Model S 75 oder 75 D

Erwin-Rommel

Themenstarter

Ich überlege, mir einen Tesla anzuschaffen. Preislich soll es wohl ein 75er oder ein 75D sein. Die Qual der Wahl…

Der 75D schafft ja laut Homepage knappe 10 km mehr, sprintet auch schneller von 0 auf 100. Für mich beides zu vernachlässigen. Ich selbst wohne im Ruhrgebiet, Schnee gibt es ab und zu mal, aber in der Regel keine bayerischen Verhältnisse.

  • Sollte ich dennoch die Allrad-Version nehmen ? Liegt sie besser auf der Strasse, ist das Fahren agiler ?

  • Wie sieht es mit dem Wiederverkauf aus ? Was ist mehr gesucht ? Allrad oder die normale Ausführung ?

  • Wie sieht es mit der realen km-Leistung beim 75er aus ? Sind die angegebenen 480 km bei normalem Fahrverhalten zu schaffen oder wo liegen die realen Werte? Ich fahre im Schnitt 30 km per Autobahn zur Arbeit, meist um die 120 - 140 km/h.

  • Wie sieht es insbesondere im Winter bei eigeschalteter Sitzheizung, Heizung und Licht aus ? Schmelzen dadurch die verbleibenden km nur so dahin ?

  • Wie gut ist eigentlich die im Model S verbaute Standheizung ? In einigen Tests wurde ja generell die schlechte Heizung bemängelt . Was ist da dran ?

Für die Reichweiten kannst Du sehr gut dieses Tool verwenden: :arrow_right: teslamotors.free.fr/#/

Ich hab nur Heckantrieb und würde das jederzeit wieder so nehmen. Es sei denn es käme nicht auf’s Geld an. Dann würde ich sofort den D wählen.

Die Heizung bullert extrem finde ich. Gerade am Anfang. Und das mit Range Mode, in dem die Leistung der Heizung reduziert ist. Ich bin ein Frostköttel, aber total zufrieden mit der Heizung im Tesla. Meine Freundin meint ab und an würde es kalt ziehen aus der Lüftung.

Ich bin seit März über 21.000 km gefahren - aber nie weiter als 280 km am Stück. Vielleicht bin ich unnormal. Aber war immerhin einige Zeit damit in den Top 20 bei teslafi.com. Fährst Du wirklich oft und gerne so lange am Stück?!

Nein, am Stück fahre ich keine 280 km. Ausser es geht mal in den Urlaub Richtung Nordsee oder zu einem Kurzurlaub. Aber da kann man die Strecke ja auch an den Superchargern entlang planen.

In der Regel fahre ich alle 3 Tage zur Arbeit (60 km gesamt hin und zurück) im Monat über die Autobahn, sonst etwas Stadtverkehr.

Reizvoll wäre es natürlich, komplett ohne Unkosten fahren zu können. So habe ich einen Supercharger 30 km von mir entfernt stehen, einen Destination Charger (öffentlich in einem Einkaufszentrum) 10 km entfernt. Wie lange lädt der Tesla eigentlich an einem Destination Charger ?

Bitte fahre vorher den D. Mein 75D Loaner hatte eben übel unangenehm lauten Frontmotor.

Am DestinationCharger lädt dein Tesla mit 11 oder 16.5 kW, was 50 bzw. 80 km/h entspricht.

Vergiss das mit den Unkosten mal schnell wieder. Dein Stundenlohn muss unterirdisch sein, damit sich das auch nur ansatzweise lohnt. Nur schon der Wertverlust am Wagen für den Umweg zum Charger übertrifft die Stromkosten. Und wenn du 1h im Einkaufszentrum laden kannst, sparst du im Optimalfall sage und schreibe 4 EUR. Oder wenn du extra zum Supercharger fährst und wieder zurück (2x30km), dann bist du dafür locker mal 45min unterwegs, plus nochmal solange am laden. Hast also 1.5h aufgewendet (und 60km Wertverlust eingefahren) um vielleicht 10 EUR zu sparen. :laughing:

Die Stromkosten sind für den Durschnittsfahrer ohnehin nicht wirklich relevant, kostet doch so ein Fahrzeug im Jahr gesamthaft um 10’000 EUR im Jahr, wovon die Stromkosten mit rund 500 EUR weit, weit unterhalb von dem liegen, was man sich vom Verbrenner als „Treibstoffkosten“ gewöhnt ist.

Ich hab einen heckgetriebenen S 60 der ersten Stunde. Verglichen mit den grösseren Batterien geht er zwar nicht ganz so ungestüm ab, aber wenn’s sein muss und mit „Kickdown“ ist der Vorwärtsdrang immer noch eindrücklich genug. Die Allradler finde ich in der Leistungsentfaltung etwas berechenbarer, gleichförmiger. Da, wo dich der Heckantrieb buchstäblich nach vorne schiebt, ist es bei den D-Modellen ein mehr oder weniger vehementes, aber kontrolliertes Ziehen, wie auf Schienen. Allerdings fand ich den bisherigen 75D fast ein wenig enttäuschend in seiner gleichmäßigen Beschleunigung, der war gefühlt nicht wirklich schneller als mein 60er. Bei den 85/90 fand ich das D-Modell überzeugend und souverän in der Kraftentfaltung. Die P-Modelle schließlich beschleunigen so ungehobelt-brachial, dass man schon sehr aufpassen muss, wo man gerade hinkatapultiert wird…
Ich habe eine gewisse Schwäche für meinen Hecktriebler, natürlich auch, weil er vorne lautlos und geräumig ist, aber die Vernunft sagt, dass der nächste ein D-Modell wird, vor allem wegen dem Traktionsvorteil - nicht nur im Winter.

Ich bin auch bekennender Hecktrieblerfan. Sie fahren nicht so auf Schienen. Der Motor vorne macht mir geräuschmässig nix aus, war jedenfalls bei Loanern so. Ich würde das aber testen. In unseren Breiten gibt es keinen wirklichen Grund für das D. Ich würde es davon abhängig machen was du lieber fährst

Bei uns liegt im Winter auch eher selten Schnee.

Ich fuhr aber im Februar mal auf der Autobahn nach Rostock und ohne Allrad wäre ich dort nicht angekommen.

Außerdem liegt der D phantastisch auf der Straße.

Nimm den D wegen erhöhtem Wiederverkaufswert.

Herzlichen Dank für die ersten Meinungen.

Der D kostet nicht ganz 6.000 mehr als der normale. Um wie viel höher ist am Ende dann eigentlich der Wiederverkaufswert? Wenn mans vorher ausgibt is es nachher ja auch höher, aber warum sollten die D im Wert mehr steigen am Ende als die Non-D?

Willst du den Wagen denn weiter verkaufen?
Gerade ein Model S ist für mich mehr die Art von „Buy once and keep“ - das erste Fahrzeug bei dem ich nicht das Gefühl habe, mich davon trennen zu müssen/wollen.

Sofern du nicht wirklich darauf angewiesen bist (starker Schneefall in bergiger Region), wirst du mit dem Heckantrieb überall hinkommen. Die 2 Tonnen Leergewicht und die gleichmässige Gewichtsverteilung helfen enorm, dass die fein justierte Elektronik die Leistung sicher auf die Strasse bringt.

Reichweitenbonus kannst du vernachlässigen. Wenn es eher knapp mit dem Budget ist, würde ich lieber auf den D verzichten und stattdessen in ein paar sinnvolle Extras investieren, die dir auch lange Zeit eine sichtbare Freude am Fahrzeug geben.

Ein Blick auf die (derzeitigen) Preise zeigt eigentlich kaum einen Unterschied zwischen D und nicht D (zumindest keinen sichtbaren Graben/Sprung zwischen Heck und Allrad, der nicht schon von Vorhinein im Listenpreis sichtbar war).

480km sind nicht realistisch, da NEFZ-Unfug. Aber bei moderater Fahrweise sollten wohl um die 400 zu schaffen sein - reizt man die „Performance“ des D dagegen häufiger aus, wird das eher weniger was.

Wichtig vielleicht: Reifen können beim Hecktriebler tendenziell schneller verschleissen (auch wieder abhängig vom Feingefühl im rechten Fuss).
Und das laute Geräusch des Frontmotors… hmm. also weder ein gefahrener S 90 D noch ein X als P 90 D sind irgendwie negativ aufgefallen. Ist also eher Ausnahme/Sonderfall als die Regel und eher ein Problem für das Service Center

Nimm nicht den D wegen dem geringeren Wertverlust!
Den Aufpreis bekommst du beim Wiederverkauf nie wieder zurück.

… und bitte nutz den Supercharger nicht als Heimladestation :frowning:

Könntest du denn zu Hause laden?

Als Reichweite im Winter solltest du mit 300 km rechnen. Das scheint bei deinem Profil auf völlig auszureichen.

Wenn du wirklich mit einem Wiederverkauf in 2-5 Jahren kalkulierst, dann würde ich dir zu einem S75 nur mit Komfortpaket raten.
Vielleicht noch den Aufpreis für eine Farbe.
Dann hast du den geringsten Wertverlust.

Danke!

Nein, den Supercharger möchte ich nicht als Heimladestation nutzen, auch habe ich die Möglichkeiten, zu Hause aufladen zu können.

Allerdings hat man ja momentan wirklich die kostenneutrale Möglichkeit, an verschiedensten Säulen, die auch in der Nähe meines Wohnortes sind, das Fahrzeug aufzuladen. Warum soll man es dann nicht nutzen, zumal ich auf Grund meines Fahrprofiles in der Regel für die 300 km mindestens eine Woche benötige, um diese zu verbrauchen. Aber natürlich würde ich auch zu Hause aufladen.

Zum Verkauf: in der Regel gebe ich meine Fahrzeuge nach 3-4 Jahren wieder ab. Damit hat man dann schon einen Grundstock für ein neues Fahrzeug. Und in diesem Zeitraum wird auch TESLA Fortschritte machen, so dass sich ein neues Fahrzeug durchaus lohnt.

Ich bin einen P90d zur Probe gefahren. Ein lauter Frontmotor ist mir nicht aufgefallen. Meine letzten 3 Fahrzeuge waren Allrad ( Tiguan , BMW X3, X4), was ich, gerade bei schlechterem Wetter genossen - und auch als Sicherheitsfaktor gesehen habe. Aber ich denke auch, dass der Hecktriebler reicht, zumindest hier in der Region.
Aber die Frage zum Weiterverkauf ist ja - was suchen die Leute? Allrad oder Hecktriebler? Darüber muss man sich Gedanken machen.

Beim BMW X3 hatte ich damals einen Schalter genommen. In dieser Preisklasse eigentlich unüblich, was ich dann beim späteren Verkauf über mobile.de usw. auch gemerkt habe. Die Nachfrage war relativ gering. Gekauft hat ihn dann ein Händler, der mir sagte, dass gewisse Merkmale ab dieser Preisklasse für potenzielle Käufer ein Muss sind.

Moin!
Der D ist schön, keine Frage. Aber die Tage oder Situationen in den Du dadurch einen Vorteil verspürst sind sicherlich gering. Wenn man das Geld aber zum Beispiel in Farbe/Felgen oder Soundpaket/Winterpaket versenkt, hat man sicherlich mehr schöne Momente.

Bei einem Limit um Budget würde ich auf das D noch am Ehesten verzichten können. Solche Diskussionen laufen hier unter den Kollegen nämlich auch ständig. Unser AG hat nämlich ein Limit bei den Firmenwagen verhängt. Jetzt haben hier viele einen Wagen mit Basis-Motorisierung und sonst voller Hütte (Sound, Felgen, Glasdächer,…).

Im Sinne des Wiederverkaufs würde ich wie Yellow auf eine einfache Ausstattung setzen. Denn Extras werden im Zweitmarkt nur sehr gering vergütet.

Du glaubst also, dass ein D sich in ein paar Jahren um mehr als die Differenz zwischen D und Nicht-D teurer verkaufen lässt?

Zumal auch keiner weiss wie der Gebrauchtmarkt in paar Jahren aussieht. Gebrauchte S werden wohl zahlenmässig gut zulegen sobald das M3 lieferbar ist.

Mein Tip …
S75 ohne D mit Komfortpaket, feddich.
Alles andere wird Dir kein Gebrauchtkäufer abnehmen bzw. bezahlen wollen!
50% von 80000 sind 40000, 50% von 100000 sind nunmal 50000.
Von Deinen 6000Euro aufpreis werden also 3000Euro mehr Verluste bei Wiederverkauf.

Und wer sagt denn, dass Du das MS überhaupt nach 3 Jahren abgibst :wink:
4 Jahre gibbet Garantie, 8 Jahre auf Akku und Motor.
Jedes Jahr später wird doch der Wertverlust geringer :wink:

Grüsse
Mario

Nein. Aber man erweitert die potentielle Käuferschicht um Süddeutschland, bzw. alle Alpenanrainer signifikant.
Bei einem 100.000 Euro Auto werden bestimmte Extras erwartet. Das ist bei Verbrennern so (z.B. Automatik, Klima, Command etc.) und wird bei EVs nicht anders sein.