"Elektrosmog" im Model S? Messung d. magnet. Flussdichte

Langzeitmessung magnetischer Flussdichten im Innenraum.pdf (727 KB)Langzeitmessung magnetischer Flussdichten im Innenraum.pdf (727 KB)Nachdem ich von einigen Kollegen „bedrängt“ wurde, doch einmal zu klären inwieweit unser Model S uns während der Fahrt und beim Ladevorgang „belastet“, habe ich meine Messtechnik rausgeholt und Langzeitmessungen während der Fahrt und beim Ladevorgang durchgeführt. Mich hat es als Baubiologe natürlich auch interessiert, habe die Messung jedoch immer ein wenig vor mir „hingeschoben“. Schließlich habe ich mir auch solch ein Fahrzeug zugelegt und wollte vor Begeisterung zu diesem Fahrzeug diese nicht durch „unangenehme“ Messergebnisse trüben.
So, meine ersten Auswertungen liegen vor. Als Anlage habe ich zwei Dateien mit Messungen während des Ladevorganges und bei der Fahrt auf der Autobahn erstellt (die Grafiken stellen einen Ausschnitt meiner gesamten Messungen dar).
Zu den Ergebnissen: Beim Laden, vor allem beim Startvorgang mit hoher Ampereleistung geht es richtig ab. Da werden die baubiologischen und Arbeitsplatzrichtwerte deutlich überschritten (die Messeinrichtungen hatte ich in der Mittelkonsole und mittig auf der Rücksitzbank installiert). Also liebe Leute, macht es so wie ich und viele Tesla-Freunde - während des Ladens ist es besser mit dem Hund spazieren zu gehen, oder gemütlich eine Kaffee oder sonstiges in der Restauration beim SUC zu genießen.
Nun, nach dem Laden ging es dann mit meinem Model S auf die Autobahn. Rauf auf die Beschleunigungsspur und bis auf 170 km/h beschleunigt und dann die Geschwindigkeit auf moderate und energiesparendere 130 km/h gedrosselt.
Uff, macht euch keine Sorgen, die magnetischen Flussdichten liegen hier deutlich unter den Arbeitsplatzwerten, so manch ein Netzteil eines Druckers oder AB´s oder der Radiowecker neben dem Bett erzeugen wesentlich höhere magnetische Flussdichten. Ich behalte mein Model S!!!
Langzeitmessung magnetischer Flussdichten im Innenraum während der Fahrt.pdf (431 KB)

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Danke!
Interessant ist auch eine Messung während des Ladens außerhalb des Autos mit zum Beispiel 1 m Abstand.

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Danke! Und wie sieht das im Vergleich zu einem Verbrenner aus?

Tolle Messung und eine gute Idee :sunglasses:

Wenn ich das richtig interpretiere, gibt es die hohen Flussdichten beim Laden aber nur für sehr kurze Zeit (2 Minuten) oder hast du den Ladevorgang nach zwei Minuten abgebrochen ?

Arbeitsplatz- und Baubiologische Grenzwerte dürften dagegen für eine Dauerbelastung über mehrere Stunden / Tage gelten ?

Da es sich um kurzzeitige Belastungen handelt, würde mich ein Vergleich mit einem aktiven Induktionskochfeld und einem induktiven Smartphone-/Smartwatch-Ladegerät interessieren. Du hast ja geschrieben, dass die Belastung bei einem Radiowecker höher sein kann. Wie ist das bei den von mir genannten Geräten?

Die Sorge vor Magnetfeldern ist bei mir genauso ausgeprägt wie
die Hoffnung, daß Magnetfelder heilen, die ein Arzt bei mir für ein paar
hundert Euro appliziert.

Ich beschwere mich erst, wenn ich meinen Arm nicht mehr bewegen kann,
weil die Armbanduhr irgendwo festklebt.

Vielen Dank für die Messungen!

Der kurze Peak beim Laden kommt wohl daher, dass die Junction Box unter der Rückbank ist und dort die 300 A DC durchgehen. Lese ich Deine Messung richtig mit einem kurzen Peak bei 2000 nT, d.h. 2 uT. Die Bundesimmisionsschutzverordnung lässt bei 50Hz 100uT zu, bei DC ist es so viel ich weiß nicht definiert. Die Kollegen in der Schweiz mit der NIS Verordnung lassen 1 uT zu allgemein. Der einzig kritische Zeitpunkt wäre wohl der Start des Supercharging.

Vielen Dank für Die Messungen!
Ich finde es toll das sich mal jemand damit auseinander setzt. Leider kann ich als Maschinenbauer mit den Testkurven nichts anfangen. Kann mal jemand erklären was das für mich bedeutet? Möglichst wissenschaftlich begründet. Wer es gerne mehr esoterisch erklären möchte, bitte gerne auch, aber dann auch entsprechend kennzeichnen. Mich würde auch der Vergleich mit anderen täglichen Belastungen interessieren (im Büro; Smartphone; Haushalt; wenn man z.B. neben eine Bahnlinie wohnt; Funk- / Radarmasten; …)

Ich hatte eine Kunden hier, der würde sofort einen Tesla kaufen, aber erst wenn er sicher sein kann dass die Belastung durch Elektrosmog nicht größer ist als in einem „normalen“ Auto. Ich hatte bis zu dieser Bemerkung noch nicht mal daran gedacht. Da aber eine zu hohe Belastung ein gefundenes Fressen für die deutsche Anti-Elektro-Automobillobby wäre, gehe ich davon aus dass sie nichts gefunden haben und deswegen still halten.

So !

Da hätten wir’s mal wieder !

Exakt deshalb unterscheidet sich dieses Forum von so vielen im Netz. Hier sind Leute mit Plan unterwegs und es wird nicht blöd rumspekuliert, sondern auch mal gern kompetent einfach mal gemessen - von Profis !

Danke für diese Aufschlussreichen Messungen.

Kannst Du für uns alle noch einmal sagen, welche Grenzwerte es so gibt. Was sind die Auswirkungen von dauerhafter Überschreitung von Grenzwerten ?

Ich sehe ich eine Exposition von ca. 2 min zum Ladebeginn. Kann das schädlich sein ? Ist das zu vernachlässigen ? Auch wenn die Grenzwerte hier kurz überschritten werden, wäre es ja auch einem Träger eines Herzschrittmachers erlaubt, im Fahrzeug sitzen zu bleiben - oder sollte der ggf. besser aussteigen ?

Zum Aufenthalt im Freien während des Ladens: Zu nah’ am Trafo-Häusschen oder bei den Gleichrichtern stehen, wäre ggf. noch krasser oder ? Was meinst Du da so ?

Laden an 1A in Rhüden - da steigst Du aus und stehst direkt neben der ganzen Leistungselektrik.

:wink:

Wären auch noch zwei Messungen mit AC-Ladung und mit Chademo möglich? Da bleib ich nämlich oft im Auto sitzen.

Um einen Vierzylinder anzulassen, braucht man rund 250A. Mein V8 zog also vermutlich beim Start rund 500A. Im Winter mehr, denn da war er beim Start und auf den ersten Kilometern recht träge. Das sind min. 50% mehr als beim Supercharging. Was es da wohl für Elektrosmog gab? Grusel :slight_smile:

Eines ist aber mal ganz sicher ! Wenn Du mit einem Standardverbrenner anhältst und den ausschaltest und dann aussteigst, dann willst Du nicht wissen, was Du da inhalierst. Ich denke Elektrosmog wird sehr hochgehängt - ja da sollte man hinsehen. Aber in einem 80/20 Ansatz würde ich mich zunächst um alles kümmern, was lungengängig ist und dann kommt der Rest !

Noch katastrophaler ist das Fahren eines Cabrios. Wer in der Stadt offen fährt, sollte keine Elektrosmog-Diskussion beginnen.

Ich hatte ja selber Feinstaubmessungen durchgeführt. Beim Kaltstart unseres 1,6l TDI clean Diesel Skoda Roomster überschreitet dieser bei 5 Grad Aussentemperatur den errechneten Grenzwert für Feinstaub (pm2,0) nur um das 11.000 fache - was haben wir doch für ein „Glück“ - puhhh.

Mit diesem Fahrzeug in den Carport fahren oder Garage - dann abschalten und aussteigen ist grausam schlimmer, als neben dem ladenden Tesla zu stehen oder auch drin zu sitzen.

Der Skoda verkürzt Deinen Aufenthalt auf dem Planeten weitaus mehr, als der Tesla.

Mich interessieren aber dennoch die Auswirkungen auf den Menschen bei der Überschreitung von Grenzwerten der magnetischen Flußstärke.

Toll, was man in diesem Forum alles für Infos kriegt!
Herzlichen Dank für die Messungen und die Erläuterungen dazu[emoji106][emoji106]

Nur mal zum Vergleich welchen Magnetfeldern wir Menschen schon seit unserer Entstehung ausgesetzt sind.

de.m.wikipedia.org/wiki/Erdmagnetfeld

Wobei es massgeblich ist ob wir von Wechselfeldern oder einem statischen Feld sprechen. Aber so wie ich die Diagramme interpretiere bleib ich jederzeit in meinem Tesla sitzen :wink:

lg Chris

Jetzt antworte ich mir mal selbst (obwohl ich kein Fachmann bin; bei Fehlern bitte heftig widersprechen)

Das steht im Wiki zum Erdmagnetfeld:

Beim Laden des Tesla wurden max. 2034nT gemessen also 2,034mT. Also im Bereich 5-10% des Erdmagnetfeldes. Das nur für kurze Zeit. Beim Fahren noch mal eine Zehnerpotenz weniger in Spitzen.

Entwarnung? Oder gibt es noch andere Belastungen durch die Ströme im Tesla?

Den Vergleich zu Verbrennern möchte ich nicht anstellen. Die Belastungen sind anderer Natur (Feinstaub; Giftstoffe; …) und nicht vergleichbar. Auf jeden Fall deutlich schlimmer. Dass könnte alles längst Geschichte sein, wenn denn auf EV umgestellt würde.

Die Schlafzimmernorm schreibt 50 nT vor, Büroräume sollen nach Möglichkeit unter 200 nT bleiben. Allerdings hat ein im Rufaufbau befindliches Handy auch gerne mal 2.000 nT und drüber. Auch die gute Oberleitung von Bahn oder Straßenbahn oder die Stromschienen der U-Bahn haben es in sich.

Mit dem Erdmagnetfeld ist das nicht zu vergleichen, da wir auf dieses genetisch geeicht sind. Technische Felder sind in Ihrer Wirkung weit schlimmer. Dr. Florian König hat diesbezüglich enorme Expertise und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir unsere Geräte zum Kopf des Benutzers hin mit Mu-Metall abschirmen, so dass hier bei 70 dBsplc (rosa rauschen) vonm TÜV Süd bestätigt nur noch etwa 30-70 nT übrig bleiben, also etwa 50 - 98 % weniger als zuvor.

Das Thema sollte man schon ernst nehmen. Florian König hatte damals schon (vor über 10 Jahren) die Fahrzeugelektronik und -Elektrik beim Audi V6 TDI gemessen. Die Ergebnisse im normalen Betrieb waren nicht schmeichelhaft. Ich habe aber keine Werte mehr im Kopf.

Sine Seite ist: gegen-elektrosmog.de/

Manchmal etwas kryptisch, aber sehr fundiert.

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Hallo, das werde ich bei Gelegenheit auch einmal machen. Danke für den Tipp.

Hallo, mit so vielen Kommentaren habe ich nicht gerechnet. Ich werde diese noch beantworten. Ich bitte um ein wenig Geduld. Danke

Gruss vom Niederrhein

Florian König möchte eine Dienstleistung verkaufen, und betreibt dafür eine mehr oder weniger obskure Internetseite. Andere Menschen haben sich auch schon mit seinem zweifelhaften Lebenslauf befasst, siehe z.B. hier: izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30828 (PS: ja, die Kritik an Herrn König ist sogar aus einem „Mobilfunkkritikerforum“.)

Scharlatane gibt es überall. Ob allgemein in der Medizin (Impfen, Krebsbehandlung, etc.), Elektrosmog, in der Astrologie, der „Staats-, Landes und persönlichen Sicherheit“ oder ganz einfach auch in den Angelegenheiten des täglichen Konsums: Der Mensch ist für sich ein ziemlich hilfloses Wesen und als solches dankbar für jederart von Experten, der ihm die Welt ein wenig besser erklärt, sicherer und vorhersehbarer macht. Wenn auch nur vermeintlich.

Unabhängig vom Feinstaub, den wir mit unseren EV durch Reifenabrieb in gewisser Konzentration auch produzieren (PAK-Belastung!), produziert ein Verbrenner zum Teil auch erhöhte elektromagnetische Felder in der Nähe von Zündspule etc. Ich denke da an einen Kunden welche vor vielen Jahren mit Knieproblemen während des Fahrens auf einen Kollegen zugekommen ist. Ursache war hier die Zündspule in der Nähe des rechten Knies. Nach dem Verlegen der Zündspule konnte das „Knieproblem“ gelöst werden.

Diese Probleme habe ich sehr häufig bei Büro-Arbeitsplatz Untersuchungen: Häufig sind in der Körpernähe platzierte Netzteile, welche magnetische Wechselfelder von bis 20.000 nT produzieren können, Ursache von gesundheitlichen Beschwerden, wie Gelenkschmerzen u. a.

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Naja, das Messgerät hat bis 2kHz gemessen, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass der Inverter und die Ladegeräte mit höheren Schaltfrequenzen arbeiten. Gibt es von elektrosensibilen Menschen auch verlässiche Daten welche Frequenzen sich auf den menschlichen Körper auswirken und wenn ja wie/wo/was. Es steht in einem Protokoll „Laden mit 200Ah“, das ist eine Einheit für Kapazität, ich verstehe das nicht.