Erreichbarkeit Val d'Isère und Lademöglichkeiten Frankreich

Hallo zusammen,

habe womöglich etwas zu früh „das geht“ gesagt, als die Hotelbuchung für den Winterurlaub anstand. Gebucht ist ein Hotel (ohne Lademöglichkeit + ohne Parkmöglichkeit am Hotel) in Val d’Isere und der Hin- und Rückweg soll mit einem Model S 75D von Deutschland kommend ‚bezwungen‘ werden.

Erste Planungen mit ABRP (A Better Routeplaner) wiesen mir den Weg über den SuC (SuperCharger) „Martigny, Switzerland“. Bei genauerer Betrachtung sehe ich jetzt aber, dass die Verbindungsstraße von dort nach Val d’Isere im Winter gesperrt ist. ABRP berücksichtigt solche als gesperrt markierten Strecken offensichtlich dennoch, was sicher zu unschönen Überraschungen führen kann.

Also führt der Weg über Bern. Letzte Lademöglichkeit ist dann am SuC „Archamps, France“, oder mit einem kleinen Umweg am SuC „Chambéry Barberaz, France“. Den Berechnungen von ABRP nach komme ich dann mit einem Rest von 43% in Val d’Isere an und benötige für den Rückweg den Berg hinab zum SuC 29% Akkukapazität. Es würde demnach also passen, wenn innerhalb von gut einer Woche keine Vampire Strom klauen und kein Schnee/ Regen etc. den Verbrauch in die Höhe treibt.

Ich will es aber nicht darauf ankommen lassen und am Ende irgendwo in der französischen Bergwelt auf einen Abschleppwagen warten müssen.

Daher meine konkreten Fragen:

  1. Wie bekomme ich (auch leihweise) und was kostet ein Ladekabel „Typ 3c“, um den Tesla an den öffentlichen, französischen Ladesäulen laden zu können?
  2. Weiß jemand konkret, ob man die öffentlichen Ladesäulen in Frankreich/ in Val d’Isere üblicherweise mit New Motion oder Direktzahlung nutzen kann?
  3. Kann/ Sollte man es riskieren, bei nur 14% Reserve (gem. Berechnung von ABRP; vor Abzug der Vampir-Kilometer) ohne „Plan B“ diese Reise anzutreten?
  4. Verstehe ich es richtig, dass ich als gefährliche Notlösung mit einem Schuko-Verlängerungskabel und einem Frankreich-Adapter bei reduzierter Leistungsabnahme (vielleicht 5-8 A.) an haushaltstypischen Steckdosen in Frankreich laden könnte? (siehe auch 5.!)
  5. Ist es bei dieser Notlösung (siehe Punkt 4) ausreichend, den Stecker (also zwischen Verlängerungskabel und Tesla-Ladegerät) zu drehen, wenn das Ladegerät „rot“ zeigt, was ja in Deutschland bei einem „verdrehten“ Stecker der Fall sein kann?
  6. Kann jemand für diese Strecke eigene Erfahrungen oder nützliche Tipps beisteuern? (Eine Umbuchung zu einem Hotel mit Destination-Charger kommt nicht in Frage. Der Verbrenner bleibt in der Garage. Und bei einem anderen Hotel mit Destination-Charger nach der Möglichkeit einer „Gast-Ladung“ fragen kann ich selbst.)
  7. Wie weit kann man die „Stromvampire“ bei frostigen Temperaturen reduzieren, wenn man die sparsamste Einstellung wählt? Ich habe derzeit „immer Verbunden“ an und verliere bei winterlichen Temperaturen 1-2% pro Nacht.

Freue mich auf alle konstruktiven Antworten. Danke schon jetzt, (Mike)

Da gibt es einen Destination Charger, der wahrscheinlich nicht nur für Hotelgäste ist gemäss Beschreibung. Sonst mal dort essen gehen, das reicht sicher:

hotelaigledesneiges.com/
Rue de la Poste
73150 Val d’Isère
France

  1. ist völlig ungefährlich. Was verstehst Du unter Frankreich-Adapter? Das Verlängerungskabel muss lediglich einen Stecker haben, der für die Erde sowohl die deutschen Kontaktlaschen an der Seite als auch das „Loch“ für den französischen Erdungspin haben muss. Ich habe bei der Suche nach meinem Verlängerungskabel aber festgestellt, dass dies sowieso fast immer der Fall ist.
  2. ja, ist ausreichend. 8-10A kann die übliche Steckdose in F genauso ab wie in D. Habe mit 25m-Verlägerungskabel erfolgreich am Ferienhäuschen geladen und dabei genau den "Verdreh-"Trick am deutschen Verlängerungskabel genutzt. Ansonsten gilt: Beim ersten Laden gelegentlich Buchse und Leitungen händisch auf Überhitzung prüfen und ggf. runterregeln.

Wenn du irgendeine Möglichkeit findest, da wo du parkst dich über Nacht per Schuko ans französische Netz zu stöpseln, bist du deine Sorge los, warum auch nicht hier, gleich bei Ankunft oder vor der Rückreise:
de.chargemap.com/parking-de-la- … varde.html

Ansonsten würde ich auch einen DC in der Umgebung anfahren und zunächst pro forma anbieten, für den Strom zu bezahlen.

Laut chargemap gibt es in Val d‘Isere diverse Lademöglichkeiten. Generell empfiehlt sich in F ein Typ3C auf Typ 2 Kabel. Diverse Nutzer im Forum bieten das leihweise an

Wie CLG schon schreibt (ich war gerade selber in der Schweiz im Skiurlaub);

  1. Echt kein Problem und keine Notlösung. Setz die Stromstärke im Auto auf 10A (nicht 13A an Schoko) und verwende ein gutes Verlängerungskabel (ich habe ein 10m 3 x 2,5mm² im Kofferraum). Funktioniert prima, dauert halt, aber ist echt keine Notlösung wenn Du Zeit zum laden hast und nicht täglich fahren musst. Achte nur darauf, dass keine der Steckverbindungen ‚ausgeleiert‘ ist.

  2. Genau.

Edit; vielleicht als Empfehlung - lade schon, wenn Du ankommst, dann ist die Batterie noch schön warm.

Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich hatte parallel versucht, über Tesla einen Adapter für Frankreich zu kaufen, um das mobile Ladegerät dort an die normalen Steckdosen anschließen zu können. Ein Typ-3C-Ladekabel wollte ich mir nicht extra leihen oder kaufen. Zu dem zugesagten Rückruf ist es allerdings seither leider nicht gekommen.

Dank Eurer Tipps bin ich allerdings zuversichtlich, dass es auch mit einem Verlängerungskabel etc. klappen wird - sofern eine Zwischenladung überhaupt erforderlich wird; ist ja sehr von der Wetterlage abhängig.

Falls noch jemand Erfahrung beisteuern kann, ob die öffentlichen Ladesäulen mit New Motion-Ladekarte oder per Direktzahlung freigeschaltet werden können, wäre das als Ergänzung hilfreich.

Ansonsten nochmals Danke für Eure Antworten + Eure Hilfe!
(Mike)

Und - wie bist Du klargekommen?

…das kann ich leider erst Anfang April sagen.

Vampirverlust mit allen Goodies ausgeschaltet war ca. 1% pro Tag während der Skiferien in Austria. Es hatte 2 DC dort bei Hotels, aber die wollten 20 Euro pro Ladung. Habe dann aber eine öffentliche Station gefunden und mit 22KW soviel geladen, dass es wieder zum nächsten SuC reichte. ABRP war ziemlich falsch in meinem Fall, da es nicht weiss, dass nach Oben geht und kalt ist. Ich habe natürlich einen CH Stecker am MoC udn deshalb einen Schuko Adapter gekauft, den man drehen kann. Somit ist er über geeignet in Europa. Da hätte ich auch bei der pension mal über die Nacht mit 2.2KW laden können.

Ich habe im letzten Skiurlaub die Feststellung gemacht, dass die Vampirverluste mit zunehmender Standzeit (Auskühlung des Akkus?) stiegen und am Ende >1%/ Nacht lagen.

Und bei ABetterRoutePlanner (ABRP) bin ich der Meinung, dass er die Bergauffahrt sehrwohl berücksichtigt. Anders könnte ich auch nicht erklären, dass er für den Rückweg von Val d’Isere zum ersten SuperCharger deutlich weniger Verbrauch kalkuliert als für den Hinweg. Auch die Temperatur(en) kann man ja zwischenzeitlich konfigurieren.

Mit „CH Stecker“ und „MoC“ kann ich jetzt gerade nicht viel anfangen bzw. ich vermute, dass Du einen Schweizer Steckeradapter an der mobilen Ladeeinheit betreibst? - Aber was hilft das in Frankreich?

Ausgesprochen wertvolle Tipps in diesem Thread! Vielen Dank.

In dem Zusammenhang werfe ich auch nochmal eine Frage ein, da Frankreich für den Sommer gebucht ist.

  1. Habe ich an den SuCs in Europa generell Typ2?
  2. Für die öffentlichen Säulen bräuchte es dann Typ3? Ohne einen solchen Adatpter, würden Ladekarten ja keinen Sinn machen.

Ad 1: Ja.
Ad 2: schau mal bei NewMotion rein, die scheinen in diesem Jahr eine durch recht gute Abdeckung in FR zu haben.

  1. A Better Routeplanner berücksichtigt Höhendifferenz mit hoher Auflösung
  2. Temperatur kann man entweder mit dem Normverbrauch bei 110 km/h oder unter zusätzlichen Optionen in Celsius eingeben.

Falls Du mir einen Link gibst („Plan Route“, „Get Link“), kläre ich das gerne genauer ab. Bin mit dem Entwickler im Austausch.

Um das Höhenprofil (von Google Maps) sichtbar zu machen ist geo.ebp.ch/gelaendeprofil/ geeignet.

@CarstenK2003: Danke dir für die Infos.

Wobei NewMotion wohl mittlerweile ordentlich an der Preisschraube gedreht hat (wie an anderer Stelle im Forum geschrieben). Werde aber dennoch sicherheitshalber mal PlugSurfing oder NewMotion als Backup mitnehmen.

Ist zwar Off Topic, aber hat jemand einen Tipp, wo man Typ3 Adapter mieten oder günstig kaufen kann?

Für Interessierte schon jetzt das Praxisergebnis zur ursprünglichen Fragestellung:

Da die Passverbindungen von der Schweiz und Italien ‚winterdicht‘ sind, bin ich wie geplant über Genf angefahren und habe dann einen kleinen Schwenk zum SuperCharger „Chambéry Barberaz/ Frankreich“ gefahren. Hier habe ich den 75er Akku ‚randvoll‘ geladen und bin dann ‚verhalten‘ bei trockenen Straßenverhältnissen und einstelligen Temperaturen über Moûtiers hoch nach Val d‘Isere gefahren. Das Tesla-Navi wollte mich hier ständig auf eine Nebenstraße führen, ich bin aber auf der größtenteils gut ausgebauten D902 geblieben, was sicher die energiesparendere Strecke ist.

Angekommen bin ich mit 53% Restkapazität. Fahzeug steht jetzt in einer relativ warmen Tiefgarage, so dass ich trotz Vampirverlusten (habe natürlich alles auf ‚Energie sparen‘ eingestellt) sicher nach einer Woche wieder den Berg hinab komme.

Bei schneebedeckten Straßen hätte es sicher anders ausgesehen, müsste es aber auch klappen. Und von einem YouTuber hatte ich übrigens vorab noch die beruhigende Info bekommen, dass es in der Zentralgarage Starkstromanachlüsse gibt, die nach Rücksprache mit der Aufsicht nutzbar sein sollen.

Toller Bericht MMB!