ADAC Ecotest

Hallo,
gerade habe ich in der aktuellen ADAC-Motorwelt den Beitrag über den neuen Ecotest gelesen. Das Model S kommt dabei nicht so besonders gut weg - nur 4 Sterne. Das überrascht vielleicht viele nicht, aber irgendwie war ich schon verwundert. Vor allem die Well-to-Wheel-Betrachtung sei sehr wichtig. Ich habe als teslafreundliche Gegenbetrachtung an das Video von Horst Lüning gedacht.
Was sagt ihr dazu?

Links zum ADAC-Ecotest:
Testergebnisse: adac.de/_mmm/pdf/28842_281575.pdf
Methodik: adac.de/_mmm/pdf/28843_281559.pdf

Link zu H.Lüning-Video:
youtu.be/5V7DvFFBLJg

In deinem Vergleich ist ein grosser Fehler: Die Aussagen von Horst sind Glaubhaft :smiley:

Die Methodik klingt doch recht vernünftig. Bei E-Mobilen hätte man vielleicht neben dem Strommix auch alternativ die Ladung mit Ökostrom bewerten können.

Man hätte auch vielleicht noch den Ressourcenverbrauch bei Herstellung und Entsorgung mit einbeziehen können, aber da wäre dann wieder die Verteilung des Einmalaufwandes auf die Betriebsdauer schwierig zu lösen.

Und eigentlich ist die Bewertung mit Sternen auch ein Euphemismus. Schließlich sind die besten Autos nicht gut für die Umwelt, sondern weniger schlecht…

Also statt 5 Sterne einen Totenkopf und statt einem Stern 5 Totenköpfe :wink:

Ernsthaft, für einen Automobilclub finde ich die Herangehensweise ziemlich gelungen.

Gruß Mathie

Irgendwie fehlt bei der Beurteilung die Einbeziehung des Schnuppertests. Mich würde schon interessieren, ob irgendein Tester nach dem Auspuffschnuppern an einem Mercedes Diesel überhaupt noch in der Lage gewesen wäre nur ein einziges Sternchen zu vergeben.

So ein schmarrrrn ! Sie hätten mal 1000 E-Automobilisten befragen sollen woher Sie Ihren Fahrstrom beziehen.
Ehrlich, ich kenne keinen der den deutschen Strommix bezieht, also Atom, Kohle etc.
Jetzt bitte keine Stromsee-Diskussion.

Ja, man darf halt die Hybriden und vor allem den „sauberen“ Mercedes 220D, ich lach mich krumm und buckelig…, nicht so schlecht aussehen lassen. :blush:

Grüße SuCseeker

Vielen Dank für die Antworten. Alles klar und Hybrid ist nun wirklich komisch - aber manche benutzen ja auch Hosenträger und Gürtel gleichzeitig…
Ist denn im ADAC-Test richtig gerechnet worden? Der co2-Verbrauch erfolgt ja mit einer anderen Formel und ist „rechnerisch angeglichen“.
@SuCseeker: Ich bin bislang davon ausgegangen, daß man am SuC den deutschen Strommix lädt. Ist das falsch? Am SuC in Lohne ist ein Schild der EWE zu sehen - eher ein traditioneller Stromversorger.

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Tesla behauptet allerdings, daß sie überall wo möglich ihren Strom für die SuCs nur aus Ökostrom beziehen (Quelle dazu kann ich aber zur Zeit nicht liefern). Aber das geht whs. nicht überall (?)
Der Stromanbieter von Tesla für D war im Forum auch mal irgendwo erwähnt/verlinkt, das war ein Ökostromanbieter.

Der schlechte Wert für den Tesla ist doch hauptsächlich durch das hohe Gewicht verursacht. Dass das hohe Gewicht aber durch die große Reichweite aber gleichzeitig dafür sorgt dass er eine ernsthafte Konkurrenz für vergleichbare herkömmliche Autos ist, und damit Erstwagen ersetzen kann, das wird hier nicht berücksichtigt.

Vielleicht sollte die Bewertung hinsichtlich des CO2 Fußabdrucks berücksichtigt werden welche vergleichbare CO2 Schleudern damit ersetzt werden, oder man sollte die Autos in verschiedene Größenklassen einteilen und innerhalb dieser Größenklassen vergleichen.

Ja, und immer schön den P90D nehmen, der eh schon mehr verbraucht als ein S60…

Der ADAC musste halt auch etwas drehen, sonst wären oben ausschließlich Stromer zu finden…

Grüße

Mario

Fiktive Co2-Anteile bei den BEVs … :unamused: Und wo sind dann die Raffinerie-Anteile an Co2 bei den ICEs ? :imp:

Aber wenigstens sind nicht nur Diesel ganz oben, ein erster Lichtblick … :stuck_out_tongue:

MfG Rudolf

Ich kann mir ebenfalls vorstellen, dass ein überdurchschnittlicher hoher Anteil an E-Auto fahrern auch Ökostrom bezieht.

Aber wenn man schon den Strommix als Grundlage sieht wieso nimmt man dann Werte von 2013?

In der zweiten pdf, Seite 5:

„Bei Elektrofahrzeugen wird zur Ermittlung des CO2-Ausstoßes der Deutsche Strommix für das Jahr 2013 von 579 g/km (hier müsste übrigens auch g/kW stehen) zugrunde gelegt (Quelle: Umweltbundesamt, Strommix für das Jahr 2013, Stand 11.08.2016).“

Auf der Seite des Umweltbundesamt sind bereits Werte für 2014 (560g/kW) und 2015 (535g/kW) rausgegeben. Hier wird zwar von vorläufigen Werten gesprochen, diese sind aber wohl realistischer als fast 4 Jahre alte Werte zu nehmen.

umweltbundesamt.de/themen/kl … -in-zahlen

Hat irgendwie einen Beigeschmack. Der ADAC hat ja durchaus eine skandalöse Vergangenheit. :neutral_face:

„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ Alte Weisheit aus dem Mittelalter :mrgreen:

Was meinst Du damit?

Auf Seite 5 oben schreibt der ADAC folgendes:

„Um Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride (hier werden Kraftwerksemissionen berücksichtigt) gleich wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu behandeln, werden alle CO2WTW-Emissionen von der Quelle bis zum Rad (WTW = Well-to-Wheel) zur Bewertung herangezogen. Dabei werden die gemessenen CO2TTW- Emissionen (Werte vom Tank bis zum Rad = TTW, Tank-to-Wheel) zu den CO2WTT-Emissionen, die für die Bereitstellung des Kraftstoffs/Stroms entstehen (Wert für Quelle bis zum Tank = WTT, Well to Tank) addiert (Quellenangabe: g/MJ: WTW-analysis of future automotive fuels and powertrains in the European context, WTT-Report Version 4a April 2014; g/kWh: Umrechnung 1 kWh = 3,6 MJ).
Diese Werte werden nach Bedarf aktualisiert. Für die jeweilig verwendete Kraftstoffart zeigt nachfol- gende Tabelle die entsprechenden Werte für den Energieinhalt und die CO2-Emissionen pro Engerie- gehalt. Diese CO2-Korrektur wird für alle gemessenen CO2-Emissionen im WLTC kalt, WLTC warm und ADAC Autobahnzyklus durchgeführt.“

War es das, was Du suchtest?

Gruß Mathie

von dow696 » 9. Dez 2016, 12:33
Ich kann mir ebenfalls vorstellen, dass ein überdurchschnittlicher hoher Anteil an E-Autofahrern auch Ökostrom bezieht.

Es gab hier mal eine Umfrage dazu:

Es waren 82 %, letzter Eintrag ziemlich genau vor einem Jahr.

LGH

Guter Wert. 100% wären aber besser. :laughing: Auffällig hoch ist dabei auch der Anteil der PV Anlagen Besitzer.

Habe soeben bei „Extra Ökostromtarif, keine PV-Anlage, kein BHKW“ geklickt —> der Prozentsatz schaut etwas freundlicher aus :wink:

Zum ECOTEST selber: es ist zunächst OK, wenn man für alle Konzepte entsprechend „vorkonditioniert“, um zumindest einiger Maßen vergleichbare Rahmenbedingungen zu schaffen.
In der Praxis fällt aber genau das weg:
—> jeder Verbrenner ist auf den ersten km / in der Warmlaufphase die volle Giftschleuder
—> im urbanen Bereich (wo eben die meisten Menschen die kalten noch ungeregelten Abgase einatmen „dürfen“) ist die Belastung gleich nochmals höher
—> der zusätzliche Spritverbrauch nach dem Kaltstart taucht in diesem Vergleich nicht auf. Je nach Hersteller / Konzept liegt der bei +XX bis +XXX Prozent
Ein vollelektrisches Konzept (kein Hybrid, kein Range-Extender) ist hier immer deutlich überlegen - sowohl bei den CO2-Emissionen wie auch bei den Giften (NOx usw)

In der Methodik wird erklärt, daß die Fahrzyklen rechnerisch angeglichen werden (so ähnlich formuliert). Ich verstehe nicht, was das heißt. Warum fahren die dann nicht die selben Strecken. Ich bin kein Mathematiker oder Physiker, aber mit so einer Antwort wäre ich doch in der Mathearbeit niemals durchgekommen.
Und in der Tabelle fehlt neben den herkömmlichen Treibstoffen dann auch der Strom, oder?

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Man möge mich korregieren, wenn ich es übersehen habe.
Aber es redet niemand bei den Energiebilanzen zu den Treibstoffen vom Energieverbrauch zur Förderung und der Raffinierung des Öls, sowie der Herstellung der Chemie, die ggf. zugesetzt wird.
Hat man das vielleicht nur vergessen oder ist das ein unbedeutend geringer Faktor?

Nicht man, Mathie hat Dich 5 Beiträge vor Deinem korrigiert… :unamused:

Bleibt mir immer noch unverständlich, wie die Punktwertung zustande kommt.