Reichweite am Berg

Als Niederziehend habe ich hier im Flachland ja keine Chance, aber mich würde mal sehr interessieren, welchen Einfluss Höhenunterschiede auf den Verbrauch haben. Also z.B. wenn ich voll geladen von einem höher gelegenen SuC zu einem niedriger liegenden SuC fahre, dann wieder voll lade, und dann - mit gleicher Geschwindigkeit bei gleicher Aussentemperatur und idealerweise Windstille - wie gross ist dann die Reichweiteneinbusse pro Höhenmeter?

Hat das schon mal jemand probiert?

Darüber gab es schon einie Diskussionen hier.

Einfache Regel: 1 km senkrecht ist wie 20 km wagrecht.

Aaah, super, danke. Hatte ich nicht gesehen.

PS: „Niederziehend“ sollte eigentlich „Niederrheiner“, aber Autokorrektur kenn nur „Rheinländer“ :frowning:

Und wieviel gewinne ich durch Remuneration zurück beim abwärts fahren?

3/4 dessen, was rauf kostet.

Das kann nicht sein, woher hast du diese Regel? Wir haben hier vor ein paar Wochen ausgerechnet, dass 100 Höhenmeter ca. 4 km Reichweitenverlust entsprechen, also wäre 1 km Höhenunterschied ca. 40 km Reichweitenverlust:

viewtopic.php?f=55&t=4756&p=69627&hilit=h%C3%B6henmeter#p69057

Habe es gerade nach gerechnet.

Meine Erfahrung auf der Autobahn sind bei 5% bergab ca 120 km/h.
Daraus ergibt sich 1 km senkrecht gleich 20 km wagrecht.

Der Tesla S ist aber eine außergewöhnliche Kombination von Gewicht und Luftwiderstand im Vergleich zu anderen Autos
Bei Reifen mit 1,2% Rollwiderstand reichen 2,5% bergab bereits für 120 km/h.
Daraus ergibt sich 1 km senkrecht gleich 40 km wagrecht.

Also meine praktische Autobahn Erfahrung ist: das Durchfahren von bergigen Strecken (Kassler Berge z.B.) hat nahezu keinen Einfluss (+/- 2,5%) auf den Verbrauch. Es macht zwar immer ein wenig nervös, wenn es lange bergauf geht und der Durchschnittsverbrauch auf >300Wh/km geht, aber sowie es wieder runtergeht pendelt sich der Verbrauch (abhängig von der Geschwindigkeit natürlich) bei mir wieder so um die +/- 200Wh/km ein. Also ich fahre jetzt schon seit geraumer Zeit völlig entspannt in hügeligem / bergigen Gelände.

Bei euch gibt’s doch eh nur Hügel! :smiley:

Dorno - Basel über den Gotthardpass = 190Wh/km, Basel - Dorno durch den Gotthardtunnel = 176Wh/km.

youtube.com/watch?v=9v0N0sx42sI

Yep - aber die durchfahren wir mit höherem Tempo!

Das ist doch grade der Vorteil beim EV. Was ich an Energie bergauf reinstecke, kann ich zum großen Teil wieder rekuperieren. Der Verbrenner verbremst das zu Hitze, die eh keiner braucht

Beim Beispiel Kassler Berg, ohne Temmpolimit könnte man bergab 100% der ins bergauffahren investierten Energie zurück holen.
Bei einer der langen Bergab strecken in Deutschland gibt es massiv Radarfallen, da muss man dann mit der Bremse Energie vernichten.

Mein Dacia Lodgy errecht am Irschenberg bergab im Leerlauf etwa 130 km/h.
Da halten sich Luft- und Rollwiderstand und die Energie aus der Höhendifferenz die Waage.

Hast Du mehr Zeit, kommst Du ganz weit. Öfter segeln lassen, wenn die Anzeige von orange runter zu grün übergeht.

Ist schon mehrfach vorgerechnet worden:

Bei einem Verbrauch auf der Ebene von 200 Wh/km sind das 200 * 3600 = 0.72 MJ. Gewicht des beladenen Autos mit Insassen ca. 2500 kg.

Aus der Physik wissen wir:
E_pot = mgh somit h = E_pot / (m*g) = 0.72 MJ / (2500 kg * 9.81 m/s^2) = 29.36 m.

29,36 m Höhenunterschied entsprechen somit 1.000 Meter Fahrt auf der Ebene bei 200 Wh/km und 2.500 kg Gewicht, bzw. anders herum 100 m Höhe entsprechen 3,4 km Fahrt auf der Ebene.

Mit der Faustformel 4 km auf der Ebene entsprechen 100 m Höhenunterschied fährt man m.E. ganz gut.