Laden an der Steckdose mit Schuko-Verlängerung

Habe heute mal versucht mit 2 x 25 m (3 x 2,5 mm) Schuko-Verlängerungskabel an meiner Steckdose zu laden. Ich habe normalerweise eine Tesla Wallbox und es funktioniert super. Leider habe ich in meiner Ferienwohnung in Zingst/Fischland Darß keine anderen Lademöglichkeiten. Zingst ist zwar ein super Ferienort, hat aber leider überhaupt keine Ladeinfrastruktur. Mit meinem S90D komme ich ohne Nachladen aber nicht wieder nach Lachendorf (bei Celle) zurück. So muss ich über meinen Balkon mit circa 45 m ums Haus herum gehen und an der Schuko laden.

Habe das hier mit den beiden Kabeln getestet und das auch hinbekommen. Werde wohl auf 10 Ampere runter gehen und kann so 9 km/Stunde laden.
Wie ist eure Erfahrung mit Laden an der Schukosteckdose über grössere Entfernungen?
Der Service von LemonTec (Kabellieferant) und die Beratung war wirklich gut. Ich habe mir zur Sicherheit auch noch eine Caravan-Kupplung bestellt, um auf dem Campingplatz in Zingst laden zu können.

Ich lade immer an 20m Schuko-Verlängerung (2.5mm²) :wink:,und zwar mit 10A.
Bei 45m ist es vielleicht sinnvoll zu reduzieren.
In Barth gibt es doch eine Ladesäule bei einem Schiffsausrüster. Hast Du das schon gecheckt?

Lade seit Jahren mit ca. 50m Verlängerung (<2.5mm) mit 10A und ca. 208V Spannung. Nicht schön, aber es geht. Kabel wird warm :wink:

Ist zwar nicht optimal, sollte aber klappen. Du müsstest einen Spannungsabfall von ca. 10V und somit einen Leitungsverlust von ca. 100W haben. Ich würde an den neuralgischen Punkten (an der Steckdose, im Sicherungskasten und an den Schuko-Kupplungen) ein paar Minuten nach Start der Ladung mal fühlen ob was unangenehm warm wird.

Hallo Redherb18,
das ist kein nennenswertes Problem. Einen Weg nutzt Du 50 m, wenn ich Deine Beschreibung korrekt verstanden habe, also insgesamt eine Kabellänge von 100 m hin- und zurück. Mit dem ohmschen Gesetz führt das auf

R=l/(A·σ) Ω = l/(2.5 · 57) Ω = 0.7 Ω

bei 10 A resultiert daraus eine Verlustleistung von 100 A² · 0.7 Ω = 70 W bzw. ein Spannungsabfall von 7 V. Beides sollte angesichts der Kabellänge zu keinerlei Problemen führen und der Wirkungsgrad ist mit (2300 W - 70 W) / 2300 W = 97 % immer noch sehr ordentlich …
Gruß

Dieter

Hallo zusammen,
Danke für die schnellen Informationen. Das beruhigt mich doch etwas. @Joergen „In Barth gibt es eine Tesla Wall am Yachthafen“. Werde dort mal nach den Konditionen fragen. Am Hagebaumarkt in Barth, soll es auch eine kostenlose Möglichkeit mit Chademo geben. An der Ferienwohnung wäre aber am einfachsten. Vielleicht sollte ich dort eine Wallbox als Bestandteil der Ferienwohnung mit vermieten. Ich nutze sonst dort viel das Fahrrad.

VG Herbert

Ich habe an verschiedenen (meist Urlaubs-) Orten auch schon mit Schuko und Verlängerung geladen, wenn auch keine 50m, sondern 25m. Unter anderem auch auf dem Darß, in Born.
Ich würde in deine Überlegungen nicht nur die Länge des Kabels einbeziehen, sondern vor Allem auch die Installation des Hauses. Denn wenn die vielleicht schon etwas älter ist, oder aber auf der Phase, die du zum Laden nutzt, noch ein paar andere Verbraucher drauf hängen, können 10A auf Dauer schon zu viel sein. Selbst wenn dein Kabel samt Kupplung ok ist und nicht zu sehr warm wird.
Ich habe in diesen Situationen bisher mit max 7A, teilweiseauch mit den minimal einstellbaren 5A geladen. Hängt natürlich auch davon ab, wieviel Zeit du hast. Aber im Urlaub, und wenn du, wie auf dem Darß ja üblich und gut machbar, viel Fahrrad färst, sollte das reichen.

Die ersten 1,5 Jahre haben wir unsere Autos auch ums Haus mit einer 50 Meter Kabeltrommel geladen - ging damals nicht anders. Durch versetztes Laden der Fahrzeuge, lief mehr oder weniger round the clock Strom. Weder das Haus noch das Kabel sind dabei zu Schaden gekommen. Die Elektroinstallation in dem Haus war damals über 30 Jahre alt.

Weshalb der Vorschlag zur Reduzierung auf 10 oder gar 5 Ampere? Wenn das Kabel länger ist wird die Verlustleistung (Wärme) ja auch über eine grössere Oberfläche abgeführt. Klar, an den Steckkontakten sind die neuralgischen Punkte, aber die sind ja genau gleich, egal ob nun 1m oder 50m Kabel dran hängt. Solange der Spannungsabfall im Rahmen bleibt (was sind schon 5-10 V) klappt das also auch mit 13A, dann kann Herbert auch in seinem Szenario mit dieser Leistung laden.

(Ich empfehle generell bei Schuko auf 10A zu gehen, ungeachtet der Kabellänge, insbesondere bei älteren Installationen. So mein Laienverständnis von der Sache.)

Ansonsten kannst du in Graal-Müritz auf dem Rückweg langfahren und laden oder bei nem Ausflug nach Rostock

Stimmt, bei Schuko nicht über 10A, denn für mehr Dauerstrom ist der Stecker nicht ausgelegt.
Im Ausnahmefall gehen aber auch 13A. Nur wie schon tornado7 gesagt hat, ist das unabhängig der Kabellänge.

Die Verlustleistung bzw. der Widerstand ist pro Meter Kabel die gleiche. Oder der Verlust nimmt linear mit der Kabellänge zu. D.h. die Wärmeabfuhr ist an jedem Stück des Kabels das gleiche, egal ob es 1 oder 10m lang ist.

Wenn man eine Kabeltrommel verwendet, sollte man die unbedingt komplett abrollen, auch wenn man nicht die ganze Länge braucht. Denn wenn sich das Kabel erwärmt, aber sich die Wärme durch mehrere Lagen auf der Trommel staut, kann das Kabel bis zum Kurzschluss schmelzen … mit Gartengeräten schon passiert … :frowning:

nicht nur der Wärmestau, sondern soweit ich es verstanden habe, entsteht dadurch der Induktionseffekt. :exclamation:
Manche haben in gezielt bei den Herdplatten in der Küche. :laughing:

[klugscheissmode]
Das Kabeltrommelthema kann wirklich nirgendwo abschließend diskutiert werden, ohne dass dieser unzerstörbare Mythos irgendwann auftaucht :sunglasses:
Eine Kabeltrommel stellt eine sogenannte „bifilare Wicklung“ dar, in der sich die Magnetfelder durch die Gegensinnigen Stromrichtungen praktisch vollständig aufheben - also nix mit Induktion.
Die richtige Erklärung ist also einzig und allein Wärmestau durch Bündelung.
[/klugscheissmode] :wink:

Wo soll denn da was nennenswertes induziert werden, wenn Hin- und Rückleiter parallel gewickelt sind? In einer Spule ist nur ein Draht gewickelt und zurück geht es dann geradeaus. :wink:

Gruß Mathie

Das man eine Kabeltrommel im Dauereinsatz komplett abspult, hatte ich eigentlich als bekannt eingestuft.

Also bis 13A habe ich keine Bedenken über Schuko mit einem üblichen 1,5mm2 Kabel zu laden.
Das Kabel wird dabei nur lauwarm und Tesla hat wohl bewußt 13A für das beigelegte Ladekabel gewählt (statt der für Schuko zulässigen 16A). Letzteres habe ich auch getestet (unter Beobachtung) und es funktioniert auch, aber (zu) viele raten davon ab (bei Schukodosen, aber nicht bei CEE Dosen).
Erst bei höheren Stromstärken (bis 20A getestet) wird das Kabel sehr/ unangenehm heiß und die Spannung fluktuiert, so dass der Wagen die Stromstärke nach kurzer Zeit von alleine reduziert.

In einem modernen Haus mag das ja zutreffend sein. Aber an älteren Installationen sind 13A grenzwertig, bei Verwendung von Billigprodukten (Dose) gar auch in neuen Häusern. Ich hatte schon Ferienhäuser in Norwegen, da hat sich die Leitung, v.a. aber die Kontaktstellen, selbst bei 10A deutlich mehr als handwarm angefühlt.

Aber natürlich, meist (!) ist es kein Problem.

16A bei Schuko sind aber in der Norm nur für kurze Zeit vorgesehen. Ein Wasserkocher z.B. zieht nur 5min lang seine Leistung. Das Elektroauto bis zu 10 Stunden lang. Dauerbelastung liegt bei Schuko bei 10A.

Siehe dazu auch:
:arrow_right: Schuko Dauerstrom: Normen und Realität