Meine längste Fahrt mit dem Model S 75: 612 km in einem Rutsch ohne Nachladen
(in der Zeit hätte man auch von Frankfurt nach New York fliegen können)
Die Daten:
612 km Strecke, gefahren am 24.9.17 vom SuC am Brenner nach Dietzenbach.
Höhendifferenz: -1215m
9:02 Stunden Fahrtdauer.
Schnitt 67,7 km/h
Keine Klimatisierung, kein Gebläse.
Reifendruck: 3,3 bar
Scheinwerfer nach Bedarf
Tempi siehe Teslafi-Blatt im Anhang.
Aussentemperaturen: 7°C - 20°C
Anfangs-SoC: fast 100%, Ladungsvorgang nicht ganz abgeschlossen.
Restkapazität: 3% oder 16 km RR oder 13 km TR, damit wäre ca. 625km „drin“ gewesen, mit der eisernen Reserve sogar bis zu 640 km. Da ich aber kein Freund davon bin, den Akku leer zu fahren, habe ich es bei 3% Restkapazität belassen.
Noch eine „Rekordfahrt“. Ich hoffe, dass es nicht zu sehr langweilt. Nachdem ich bereits 571 km am Stück geschafft habe, (siehe: Mit dem Model S75: 510 km + 571km am Stück gefahren) musste ich einfach die 600 km voll machen, das war ich mir schuldig. Es hat funktioniert und es macht einfach Spass, wenn die gemachten Annahmen besser passen als die Prognosen vom Tesla-Navi.
Die Fahrt erforderte nochmals eine etwas andere Strategie, sprich eine langsamere Reisegeschwindigkeit. Hatte ich 2 Monate zuvor einen Schnitt von 75 km/h gefahren, wurden es bei der erneuten Fahrt nur 67 km/h. Allerdings war diese niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit auch dem Umstand geschuldet, dass ich etwa 20 min richtig im Stau war und zweimal die Autobahn A3 per B8 verlassen musste, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Bereinigt um die Staubehinderung (ca. mindestens 30 min) wäre es ein Schnitt von 72 km/h gewesen.
Die Fahrt habe ich durch Teslafi dokumentiert; das war nicht sehr kommod weil Teslafi die Dokumentation unterbricht, wenn man sich aus dem Sitz erhebt und mal pausieren will; dann werden aus einer Fahrt zwei und die Fahrt ist nicht mehr nachvollziehbar. Deswegen hieß es bei der Fahrtvorbereitung: 14 Std. vorher nichts trinken und essen und gut ausgeruht beginnen und durchhalten.
Auf den Fotos sieht man, dass im Schnitt ein Energiebedarf von 109 Wh/km benötigt wurde, das ist nochmals niedriger als bei meinen anderen Fahrten. Gemessen daran, dass es vom Fahrprofil durch die Verkehrssituation alles andere als optimal war (Staus, ständige Tempianpassungen an die Verkehrslage) war es doch recht gut.
Auch wenn in Italien am 4.8.2017 eine Reichweite von 1077 mit einem Modell S100D erzielt wurde, (siehe autobild.de/artikel/rekordfa … 75572.html ) kann ich mit meinem Ergebnis zufrieden sein. Die italienische Rekordfahrt wurde bei einem Schnitt von 37km/h, also halb so schnell wie in meinem Fall, durchgeführt; fünf Fahrer haben sich abgewechselt, auch die physische Belastung war dort geringer. Mit Sicherheit war auch die hohe dortige Aussentemperatur für das Vorhaben vorteilhaft.
Fazit: wenn es reichweitenmäßig eng wird, heisst es Tempo reduzieren, wenn es sein muss runter auf die erlaubte minimale Autobahngeschwindigkeit von 60 km/h. Das ist auf alle Fälle weniger Behinderung für andere Verkehrsteilnehmer als mit leerer Batterie in der Baustelle liegen zu bleiben.
Gruß an alle die bis hierher gelesen haben.
Peter
Anhang:
- Foto vom Tesla-Bildschirm Tripdokumentation
- Teslafi Tripaufzeichnung + Graphen der SoC, Speed, kW, Temperaturen, Höhendifferenz
- Teslafi-Leaderboard: die 20 längsten Fahrten die bei Teslafi hinterlegt sind; meine Fahrten sind unter ELDIAC aufgezeichnet und liegen hinter einer 685km langen Fahrt, die mit einem S 100D gemacht wurde.
Anmerkung: die entnommenen Ladungen lag bei ca. 66,7kWh, 3% Reserve sind ungefähr 2,1 kWh, macht zusammen ca. 68,9 kWh. Wo ist die Differenz zu den 72,5 (die ausfahrbare Kapazität des 75er Akkus) ? Die Brickcapacity beträgt ungefähr 2,5 kWh.
Meine Theorie, bereits bei meiner früheren Testfahrt aufgestellt: aus welchen Gründen auch immer wird der Verbrauch des 12V-Bordnetzes nicht berücksichtigt. Dieser beträgt ca. 400W wenn man die Lüftung aus lässt. Bei ca. 9 Std. Fahrt sind das 3,6kWh, also genau der Fehlbetrag.
Ich habe keine andere Erklärung, lasse mich aber gerne belehren.