Model S vs. Chevy Bolt

Aus Motortrend 02/17:

Ein interessanter Test, vielen Dank hierfür. Der Chevy Bolt wird ja im Frühjahr als Opel Ampera-e nach Europa kommen. Sehr mutig und klug von Opel, denn auch bis lange danach wird es außer von Tesla und Opel kein E-Auto mit 60 kWh Batteriekapazität geben.

Das einzige Problem, das den „Nicht-Teslas“ noch lange erhalten bleiben wird, ist das Schnellladen. Somit kann auch der Ampera-e nicht als „Urlaubsfahrzeug bis zur Adria“ dienen, es sei denn, man baut drei Nächte (oder mehr) fürs Tanken ein. Hier kommt dann nur Tesla zeitnah ans Ziel. Gut für Tesla (und ja, ich genieße unser MS auch wegen vieler anderer Dinge), aber schlecht für den Mitbewerb, der ja bekanntlich das Geschäft belebt. Da ich nicht glaube, dass das MoU der dt. Autohersteller, eine gemeinsame Schnelllade-Infrastruktur zu installieren, in den nächsten Jahren umgesetzt wird, wird jedes EV, das nicht von Tesla ist, immer ein Zweitwagen bleiben…

So ist das dann, wenn Autohersteller meinen, dass sie nicht für die Ladeinfrastruktur zuständig sind.

Wieso? CCS Ausbau und 60kWh reichen locker zum Mittelmeer!

Der Ausbau hat ja gerade erst angefangen. Für D kann ich nicht sprechen, aber hier in der CH wird’s bis Mitte 2017 deutlich mehr CCS und Chademo Stationen haben als SuC Plätze.

Aber der Ampera-e kann wohl nur mit max. 50 kW geladen werden. Man steht also bei jedem Stopp mindestens 1 Stunde, um von 0 auf 80% zu laden.
Das ist viel zu langsam.
Der Ioniq von Hyundai kann heute schon mit 100 kW in 23 min von 0 auf 80% geladen werden. Wenn nächstes Jahr der Ioniq mit einer größeren Batterie (ich hoffe auf mind. 45 kWh) geliefert wird, dann kann Opel den Ampera-e wieder einstampfen.
Wenn Tesla mit dem Model 3 dem zukünftigen Ioniq bei der Ladegeschwindigkeit hinterherhinkt, dann storniere ich meine M3-Reservierung und kaufe mit Begeisterung den Ioniq (so er denn mindestens 45 kWh bekommt).

Es ist mir ein Rätsel, wie man heute noch ein E-Auto auf den Markt bringen kann, so langsam lädt.
Das möglichst schnelle Laden ist für die Akzeptanz und den Erfolg eines neuen E-Autos das A und O.

Das wird auch durch ständige Wiederholung nicht richtig. Wahr ist daß der Ioniq an einer 100KW Säule mit bis zu 70KW lädt und dann in 23 Minuten 80%SOC erreicht

Ich mag den Ioniq auch sehr, aber dass der halb so große Akku doppelt so schnell aufgeladen werden kann ist nun wirklich keine Sensation. Man kommt, entsprechende CCS-Charger-Dichte vorausgesetzt, mit Bolt und Ioniq ganz gut voran. Der Bolt wird vermutlich einen höheren Verbrauch haben und an 100kW-Säulen etwas langsamer laden, dafür kann man auch in schlechter versorgten Gebieten größere Abstände zwischen 2 Chargern überwinden, was mit dem Ioniq schwer wird, und auf Typ 2 auszuweichen kostet dann eben massiv Zeit.

Ich würde den Ioniq nehmen. Vermutlich günstiger, auch im Verbrauch, und er sieht einfach schöner aus als der Bolt und mir gefällt die Ausstattung besser. :slight_smile:

Auch sind die Akku Kapazitäten der Konkurrenz zu klein. Das schränkt die Interessenten dann schon ein. Aber die wissen das genau und bauen daher auch gar nicht so viele Autos dieser Typen. Es ist eher Publicity und ein Hallo, wir können auch EVs bauen. Um dann was ganz dolles anzukündigen. Ich fürchte das M3 wird die Verkaufszahlen von Chevy Bolt und Co. in den Keller fallen lassen, wenn der dann endlich mal in einer vernünftigen Zeit lieferbar ist.

Aber schlecht ist das nicht, das auch andere Hersteller was tun. Es ist nur viel zu wenig.

Da landen wir am Ende halt wieder am Preis… für 40.000 was zu bauen is ja nett, aber nicht Massentauglich. Verkauft ein Auto wie das M3 für 20k, dann wird’s was. Solange die Mittelschicht sich das nedd leisten kann werden weder Ladezeiten noch sonst was den Durchbruch bringen. Ich bin ja auch in anderen Foren aktiv (oder aktiv gewesen) und da sieht man das recht deutlich. Nen Auto über 25k fällt da fast raus, und dann muss es da aber auch noch fett Rabatt geben. Und der Rest kauft Gebrauchtwagen, bis da EV Angebot werden die man mit gutem Gewissen kaufen kann vergehen locker 10 Jahre und noch mehr… Ich würd mir kein gebrauchtes Elektroauto von 2010 holen… nedd mal nen gebrauchten Tesla MS… wenn ich da lese dass je nach Beschleunigungsorgie Tesla dann nach Lust und Laune die technsichen Daten verändert hab ich da 0 Bock auf so ein Fahrzeug… Nen E-Auto kauf ich neu, damit ich so lang wie irgend möglich von der Garantie profitiere. Nen kleinerer Defekt bei Tesla kommt sobald man aus der Garantie raus ist bald nem wirtschaftlichen Totalschaden gleich…

Du wirst so ein Auto wie das Model 3 nicht für 20k€ bekommen.
Gibt es ja jetzt schon als Verbrenner nicht.
Die Einstiegsmodelle von A4, C-Klasse und 3er-BMW kosten mindestens 30k€, wenn ein wenig Ausstattung dazu kommt und vielleicht noch etwas Leistung auch gerne mal 40-50k€.
Genau darauf zielt das Model 3 ab.
Wenn sie halbwegs liefern können, was sie versprechen, dann könnte es den traditionellen Premiumherstellern echt weh tun.
Denn die oben erwähnten Modelle sind die Cashcows, wenig Aufwand aber viel Ertrag!

Interessanter Bericht und auch das Fazit passt für mich.
Tesla ist der einzige Hersteller der voll und ganz hinter der Elektromobilität steht.

Der Chevy Bolt bzw. Ampera-E ist nett gemacht, aber das Minivanstyling und das Ladekartentheater
an den CCS Säulen werden den Erfolg erschweren.
Trotzdem freue ich mich ,dass GM überhaupt wieder etwas anbietet.

Quelle?
Schon klar, dass er nicht konstant mit 100 kW lädt. Dachte, dass das halt die Anfangsleistung ist, die dann schnell absinkt.
Die mittlere Laeleistung 0-80% muss jedenfalls rein rechnerisch bei ca. 58 kW liegen.

Sein eigenes Auto? :wink:
Außerdem kann der sehr ähnliche Kia Soul EV auch nur mit 64kW an einer 100kW-Säule laden.

Jo, jetze hab ichs auch gesehen, dass er vom Ioniq aus Erfahrung heraus begeistert ist … :laughing:

gibt es überhaupt nennenswert 100kw-säulen ?

und… meines wissens hat der
hyundai ioniq - ccs und der
kia soul - chademo

gibt es explizit listen für dc-„schnelladesäulen“ oder muss man sich die mühsam aus irgendwelchen, mehr oder weniger aktuellen tabellen, extrahieren ?
:sunglasses:

Liste oder Tabelle ist für mich zwar ungefähr das gleiche, jedoch bevorzuge ich Karten. Die hier ist meist recht aktuell (Filter auf CCS >43kW):
goingelectric.de/stromtankstellen/

Stimmt, aber beide können, unabhängig vom Ladestecker, schneller als 50kW DC laden.
Und, ups, sie kommen noch aus dem selben Konzern.
Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass elementare Dinge wie z.B. ein Ladecontroller oder ein BMS, zumindest sehr ähnlich, wenn nicht sogar gleich sind?
Meines Wissens gibt es in Deutschland zwei öffentliche Säulen, die mehr als 50kW DC ermöglichen und das sind die beiden 8energy-Säulen von EAM in Kirchheim und in Kassel.
Bei Kia in FFM steht wohl noch ein 100kW Prototyp.
An den beiden EAM-Säulen haben meines Wissens sowohl Soul als auch Ioniq schon mit mehr als 50kW geladen.
Beim Soul wohl rund 64kW und beim Ioniq knapp 70…

OK, die Anzahl der CCS/CHAdeMO-Ladesäulen steigt beständig. U.a. baut Aldi diese nun (zumindest in DE) auf seine Kundenparkplätze. Aber wie hoch ist die wirkliche Ausgangsleistung der Gleichstromsäulen? Oft lese ich von Leistungen von sehr deutlich unter 50 kW, nicht selten von 20 kW. Damit dauert das Laden dann zumindest mehrere Stunden. So wird das dann nichts mit der Langstrecken-Elektromobilität.

Ich denke, dass es keine große Kunst mehr ist, große Akkus in ein Auto einzubauen. Es ist aber nach wie vor eine Kunst, den Strom schnell in die Akkus zu bekommen (außer für Tesla). Hier sehe ich noch nicht einmal eine mittelfristige Lösung, die auch nur ansatzweise den SuCs von Tesla das Wasser reichen kann. Das sind alles (bis jetzt) nur Lippenbekenntnisse. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen und positiv überraschen. Denn auch Tesla braucht einen gesunden Mitbewerb.