Heckantrieb (only) und Rekuperation/Bremsen?

Hallo TFF-Gemeinde,
dies ist mein erster Post hier, ich komme aus Bamberg.
Ich warte auf mein bestelltes Model S 75 (ohne D).
Ich dachte ließ mich von dem Argument leiten, dass er schwer genug ist um auch im Winter genug Haftung der angetriebenen Räder zu bringen.

Nachdem ich mir nun häufiger vorstelle wie die Bremswirkung vor Allem über die Vorderräder realisiert wird, mache ich mir Gedanken ob die Entscheidung „ohne D“ richtig war.
Mir geht es um die Rekuperationsmöglichkeit beim Verzögern. Da „wandert die Last“ auf die Vorderräder und man hat an diesen mehr Grip als hinten.
Wenn man allein/hauptsächlich den Heckmotor zum „Bremsen“ nutzen und maximale Energierückgewinnung will, kann man an die Grenze zum Schleudern kommen (?) - Passstraße bergab oder auf nasser Fahrbahn. Die Software regelt das sicherlich gut ab (ABS).
Kann schlecht einschätzen ob die Schleudergefahr bei 2,2 t Gewicht kaum mehr gegeben ist oder ob die Vorderbremsen verstärkt genutzt werden müssen.

Könnte ich dazu bitte Eure Erfahrungen und Erkenntnisse „hören“?

Tesla gab ja ein wenig mehr Reichweite beim 75D gegenüber dem 75er an.
Andererseits hat man das Gewicht des Frontmotors rumzufahren und zum Beschleunigen tut’s wohl auch allein der Heckantrieb gut.

Danke!

Gruß, Robert

ich bin auf die Antworten der Langzeit-Erfahrenen gespannt - mein Eindruck: Arosa vor 2.5 Wochen bei 0-4 Grad, Regen und leichtem Schneefall am letzten Stück der Strasse. Unterwegs auf Sommerreifen und der Wagen fuhr wie auf Schienen, bei ausgiebigster Nutzung der Rekuperation

ich habe einen P85 mit Heckantrieb. Erschwerend fahre ich auf Allwetterreifen (die sind wirklich grottig auf Schnee). Die Erfahrung die ich bei Glätte (öfters) und Schnee (sehr wenig) in den letzten 200000km gemacht habe ist das er nie hinten weg geht, wenn dann vorne schiebt. Und da hilft dir ein Allrad auch nicht. Von der Seite würde ich mir kein Kopf machen. Den wirklichen Vorteil hat Allrad Berg auf (oder halt Traktion bei Nässe). Beim Bremsen sind alle gleich.

Hallo und herzlich willkommen,

noch ein Oberfranke. Freut mich.

Meine Erfahrung nach fast 30 Jahren (überwiegend Verbrenner) sagt mir, dass ein Allrad bergab überhaupt nichts bringt. Die Rekuperation über die Hinterachse allein wirkt sich höchstens stabilisierend aus. Außderdem sollte es in Bamberg mit dem Schnee um einiges unproblematischer sein als im Frankenwald, wo ich wohne oder im Fichtelgebirge. :mrgreen:

Schöne Grüße

Habe es schon oft bewusst drauf angelegt, aber das Heck bricht bei Glätte durch Rekuperieren null aus.
Ich spüre auch keine Regeleingriffe (wie beim ESP). Die Fuhre bleibt einfach neutral.
Beim Gasgeben lassen sich Heckschwenks aber sehr leicht provozieren.
Neulich sah ich irgendwo eine Tabelle mit Reichweiten der Heck- und D-Modelle. In bestimmten Geschwindigkeitsbereichen war die Reichweite der Heckmodelle sogar etwas höher.

Die Aussage stimmt nur bezüglich Fahrphysik, d. h. Haftung.

Wenn man aber ein Fahrzeug hätte, das die verlorene Bewegungs- und pontentielle Energie nicht nur in Hitze in den Bremsscheiben verpuffen lässt sondern speichert, wär das doch was. Ich frag mich/Euch nur ob es mit einem zusätzlichen Frontmotor relevant mehr wäre.

Wie sind die Erfahrungen bezüglich Vorderbremsen-Abnutzung bei non-D-Modellen?

Ich bin Ende März mit meinem neuen S75 auf Sommerreifen im Schlackerschnee und Serpentinen gelandet. Beim Rekuperieren gab es gar keine Schwierigkeiten, beim Beschleunigen in Kurven bergauf auch nicht, sensiblen rechten Fuß vorausgesetzt.

Habe auch einen P85. Bin schon in übelsten Verhältnissen gefahren. Das einzige was passiert, ist, dass er die Rekuperation wegnimmt, wenn die Haftung an die Grenzen kommt. Also, alles bestens.

Ich hatte mit meiner Heckschleuder auch nie Probleme beim Rekuperieren auf Schnee. Grundsätzlich hast Du aber die Möglichkeit, auf reduzierte Rekuperation umzustellen, wenn Dir damit wohler ist. Ich meine mich auch zu erinnern, dass einer hier im Forum geschrieben hat (fabbec?), dass auch der D nur auf der Hinterachse rekuperiert. Kann ich aber nicht verifizieren.

ich habe mein Model S85 mal bei schneeglatter Fahrbahn auf der Autobahn durch nur Fuß vom Gas gedreht und zwar um 180 Grad, nix passiert, nur ene Schneewehe… :astonished:. Ich habe mir vorgenommen, in solchen Situationen einfach voll auf die Bremse zu latschen, dann passiert so etwas nicht, also völiig unproblematisch ist das Verhalten des Heckantriebs in Grenzsituationen nicht…

Ich muss auch sagen, dass ich bei normalen Straßenverhältnissen keine Probleme hatte. Einmal hat es mich quer gedreht, was aber auch an der Stelle provoziert war. Es war eine blanke Eisfläche mit leichter fahrbahnneigung in Fahrtrichtung nach rechts. Hier habe ich auf ca. 50 beschleunigt und bin dann voll vom Gas und somit direkt in die Max rekuperation. Da hat er sich hinten weggedreht. Nimmt man dagegen bei solchen Bedingungen nicht den Fuß voll vom strompedal, war alles problemlos. Ich weise darauf hin, dass das wirklich spiegelblank in dieser Situation war. Im Winter kn Österreich bei schneebedeckter Fahrbahn etc. hatte ich bislang keinerlei Probleme.

Na, sowas sollte sollte eben nicht passieren - und deshalb bin ich bei Verbrennern bisher immer Frontantrieb gefahren (ich wurde halt auch mit Audi sozialisiert - 3 mal die abgelegten Autos des Vaters übernommen).

Mittlerweile sollte die Tesla-Software das abfangen!? Es kann aber physikalische Grenzen geben wo eine ganz kurzer Radstillstand schon das Rumschleudern auslöst, da hilft dann vlt. die Wegnahmne der Rekuperation auch Nichts mehr. Oder kann sie nicht schnell genug „ausgeschalten“ werden? Es gibt ja schließlich weder mechanische noch elektrische „Kupplung“.

Hallo Frank, schön, noch einen Oberfranken hier zu treffen!

Ich stamme aus einem Dorf nahe Stadtsteinach, also Frankenwald und ordentlich Schnee, wenn mal welcher fällt. Ich besuche regelmäßig meine Mutter dort.

Da denkst Du nur ans klassische Bremsen? Ja => Fahrphysik, Haftung.

Wie meinst Du das?

Wie meinst Du das?
[/quote]
Ist nur ein Gefühl von mir, denn ein „Blockieren“ der Vorderreifen durch Rekuperieren würde das Lenken unmöglich machen, während beim Rekuperieren über die Hinterachse das Problem nicht auftritt, sondern der Wagen über die Elektronik das optimale „Abbremsen“ erreichen müsste, ohne die Stabilität zu verlieren.

Ich kann jedem mit einem heckgetriebenen Tesla mal ein Wintertraining auf Schnee und Eis zu machen. Die Rekuperation hat die gleich Wirkung wie das Ziehen der Handbremse bei alten Autos. Fährt man geradeaus dann wird verzögert, hat man nur einen kleinen Lenkeinschlag dann überholt das Heck und man kann das Fahrzeug um die Kurve wuchten. Ich habe das gezielt auf der Übungsstrecke gemacht um schneller um die Kurven zu kommen. Das ESP funktioniert sehr gut, aber wenn man zu schnell ist hilft das auch nicht. Schaltet man die Traktionskontrolle aus dann kann man auch leicht driften.

Wenn man mit der Witterung angepasster Geschwindigkeit fährt dann fühlt sich der heckgetriebene Tesla sehr sicher an. Das ESP und die Traktionskontrolle sorgen dafür das nur so viel Pferdchen auf die Straße kommen dass das Fahrzeug nicht unvermittelt ausbricht.

Wollte mit meinem Post auch nur darstellen, dass es heute Sinn macht, voll auf die Bremse zu treten, statt vorsichtig vom Gas zu gehen - wir haben das früher noch so gelernt ohne ABS und alles…

Abnutzung? Das Bremspedal brauche ich eigentlich nur für den Hillholder oder beim Einparken… den Rest mache ich mit vorausschauender Fahrweise und der entsprechenden Rekuperation.
Musste schon mal einer die Bremsscheiben auswechseln?[emoji848]

Ja, nach 130.000 km vorne und hinten nach 160.000 :smiley:

ja nach 140000km weil die Scheiben einen Schlag hatten. Bei noch 7 von 9mm Belag

bei mir hatte man bei 250.000km die vorderen Bremsscheiben aus reinen Sicherheitsgründen und weils vorgeschrieben sei, gewechselt. Für mich sahen die ausgetauschten Scheiben noch top aus.

Gesendet von iPhone mit Tapatalk