Auf einer Reise durch Kroatien gab es in unserem Model S am Ende eines Ladeprozesses an einer Typ 2 Säule in Istrien eine Fehlermeldung. Die hintere Drive Unit müsse gewartet werden, ein Weiterfahren sei nicht möglich. Tesla Europa versuchte die Panne aus der Ferne zu beheben, aber ziemlich schnell war klar, dass das Fahrzeug, das nicht mehr fahren konnte, in ein Servicecenter muss. Tesla schlug vor, das Auto nach Graz abzuschleppen, wo es repariert würde. Ein Ersatzwagen gäbe in Kroatien nicht und das Auto würde auch nicht anschliessend von Graz zu mir nach Hause (Region Bern) transportiert, weil die Panne in einem „non-core market“ passiert sei.
Erst da wurde mir bewusst, wie schlecht man mit einem Tesla auf so einer Reise dasteht. Einen VW oder Toyota hätte die Garage um die Ecke in Kroatien wieder zum Laufen gebracht, da der Tesla aber zwingend in ein Servicecenter muss, steht man mitten in den Ferien auf unbestimmte Zeit ohne Auto da. Man muss ein Ersatzauto selber mieten und anschliessend den Tesla selber in einem Drittland (Österreich) abholen. Ziemlich unpraktisch, wenn man noch ein paar Kinder dabei hat und alle Hotels schon gebucht sind. Gestört hat mich, dass Tesla entschied, das Auto von Istrien nach Graz, ostwärts, zu schicken, noch weiter weg von unserem Wohnort. Es war unmöglich, ein anderes Servicecenter, das näher beim Wohnort liegt (beispielsweise Mailand) auszuwählen.
Schlussendlich war unsere Autoversicherung bereit, den Wagen direkt nach Bern abzuschleppen und mir und meiner Familie den Rückflug nach Hause zu bezahlen. Nächste Woche wird in Bern nun die hintere Drive Unit ausgetauscht.
Rückblickend finde ich es etwas leichtfertig, einfach so mit der Familie und viel Gepäck den Superchargern in Europa nachzufahren. Eine Panne kann in einem solchen Fall bedeuten, dass man das Auto für lange Zeit los ist, es anschliessend womöglich an einem sehr weit entfernten Ort selber abholen muss und dass man keinerlei Hilfe für die Weiterreise erhält. Die Sache wird schnell auch kostspielig. Mit einem Benziner einer etablierten Marke wäre eine solche Reise weit weniger risikohaft. Zudem scheint mir diese Panne (DU geht während dem Laden „spontan“ kaputt) schon auch etwas typisch für das neue Produkt Elektrofahrzeug.
Frage: Hat jemand anderes schon die Erfahrung gemacht, dass in „non-core markets“ ein limitierter Service angeboten wird, obwohl in der Garantie steht, dass die Garantie für den gesamten europäischen Wirtschaftsraum, inklusive der Schweiz gilt? Da es in Kroatien Tesla-Supercharger gibt und weil ich davon aus ging, dass die Garantie für ganz Europa gilt, hätte ich klar mehr Unterstützung von Tesla erwartet.