Hallo zusammen aus dem Gebiet Münster/Osnabrück

ich lese schon ein paar Tage mit und wollte mich jetzt mal vorstellen. Ich bin vor 4 Jahren auf der IAA durch Zufall auf Tesla getroffen.Ich wollte eigentlich zu meinem Traumauto, dem Wiesmann Roadster und durch deren Insolvenz hat sich Tesla damals wohl den Platz gesichert. Da stand ich nun vor diesem unbekannten Auto. Erstaunt über den Platz, da ich auf der Suche nach einem Familienauto war. Nachdem man ins Gespräch gekommen ist und am gleichen Tag noch eine Probefahrt gemacht hat, war ich na klar begeistert vom Tesla. Gekauft habe ich allerdings dann doch einen SUV eines deutschen Sportwagenherstellers und bin damit auch sehr zufrieden. Schummeldiesel hin oder her. Jetzt ist so langsam die Zeit gekommen sich nach einem Nachfolger umzusehen und es stand eigentlich fest, dass ich beim gleichen Hersteller wieder einkaufen werde. Aber mit der ganzen Dieselaffäre kam die Entscheidung, definitiv keinen Diesel mehr zu kaufen. Bei der Überlegung einen kleineren SUV mit Benziner zu kaufen und von einer Probefahrt bestätigt, wurde mir klar, dass die Spritkosten sich mehr als verdoppeln werden. Ob das jetzt als Erfolg der Dieselaffäre hingestellt werden kann, bleibt mal dahingestellt. Aber in dem Moment kam dann auch das bezahlbare Modell 3 ins Gespräch und schon waren der Model X und S als reizvolle Alternative vorhanden. Reichweitenangst inklusive. Mittlerweile nach einigen Videos auf YouTube ist die Reichweitenangst nicht verschwunden, aber das ganze Konzept begeistert mich von Tag zu Tag mehr. Das einzige wo ich mir nicht sicher bin, ist, ob ich meine derzeitige Reisegeschwindigkeit von ca. 160-200km/h so problemlos auf die Elektroauto typischen 100-130km/h reduzieren kann. Es werden ja sicherlich viele von euch die Erfahrung gemacht haben. Reisen statt rasen. Das ist eine schöne Vorstellung, aber irgendwie hat man es doch immer eilig. Eben schnell dahin und dann bin ich passend zu Termin X wieder zurück. Geht dann eben nicht mehr so einfach. Vielleicht nehmen wir uns auch alle zu wichtig und der Gedanke hier und da mal eine Pause einzulegen, und auch dann einlegen zu müssen, sind auch zum Teil reizvolle Gedanken die ja fast schon mehr Lebensqualität mit sich bringen. Ich habe mich jetzt nochmal für eine Probefahrt angemeldet und hoffe insgeheim dass meine Familie davon genauso begeistert ist. Denn preislich gesehen ist so ein Auto ja eine Katastrophe. Kaufe ich mir einen gebrauchten muss ich durch die 1% Regel ja schon einen Wahnsinns Neuwertsumme versteuernP85D oder P90D. Einen neuen zu kaufen , würde ich preislich nur den 75D nehmen, womit ich wieder bei der Reichweitenangst bin. Oder ich hole mir privat einen Gebrauchten, das muss mir mal ein Steuerberater ausrechnen. Fakt ist auf jeden Fall. Viele haben mir in den letzten Wochen gesagt: Es ist noch zu früh, sich ein Elektroauto zu kaufen. Und ich glaube zum großen Teil gebe ich Ihnen recht. Außer beim Tesla . Der ist doch heute schon da wo die Deutschen Hersteller in 3-5 Jahren sein wollen. VG David08

Hallo David,

ich kann deine Gedanken nachvollziehen, denn auch ich war bisher jemand, der mit 160-180 km/h über die Autobahn geflogen ist, wo es der Verkehr zugelassen hatte.
Als ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hatte, mir ein Elektroauto zu kaufen, habe ich auf meiner täglichen Strecke einfach den Test gemacht:
Eine Woche lang die Zeit bei bisheriger Fahrweise (180 km/h) gemessen und in der nächsten Woche habe ich mich mal zusammengerissen und bin nur 130 km/h gefahren.
Tatsächlicher Zeitverlust je Strecke (~100 km): Zwischen 5 und 10 Minuten.
Es gab aber auch den ein oder anderen Tag, da war ich - trotz Tempomat 130 - schneller an meinem Ziel, als in der Vorwoche mit Tempomat 180.
Fazit: Die eigene Reisegeschwindigkeit hat einen relativ geringen Einfluss auf die Fahrzeit. Der Verkehr um einen herum hat den allergrößten Einfluss.

So ein Tesla kann einen im Leben ganz schön entschleunigen, ohne dass man es als notwendiges Übel empfindet.
Ganz im Gegenteil: Ich genieße es mittlerweile, ruhig und entspannt mein Ziel zu erreichen.
Die notwendigen Ladepausen auf der Langstrecke störten mich da noch nie, da ich auch vorher schon alle 250-300 km eine Pause eingelegt hatte.
Und wenn man einfach mal den Fun-Faktor ausspielen möchte: Kein Problem, denn man kommt mit einer Akkuladung auch bei Top-Speed in aller Regel immer bis zum nächsten Supercharger.
Auch das hatte ich mit meinem S85 mal ausprobiert:
Von Speyer nach Dortmund so schnell die Autobahn es zugelassen hatte.
Da an dem Sonntag Nachmittag auf den Autobahnen sehr wenig los war, konnte ich problemlos längere Strecken mit 190-210 km/h fahren.
Unterwegs hatte ich auf Höhe Mannheim noch einen anderen Tesla überholt, der gemütlich gefahren ist.
Ich habe jeden Supercharger auf der Strecke mitgenommen.
Als ich am Supercharger in Kamen ankam, hatte ich den anderen Tesla wieder angetroffen. Er hatte gerade angestöpselt.
Er fuhr mit Tempomat 130 km/h und konnte somit jeden zweiten Supercharger überspringen, während ich jeden mitnehmen musste.

Die Reichweitenangst verlierst du mit einem Tesla innerhalb weniger Wochen vollständig.
Du wirst sehr schnell bemerken, dass es nicht der riesige Akku im Tesla ist, sondern das Supercharger-Netzwerk, was einen Tesla so einzigartig macht.