert in grosser Menge realisierbar (1x32Amp Drehstromleitung wo dann gleich mal 6 Parkplätze versorgt werden können? Oder 12 Parkplätze wo je 2 Parkplätze eine Leitung haben, wo zuerst angesteckt der bekommt zuerst).
Und das müssen Parkplätze sein, KEINE Ladeplätze!
Keine gesonderte Abrechnung, in Parkplatzgebühren includiert und gut ist.
Irgendwas von Wien habe ich vor kurzem in der Zeitung gelesen dass dort irgendsoetwas geplant ist. Strom soll von den Ampeln kommen. Details hab ich nicht im Kopf, aber eben auch bestehende Infrastruktur (Ampeln) nutzen um günstig Lademöglichkeiten zur verfügung stellen zu können).
1.4) Ladestationen beim Arbeitgeber
Bin mir nicht sicher ob das in breiter Masse kommt.
Ich glaub das wird bald vorbei sein.
Weil (hoffentlich) bald alle verfügbaren Elektrofahrzeuge reichweiten haben die für jeden Pendler ausreichend sind. Da werden sich dann die Unternehmen fragen warum sie da den Strom sponsern sollen, denn ‚notwendigkeit‘ hat der Mitarbeiter ja nicht, kommt auch so Nachhause.
Bei den heute üblichen (ausser Tesla) kann für einen Pendler ja schon blöd sein wenn er z.B. nach der Arbeit nicht direkt nachhause will sondern auf dem Heimweg noch einen Umweg machen muss, und das bei der momentan geringen Dichte an Schnellladern…
Aber wenn das die Firmen anbieten, dann sicher auch ‚möglichst‘ geringe Ladeleistungen pro Fahrzeug, damit eben mit einer geringen ges. Anschlussleistung viele Parkplätze ausgerüstet werden können.
Ach, und bei all den Schnarchladern: KISS: also bevor ich da pro Ladepunkt eine hohe Ladeleistung mache die ich dann dynamisch verteile, also wenn ein Auto vollgeladen ist dann automatisch das nächste das angesteckt ist bin ich dafür das viele gleichzeitig mit möglichst ‚dummer‘ Infrastruktur laden (also entsprechend geringe Ladeleistung). Weil ‚dumme‘ infrastruktur heisst meist billiger in der Anschaffung und Wartung (und meist auch weniger Fehleranfällig) => es können mehr Punkte geschaffen werden.
ad 2)
Alles was Schnellladung betrifft wird über kurz oder lang zu zahlen sein.
Schnelllader die Kostenlos sind/bleiben werden hoffnungslos überfüllt sein, das interessiert doch keinen der SCHNELL-Ladung gerade jetzt im Moment machen möchte.
Schnellladung mache/brauche ich wenn ich eben dann mal wirklich länger fahren werde.
Dann will ich ja nicht irgendwo herumsuchen müssen ob nach einer Schnellladestation die irgendwo versteckt herumlungert nur weil der Betrieb ja nix kosten darf irgendwo im letzten Winkel versteckt ist wo möglichst keine/wenig Pacht zu zahlen ist.
Solche Stationen sollen leicht erreichbar sein, an EINER Location sollen ausreichend Lader verfügbar sein (also EIN Tripplecharger geht dann fast gar nicht), einerseits weil an einem SCHNELLLADER erstmal ewig warten geht nicht, und wenn da so ein Lader ‚herumlungert‘ und der dann ein technisches Problem hat muss es Ausweichmöglichkeiten geben (und okay, wenns es dann mal zu wartezeiten kommt okay, aber es soll nicht von vornherein der Regelfall sein).
Tja, und soeine Infrastruktur kostet dann eben. Aber da zahle ich dann lieber für einen verlässlichen Service als das ich drauf hoffen muss das die EINE Ladestation die ich gerade anvisiere dann wohl auch leer ist und ich nicht erst 20min warten muss bis ich erst mal beginnen kann zu laden.
Und immer das herumgejammere das nach kWh verrechnet werden soll … bei solchen Ladestationen wie beschrieben mit dem beschriebenen Service interessiert doch keinen die geladenen kWh?? Das bereitstellen und aufrechterhalten des Services ist das was ich als Konsument brauche und dann auch zu zahlen habe!
D.H. das wären dann eigene Dienstleister, z.B. ELLA in Österreich ist da auf einem guten Weg finde ich, die machen meiner Meinung nach vieles Richtig (haben zwar auch erst einen Schnelllader pro Station, aber irgendwie müssen sie es als kl. Firma ja auch finanzieren, aber dafür gibts überall zumindest einen ‚Support‘-Lader, d.h. wenigstens eine Notladung ist möglich wenn der Schnelllader ausfällt).
Die Supercharger sind ja auch so eine Dienstleistung, die aber eben nicht auf pay-per-use basis sind sondern für die Einmalig in die Tasche gegriffen wird (sind ja auch nicht gratis).
edit:
uff war das jetzt viel text, jeder der es bis hierher geschafft hat bekommt ein nuss-kipferl von mir