Fahrt Nürnberg-München - Diskrepanz Verbrauchsanzeige

Kürzliche habe ich einen freien Tag für einen Ausflug zum Nürnberger Tiergarten genutzt.

Dieser ist zum einen wirklich empfehlenswert und hatte - zu meiner Überraschung und Freude - zwei kostenlose Ladeplätze in bester Parkposition vor dem Eingang.

So konnte sich mein MS90D während unseres Besuchs auf 90% vollladen.

Zurück 164 km gefahren, bisschen Stau aber ca. 3/4 der Strecke AP mit 140-150km/h. AC auf 22. Außentemperatur Ca. 30.

Angekommen mit 40% und einer Trip Statistik von 227Wh/km.

Wenn ich jetzt so rechne, fällt mir da eine Diskrepanz auf:

90kwh*50%/164km=274Wh/km.

Das ist eine Abweichung von 22% zur Trip Statistik.

Nicht, dass die absoluten Werte wichtig wären. Aber übersehe ich da etwas?

  1. Dein 90ger Akku hat 81 Netto
  2. Die Verbrauchsanzeige verschweigt eventuelle Preheats/Kühlungen und anderen Verbräuche

vgl. die realen Kapazitäten hier:

  1. Der Verbrauch zwischen angezeigten 90% und angezeigten 40% entspricht nicht exakt 50% der entnehmbaren Energiemenge des Akkus.

  2. Bei einem Verbrauch von von knapp 230 Wh/km ist die entnehmbaren Energiemenge geringer, als wenn Du sagen wir mal 160 Wh/km verbrauchst. Die entnehmbaren Ladung in Ah ist davon unabhängig, aber die Spannung fällt bei höherer Leistung ab, so dass Du bei gleichem Strom weniger Energie entnimmst - dafür entsteht mehr Wärme in den Zellen, die auchnoch abgeführt werden muss, was bei hohen Außentemperaturen zusätzliche Kühlleistung erfordern kann, was wieder die Reichweite schrumpfen lässt.

Ich schaue deshalb auf längeren Strecken immer auf die Tripanzeige in der Energy-App, um zu erkennen, ob ich den Stromfuß zügeln muss oder das Spaßpedal etwas fester treten darf, um mit dem gewünschten Ladestand am Ziel anzukommen.

Gruß Mathie

Welche App ist diese "Energy App?

Gruß

Ich schaue deshalb auf längeren Strecken immer auf die Tripanzeige in der Energy-App, um zu erkennen, ob ich den Stromfuß zügeln muss oder das Spaßpedal etwas fester treten darf, um mit dem gewünschten Ladestand am Ziel anzukommen.

Gruß Mathie
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Im Großen Display in der Mitte gibt es eine App, welche Dir den Energieverbrauch in einer Grafik anzeigt. Wenn die Navigation aktiviert ist und du in der App oben auf den Reiter „Trip“ klickst, siehst Du einen Akkustandsgraphen, der den prognostizierten Akkustand in Abhängigkeit der Fahrstrecke anzeigt. Zusätzlich wird Dein tatsächlicher Akkustand während der Fahrt angezeigt. So kannst Du immer sehen, ob Du mehr oder weniger als prognostiziert verbrauchst. Die Prognose berücksichtigt auch Steigungen und Gefälle (allerdings keine Tunnel). Ist bei mir auf Langstrecke praktisch immer eingeblendet.

Hier ein Erklärvideo von Tesla dazu: youtube.com/watch?v=_E-JyKbwZcQ

Habe auf Langstrecke aber immer das Navi oben und die Energy-App unten.

Gruß Mathie

Vielen Dank, hatte zunächst auf eine App auf dem Smartphone getippt ,

Gruß

Danke für den Hinweis zu 1. Ähnliches hatte ich hier schon mal gelesen, aber die über 20% kamen mir viel vor.

Ich fuhr direkt los, nachdem ich das Kabel abgezogen und verstaut hatte. Die ganze Vorkühlung zu 2. lief, während ich am Landstrom hing, sollte also die Batterie nicht belastet haben, oder?

Das klingt sehr interessant und erklärt für mich eine Frage, die ich mir schon lange gestellt habe: Weshalb geht die Reichweite beim Tesla mit steigender Geschwindigkeit so viel stärker zurück als bei einem Verbrenner. Das hängt also nicht nur - wie beim Verbrenner auch - mit steigendem Luftwiderstand zusammen, sondern mit Reibungsverlusten in der Batterie bei höherer Stromentnahme. Letzterer Effekt ist wohl stärker als die abnehmende Effizienz von Verbrennungsmotoren mit steigender Drehzahl. Habe ich das so richtig ausgedrückt?

Auf jeden Fall werden demgemäß diese Reibungsverluste nicht in der Anzeige der verbrauchten kWh berücksichtigt, richtig?

Das „Ankommen“ war ja unzweifelhaft bei 164 km und 90% Startstand und hätte auch wohl noch höhere Geschwindigkeiten vertragen. Deshalb bin ich ganz normal gefahren, wie es für mich komfortabel war und ich auch mit Verbrennern gefahren wäre. Am Ende habe ich mich nur über die Anzeigen gewundert.

Richtig.
Ein Verbrenner hat nur in einem bestimmten Drehzahlband eine bestimmte, immer noch schlechte, Effizienz.
Deshalb braucht so ein Teil auch ein Getriebe, da es sonst kaum möglich wäre vom Fleck zu kommen.
Auf der AB hat der Moror dann bei höheren Geschwindigkeiten eine bessere Effizienz und glättet den höheren Wind und Rollwiderstand .

Das alles hat ein EV nicht, da ist das System immer effizient, aber der Wind und Rollwiderstand macht sich gerade bei höheren Geschwindigkeiten stärker bemerkbar.
Dazu kommen die höheren Verluste der Batterie bei höherer Leistungsentnahme und der Motor hat auch etwas weniger Effizienz.

Alles spielt sich aber in Bereichen ab, wo ein Verbrenner niemals hinkommt.
Sind doch in 8l Sprit in etwa 80kwh Energie enthalten!!
Der Verbrenner nutzt davon nur einen Bruchteil, der Rest ist Abwärme und Reibungsverluste.

Grüße
Mario

Das sind keine Reibungsverluste, aber Verluste. Der Unterschied ist nicht gewaltig; so kannst du bei zurückhaltender Fahrweise z.B. 81 kWh entnehmen und wenn du’s krachen lässt vielleicht nur 78. Macht also kaum mehr als 5% aus.

Hmm, schade, dann habe ich ja leider doch keine Erklärung für die hohe Diskrepanz gefunden, wenn es nur 5% sind. Und unter „Krachen lassen“ verstehe ich 150 ja nicht [emoji6]

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