Hallo Gemeinde!
Mein Name ist Stefan (was sich anhand meines Nicks ja nicht allzuschwer erraten lässt ), darf am schönen Wörthersee wohnen und benötige einen neuen fahrbaren Untersatz als Ersatz für meinen Dodge RAM.
Da der schnelle Ami Pickup zwar eine sehr schöne und lustige Erfahrung war, wollte ich wieder einen normalen PKW haben, da ich den RAM eigentlich zweckentfremdet habe und das Fzg. für tägl. Geschäftsreisen eingesetzt habe.
Nach längerer Recherchen und Vergleichen am Markt, standen zuletzt die E Klasse und der Fünfer im Raum und eigentlich war ich schon so weit die Bestellung abzuschicken.
Durch Zufall bin ich dann auch noch auf Tesla gestoßen - ihr wisst schon, eines dieser Elektroautos die völlig überteuert angeboten werden und im Alltag völlig unbrauchbar sind…
Einen gewissen Reiz hat die Elektromobilität für mich pers. schon länger… Auch bei Benz und BMW wollte ich grundsätzlich einen Hybrid testen, aber diese Hersteller sind schlicht und einfach nicht fähig, interessierte Kunden mit facts und entsprechenden Probefahrten zu versorgen… Was wird also gemacht? Einfach mal alles schlecht reden
…Eigentlich war ich ja schon bei Tesla… Ich habe mich also auf der Homepage etwas umgesehen und so einen weißes Model S wäre, dank meines guten Geschmacks, schon in der Garage denkbar.
Da ich von diesen Fahrzeugen überhaupt keine Ahnung hatte, hab ich kurzerhand eine Probefahrt angefragt.
Keine 24 St. später hat mein Telefon geläutet und siehe da - ein Mitarbeiter von Tesla war an der anderen Seite und hat mir in der gleichen Woche eine Probefahrt angeboten. Da dies in Klagenfurt stattgefunden hat, habe ich mir das gerne eingeteilt…
Ich durfte in einem 100D meine ersten Erfahrungen mit einem Elektroauto machen und war doch sehr beeindruckt. Nicht nur von den beachtlichen Fahrleistungen, sondern auch vom Tesla selbst. Das Platzangebot im Model S ist sagenhaft! Mit meinen gut 2 Metern Körpergröße ist es schon sehr schwierig ein Auto zu finden wo man selbst vernünftig sitzen kann - Im MS kann ich hinter mir problemlos sitzen
Alles in allem war es eine sehr gute Probefahrt; sowie für Tesla, als auch für mich
Beim (zufällig) anschließenden Termin bei meinem Steuerberater wurde ich noch mals zum Kauf bestärkt - KEIN SACHBEZUG
Wenn man bedenkt, dass im Regelfall knapp 1000 Euro SB zu berappen sind, ist das schon ein sehr großer Vorteil… Für die österr. Unternehmer in dieser Runde - ich weiß dass dieser Steuervorteil noch nicht in unseren Gesetzen verankert ist, aber es gibt ein VWGH Urteil…
Bereits beim Ersttermin bei Tesla, habe ich anklingen lassen dass eine Probefahrt von gut 60 Minuten, für eine Kaufentscheidung nicht reichen wird… Ich kenne das dann von anderen Anbietern so: „Ja, mal sehen… Geben das Auto nur ungerne so lange raus… Wir machen das allgemein nicht…“ ect. ect…
Bei Tesla wurde nicht lange hinterfragt. „Klar, kein Problem - das verstehen wir…“
Dann war auch schon der Tag da, wo ich eine Model S übers Wochenende ausgiebig testen konnte. Ausgehend davon, dass ich einen 75D in Betracht ziehe, habe ich nicht schlecht gestaunt, als da ein P100D auf dem Platz stand, mit dem ich das WE verbringen sollte…
Einerseits natürlich „geil“, andererseits wollte ich gerne den 75D testen… „Kein Problem, man kann das Auto auf 75D umstellen“ hat man mir gesagt.
Nur schon mal vorab - Ich bin mit dem Monster übers Wochenende etwa 1400km gefahren, im 75D Modus war ich vllt. 35km
Nun möchte ich auf das Auto selbst mal etwas eingehen, beginnend mit den negativen Punkten die mir aufgefallen sind…
Gleich beim Einsteigen ist mir aufgefallen dass das Schiebedach die Kopffreiheit einschränkt. (Kannte nur das starre Glasdach) Natürlich nicht beim Dach selbst, aber in der „Verlängerung“ der A Säulen merkt man, dass die Technik des Schiebedachs Platz braucht. Vermutlich für 99% der Tesla Fahrer vernachlässigbar, für mich als Sitzriese nicht. Somit ist dieser Punkt wohl nur für großgewachsene ein Nachteil…
Da aus genannten Gründen das Schiebedach für mich ausfällt, hoffe ich, dass die Knarzgeräusche aus dem Bereich des Innenspiegels damit zusammenhängen.
Was für mich auch sehr verwunderlich war, ist dass es keine Fußablage aus Kunststoff oder Alu gibt… Man stellt den linken Schmutzlatschen direkt auf den Teppich
Um im Innenraum zu bleiben - Es gibt in diesem Fahrzeug keine Ambientebeleuchtung, außer unter den Armablagen an den Türen. Wenn man also im dunklen, in der riesigen Mittelkonsole was sucht, kann man nur hoffen das Handy zur Hand zu haben, dass man die Taschenlampenfunktion aktivieren kann. Finde ich wirklich nicht besonders gut überlegt…
Mit der Technik scheint Tesla ziemlich gut zu punkten, aber der Fernlichtassistent ist meines Erachtens nach Steinzeit… Ich meine damit nicht dass es gut wäre wenn der FLA adaptiv wäre, es funktioniert nicht einmal die Grundfunktion dieses Features. Um den Gegen- und Vorverkehr nicht weiter zu ärgern, habe ich das Auf- und Abblenden selbst übernommen.
Auch eine Verkehrszeichenerkennung sollte heutzutage in diesem Segment standard sein. Funktioniert beim Tesla leider nur anhand von GPS Daten… Gehe aber davon aus, dass dies ziemlich bald behoben wird - kann ja fast nicht anders sein…
Die Verarbeitung an der Karosse selbst ist ja ein oft durchgekautes Thema wie ich gelesen habe… Schaftleisten usw… Muss man halt selbst Hand anlegen wenn man Wert darauf legt. Wenn man den vorderen Kofferraum öffnet kratzen Schläuche zwischen den Bauteilen ect… Sollte bei Fahrzeugen in diesem Preissegment nicht vorkommen, aber das ist halt der „American Way“
Die ein oder andere Kleinigkeit ist mir zwar noch aufgefallen, aber ich möchte jetzt aufhören zu jammern. Ist zwar jammern auf hohem Niveau, aber das Auto kostet ja auch nicht wenig…
Was war positiv - der Rest
Ein Auto in dem man sich sehr schnell wohl fühlt und eigentlich gar nicht mehr aussteigen mag… Von irgendwo her kommt es schließlich auch nicht, dass man mal eben am Wochenende 1400km runterspult. Klar, man muß so ein Fahrzeugkonzept ausgiebig testen bevor man es kauft, aber dass die Testfahrt so umfangreich ausfällt, hätte ich bei der Abholung selbst nicht gedacht.
Auch wenn ich einige negative Punkte angeführt habe, war dieser Tesla das beste Auto, in dem ich bisher Strecken gefahren bin. Die Sitze sind ein absoluter Traum, da bedarf es keine 100-fach verstellbaren Komfortsitze oder so, die man eh nicht richtig einstellen kann.
Das Feeling im Innenraum, das futuristische Design, keine überflüssigen Knöpfe und dabei trotzdem eine sehr einfache Bedienung… Das Leder fühlt sich sehr hochwertig an und so weiter und sofort…
Versuche mir jetzt mal nicht mehr anmerken zu lassen, dass ich mich „verliebt“ habe…
Was ist das Fazit aus dieser Sache?
Ich bin der Meinung dass es Tesla richtig macht… Einfach ein Auto über einen langen Zeitraum zur Verfügung stellen und es bedarf eigentlich keinen Verkauf mehr.
Ich werde mich jetzt mal hinsetzen und die Bestellung wie folgt aufgeben:
MS 75D, Pearl White, Premium Zeugs, Leder schwarz - Interieurleisten Carbon, verbesserter Autopilot, 21" in grau…
Tesla hat einen neuen Kunden gewonnen, ich hoffe er wird zufrieden sein.
Beste Grüße
Stefan