Leistungsbezogene Autopilotfunktion

Hallo zusammen !

Im Lichte der hier gerade auch stattfindenden Diskussionen um Langstreckenfahrten und den entspr. Verbräuchen fällt mir noch ein sehr interessantes Gespräch mit Heinz Harald Frentzen auf dem Elon event in Berlin ein.

Wir haben am Tisch stehend über sein Haus und seinen P85 und den i3 seiner Frau gesprochen und auch darüber, warum er noch keinen P85D oder P90D hat. Er sagte, er bekäme die Verbräuche seines P85 nicht hin und ausserdem ist er sehr zufrieden mit diesem Wagen.

Wir fingen dann an, über das ein oder andere feature zu sinnieren und Heinz Harald wünschte sich dann eine leistungsbezogene TACC für die Langstrecke. Das fand’ ich ausserordentlich interessant. Wir haben dann ein wenig darüber gesprochen, wie das aussehen kann und kamen zu folgenden Einstellmöglichkeiten:

  1. Vorgabe: Wh/km
  2. Vorgabe: Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug
  3. Vorgabe: v min
  4. Vorgabe: v max

Also - wie kann das funktionieren ? Ich fahre also auf die BAB und sage dem System, daß ich nicht mehr als 210 Wh/km verbrauchen möchte und stelle den Abstand z.B. auf 5 Fahrzeuglängen ein und lege dann fest, daß ich NIE langsamer als 80 km/h und aber auch NIE schneller als z.B. 130 km/h fahren möchte. Dies sollte dem System genug Regelraum lassen und mich nicht nerven, weil ich es vorgegeben habe.

So kann der Wagen darauf achten, den entspr. Verbrauch zu halten - weniger die Geschwindigkeit. Das müßte auch ein wenig die tlw. etwas burschikose Vorgehensweise beim Beschleunigen oder Verlangsamen des aktuellen TACC korrigieren. Man würde so auch noch besser die Langstrecken angehen können ?

Was haltet Ihr von TACC im HHF-Mode ?

Wäre das mal ein Wunsch an Tesla ? Ich finde die Idee sehr gut !

:wink:

PS: Heinz Harald Frentzen ist ein sehr freundlicher Mensch und angenehmer Gesprächspartner - zu dem ist er auch sehr kompetent, was Fahrzeuge angeht - naja - was auch sonst !

Eine grandiose Idee. Schön wenn andere darauf kommen. Wäre mir nie eingefallen, aber die Idee ist EINFACH gut.

Darüber hab ich auch schon nachgedacht, lustigerweise damals schon mit meinem Verbrenner. (-> max. Verbrauch/100km)
Die Bedienung wäre aber vermutlich zu kompliziert, um so etwas an normale Kunden auszuliefern. Ich denke da höchstens an so etwas wie den Valet Mode mit begrenzter Leistung…

So lange wir keine eigenen Apps mit Zugriff auf’s Gaspedal haben (und das dauert hoffentlich noch sehr sehr sehr sehr lange), wird das nicht gehen schätze ich!

Der Vorschlag ist sehr gut, aber auch komplexer als man denkt. Der Reiseschnitt wird doch auch sehr von Geschwindigkeitsbegrenzungen und Baustellen beeinflusst. Die kann ich in etwa voraussehen und es eventuell vorher etwas zügiger gehen lassen. Ob der Autopilot das so alles weiß und richtig einschätzen kann?

Viel einfacher wäre sicher eine Einstellmöglichkeit von „sehr ruhig“ bis „sehr dynamisch“ für das abbremsen/rekuperieren auf Vorausfahrer sowie das anschließende beschleunigen. Das ist mir bisher zu hektisch, um nicht zu sagen aggressiv.
Die Verbrauchskurve auf Strecke im Auge zu behalten und alle 10-50km eventuell mal die Sollgeschwindigkeit nachzuregeln ist jetz nicht so anstrengend.

Alternativ könnte man ja eine eigene page bei den Einstellungen unter „Fahren“ oder so hinterlegen. Das nennt man dann dynamischer TACC oder so und da kann man - ähnlich wie jetzt - die ganzen Dinge festlegen.

Aktivieren würde man es wie immer - damit legt man vorher nur fest, WAS man will und der Rest läuft so, wie jetzt auch. Das macht es im Fahrbetrieb einfacher.

Das muß ja anfangs nicht perfekt sein, aber hier im Norden würde das super klappen ! Erstmal keine Berge und ein Stau ist genial - da verbrauche ich nicht sooo viel…die Kasseler Berge stelle ich mir da schwieriger vor beim Berechnen.

Es ging um die beiden Ansätze - einmal von Seiten der Geschwindigkeit, dann aber auch von der Seite der eingesetzten Energie. Mag ein bisschen Jugend forscht sein, aber z.B. zu sagen - bringe mich mit 65 kWh von HH nach Berlin ist durchaus eine machbare Angelegenheit - oder eben mit z.B. 210 Wh/km…

Wenn der Energieverbrauch in Zukunft immer weniger egal ist und das autonome Fahren kommt, dann werden das sicher Ansätze sein, die man ebenfalls fahren kann.

Ich denke, die aktuelle Tesla Flotte könnte das - ob Tesla es priorisiert, ist ne andere Sache…

:wink:

Schöne Idee, aber nur in der Theorie. Viel zu kompliziert in der Praxis. Sowas wird niemals auch nur ansatzweise den Weg ins Model S finden, denn das verwirrt Otto Normalkunde mehr, als es nützt.

Am Ende sind dann vielleicht 5% Akku gespart, welche man genauso gut mit TACC und 3% langsamer Fahren hätte bewerkstelligen können. Das ist es nicht wert.

Hm… ich sehe das zwiegespalten. Klingt erst mal gut aber auch nicht zu Ende gedacht.

Vorgabe 2 und 4 gibt es doch schon!?
Wobei Vorgabe 2 richtigerweise nicht nach „Fahrzeuglängen“ geht sondern natürlich geschwindigkeitsabhängig den Abstand einhält!

Was bringt also eine Verbrauchs-Vorgabe…

Bei jeder Steigung würde das System sofort auf die Mindestgeschwindigkeit runterregeln, da der Verbrauch sofort über Maximum (Vorgabe 1) steigt.
Bei dem darauffolgenden Gefälle dann wieder auf Maximalgeschwindigkeit.

Also eine für einen selbst - und besonders für andere(!) - nervige Fahrweise, die im Endeffekt zu einer reduzierten Durchschnittsgeschwindigkeit führt und kein entspanntes Reisen bedeutet.

Und warum überhaupt den Aufwand?
Dafür gibt es doch die Trip-Anzeige im Energie-Fenster!

Dort wird prognostiziert, mit welcher Restkapazität ich am Ziel ankomme, was ja umgerechnet einem Verbrauch von X Wh/km entspricht.
Wenn ich den unterbieten will, dann muss ich mein TACC niedriger einstellen bis der Zielwert passt.
So einfach ist das :wink:

Ein „leistungsbezogener TACC“ ist doch irgendwie „um die Ecke gedacht“, oder „von hinten durch die Brust ins Auge“ :laughing:

Exakt das bringt mich im Lichte der FW7 zu einem weiteren Punkt - ein Konzept, welches in der Softwareindustrie bei UIs durchaus öfter mal vorkommt. Der Expertenmodus ?

Otto Normalkunde ist mir schnuppe - geschenkt. Ich würde gern gegen Aufpreis oder auch nicht den Expert Mode kaufen. Dafür bekomme ich weitaus mehr Einstellmöglichkeiten, eine API zum Wagen und ein SDK :smiley: .

Und ne Datenbrille, die mir was auch immer in’s Display einspielt…oder so…

BIIIIIIITTTEEEEEE TESLA !!!

Gerade bei moderner Software wird sehr viel Wert darauf gelegt, gerade auf einen solchen Expertenmodus oder zu viele Konfigurationsmöglichkeiten zu verzichten. Moderne Software ist einfacher zu bedienen als alte, sieh z.B. die Evolution bei Office.

Gemäss dem Motto: Biete dem Nutzer nur das an, was auch relevant ist. So soll es auch beim Model S bleiben.

Wer auf Teufel komm raus Energie sparen will, der soll den Expertenmodus names „rechter Fuss“ benutzen :smiley:

Interessant fände ich einen Modus schon, der mit dem Navi gekoppelt ist, und in dem man sagen kann: „Computer, ich will mit 10kWh / 10% am Ziel ankommen, dabei aber nicht schneller als 150 und nicht langsamer als 90 fahren“. Der/Das TACC sorgt dann vorausschauend für eine geeignete Geschwindigkeit (ohne am Berg unnötig langsam/schnell zu werden), die auch den Minderverbrauch durch auf der Strecke liegende Tempolimits (bekannt aus der Navi-Karte) berücksichtigt und hält auch immer den Abstand zum Vordermann. Wenn dann noch Verkehrszeichenerkennung daran gekoppelt wird und die automatische Lenkung funktioniert… :wink:

Ein ACC welches die kommende Streckenführung berücksichtigt gibt es schon in einem Serienfahrzeug. Das fängt an zu rollen/rekuperieren bevor man an dem Geschwindigkeitslimit vorbei kommt (z.B. einem Ortseingang) oder erlaubt keine strengen Beschleunigungen ohne Kickdown vor der eigenen Autobahnabfahrt. Es ist also machbar - und neben dem Komfort wohl auch effizienter als normale Geschwindigkeitsregelassistenten.

Meine Frau hat bis heute nicht verstanden, was Spannung, Stromstärke und Leistung sind…in der ersten Woche Tesla hat Sie es versucht, als Sie aber merkte Sie kommt auch ohne dieses Wissen von A nach B hat Sie darauf verzichtet es wirklich verstehen zu wollen.
Von mir aus einen Expertenmodus, (Freak-Mode um in Elon’s Jargon zu bleiben, ich selbst würde Ihn ja verwenden), aber für die Masse ist die Einfachheit das Tolle.
LGH

OT: Office ist ein ganz schlechtes Beispiel ! Und Expertensoftware bleibt Expertensoftware :wink: - die ist immer kompliziert - der Experten wg. …

Deshalb ist es ja explizit einschaltbar - wenn man es erworben hat. Früher oder später wird Tesla die Platform um ein SDK erweitern, das wird auch der nächste Schlag gegen das bestehende System sein…das kommt von ganz allein…

Dem normalen Benutzer wird Normales geboten, dem Experten eben mehr. So war das gemeint…

Ich schaffe es schon, energiesparend zu fahren - viele aber nicht. Hinter dem HHF-Mode steckt die Idee, daß der Wagen von ALLEIN die Strecke mit der angegebenen Vorgabe schafft. Stell Dir vor, der Autopilot ist wirklich gut, dann sage ich, wohin ich will und zwar ohne Stopp ! Der Wagen versucht das dann allein…

Ich sage ja nicht, daß es einfach ist, aber diese Art ist nochmal Benutzerfreundlicher, als selbstfahren. Man steigt ein uns gibt den Sprachbefehl: „Nach Hannover - kein Zwischenstopp“.

Is schon cool, oder ? Und für axpie und checkkaptain: „Nach Hannover - einen Zwischenstopp“ - nur so als Beispiel. Und wenn es im Winter ganz doof läuft, dann fordert der Autopilot mich von Hamburg kommend in Fallingbostel auf, das Lenkrad zu übernehmen, da wir laden müssen. Das geht jetzt schon manuell, aber offensichtlich haben ja einige da ein Problem und je mehr wir in die Masse rutschen, je eher wird das ein Thema…

Nochmal: das gibt es bereits! Das geht mit der Trip-Anzeige im Fenster „Energie“.
Ich stelle dann die TACC so ein, dass unten rechts für die Restkapazität am Ziel = „14%“ (86% = 65 kWh) angezeigt wird (wenn ich mit 100% starte).
Und das ohne nervige Geschwindigkeitswechsel :wink:

Alles, was es braucht, um Deinen Wunsch zu erfüllen, wäre eine umgerechnete Anzeige, die Dir den prognostizierten Durchschnittsverbrauch bis zum Ziel anzeigt.

Aber dann passt er nicht die Geschwindigkeit bergauf/bergab automatisch verbrauchsoptimiert an und das manuelle Eingreifen entfällt :unamused:

Wegen Gefälle / Steigung wäre eine maximale Beschleunigung in % der maximal möglichen in g sinnvoller, da man ja weder den nachfolgenden Verkehr bei der Steigung durch zu träges Beschleunigen nerven, noch die Vorausfahrenden beim Gefälle zu sehr bedrängen will.

Gruß SRAM

Interessant, dass „leistungsabhängiges TACC“ offenbar auch andere beschäftigt.

Habe dazu schon vor einigen Monaten folgenden Post geschrieben:

Trifft es genau. Auch im SeC Wien habe ich mal mit dem direkten Staff darüber diskutiert. Sie haben die Idee interessant gefunden, notiert und angekündigt, sie an die Entwicklung weiterzuleiten.
Viel erwarte ich mir davon nicht. Aber wer weiss…

Finde die Idee von past_petrol sehr gut und ihaire hat das noch verfeinert: einfach eingeben ich will mit x% o.ä. am SuC ankommen, Rest macht der Autopilot.

Siehste - da ist schon ein wenig etwas dran…

:wink:

Ich war bei einem Teil des Gespräches mit dem wirklich sehr sympathischen HHF auch dabei. Kann mir schon denken, wie sich sein Gedanke zu dem Vorschlag entwickelt hat. @past_petrol erinnerst Du Dich auch daran? - Das hier:
Er hat doch von einer seiner regelmäßig oder oft gefahrenen Langstrecke mit x Kilometern erzählt und wie er sie unter der Einbeziehung der SuC-Stopps (drei glaube ich/sprach er von 600 oder 800 km?) mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit bzw. in der kürzesten Zeit zurücklegen kann. Er sprach von 140 km/h die er jetzt im Schnitt bereits erreicht hätte - INKLUSIVE LADESTOPPS!!!
Er hat sich durch trial and error an eine dazu optimale Boxenstopp, äh Ladestoppstrategie herangetastet. Er beschrieb wieviele Minuten er exakt an welchem der drei SuCs lädt, bevor er wieder mit V-Max oder eben fast V-Max weiterfährt. Ein echter Pitstopp-Experte…
Ich glaube er möchte das mit der beschriebenen Idee - in Abhängigkeit der Machbarkeit auf der Strecke, des Verkehrsaufkommens und vielleicht auch der anwesenden Beifahrerin - ähnlich perfekt durch das Auto steuern lassen.

Rennen is imma! - Wie wir so unter Radsportlern sagen.[emoji16]

Edit: Ach ja. Ich finde den Experten- oder HHF-Modus klasse. Würde ihn nutzen.