Ein rotes MS geht nach 55543 Bad Kreuznach

Ein rotes Modell S geht nach 55543 Bad Kreuznach… (Achtung: viel Text!)

Jeder hat da wohl seine eigene Geschichte, wie er zu Tesla gekommen ist. Bei mir war es so – frei nach Bommi Baumann: „Wie alles anfing“:

Im Sommer haben wir (2+2) unseren Urlaub in Kalifornien verbracht – stilgerecht (?) in einem SUV. War vom Platz her natürlich sehr angenehm, vor allem, da wir am Flughafen in San Francisco ein upgrade zum Monster-SUV bekommen haben (3 Sitzbänke plus Gepäckabteil!) … Selbst meine 16-jährige Tochter hatte kein Problem mit ihrem Gepäck.

Selbst mir, als wenig auto-affinem Mensch - von Oldtimern abgesehen (wir haben einen 1965 Käfer aus Familienbesitz und ein 1973 Peugeot 304 Cabrio) - fielen in Kalifornien irgendwann diese schönen Limousinen auf, die ein bisschen nach Maserati aussahen (bitte nicht hauen!), aber irgendwie noch fetziger wirkten (ohne prollig zu sein).

Nach ein bisschen Googeln, war klar: Es handelt sich um Tesla (hatte ich vorher wirklich noch nicht gehört oder gar gesehen!). Zufälligerweise kamen wir in Monterey (ja, es war gerade Pebble beach CONCOURS d’ELEGANCE – aber ich spiele weder Golf, noch ist das meine Preisklasse für Oldtimer …oder überhaupt meine Preisklasse) an einem Tesla-Shop vorbei: kurz angehalten, in den Laden rein und sich die Autos von nahen angeguckt (S und X). Nach ca. 10 Minuten kam ein Mitarbeiter vorbei und zeigte uns die Autos. Wir waren natürlich im typischen Touri-Outfit (kurze Hosen, T-Shirt (fast sauber), Sandalen (immerhin ohne Socken)…) - klar war, wir kaufen hier und jetzt kein Auto.

Nach weiteren 10 Minuten (ich hatte mich gar nicht getraut danach zu fragen): Wollen Sie eine Probefahrt machen? – KLAR!

Probefahrt war natürlich „eine Begegnung der dritten Art“ (oder so ähnlich…), vermutlich war es eine „P“ Ausführung…. Autopilot war natürlich noch der alte, aber trotzdem… GENIAL!
Ich stellte ihm alle Fragen, die er vermutlich von allen idiots gestellt bekommt (zumindest von denen, die sich mit der Sache noch nicht beschäftigt haben: Wie lange hält die Batterie? Wie ist die reale Reichweite? Wie ist das mit dem Laden? Bla, Bla, Bla. - ein bisschen muss man die Verkäufer doch bemitleiden! Auf alle Fragen kam sofort die passende Antwort – ich war echt beeindruckt! Für mich war das Thema „EV“ eigentlich vom Tisch: Ich pendele 2 x 15 Wochen im Jahr 500 km (einfach) – da kommt natürlich ein EV nicht in Frage (dachte ich). Aufgewachsen bin ich in einer Zeit, in der das baldige Ende der Ölvorräte prognostiziert wurde (…autofreie Sonntage…) - ein schlechtes Gewissen hatte ich die ganzen letzten Jahre wegen meines - in meinen Augen exzessiven - „Autokonsums“. Der war nicht ganz freiwillig, aber um es in Angelas Worten zu sagen: „alternativlos“.
Zu Hause ging mir die Sache nicht aus dem Kopf – gedanklich spielte ich mit dem Gedanken, mir eventuell in zwei bis drei Jahren einen Nachfolger für meinen aktuellen Volvo (V60, natürlich ein Diesel bei ca. 45.000 km/Jahr) zu suchen.

Eine Probefahrt habe ich dann doch prophylaktisch in Ffm vereinbart, Wartezeit war ca. 4 Wochen. Wir haben es dann geschafft, eine Stunde zu spät zum vereinbarten Termin zu kommen (war meine Schuld, hatte ich falsch eingetragen…) - damit war eigentlich alles gelaufen (große Hektik im store an diesem Tag). Ich hatte allerdings auch den Eindruck, dass dazu beigetragen hatte, dass ich auch zu diesem Termin etwas „underdressed“ (Sweatshirt mit Jeans) aufgelaufen bin. Damit wurde ich schon in einem Porsche-Laden quasi ignoriert (auch ein Grund, weshalb ich mir kein deutsches „Premium“-Auto (F…Y…) kaufen will). Am nächsten Tag meinte der Verkaufsleiter, ich wäre als „interessierter Elektrotechnik-Student“ durch das Raster gefallen – darf eigentlich nicht sein!! (Zumal ich ganz offensichtlich kein Student mehr bin!)
Nach ein paar Nachfragen (ursprünglich wollte ich das Auto leasen, geht aber auf der Tesla-page nur bis 30.000km) kam doch ein gutes Verkaufsgespräch in Gang – am Ende Stand meine Frage: Funktioniert das auch mit 2 x 500 km? - Wenn ja, nehmen wir einen!

Souveräne Antwort: Probieren Sie es aus!

=> nächsten Freitag einen (quasi niegelnagelneuen ) 90 D (haben wir auch dann so bestellt) in Ffm abgeholt und damit nach Hause (90 km) gefahren. Am Samstag folgten dann die obligatorischen Probefahrten mit Freunden (geteiltes Echo: Einer meinte „Genial, ich kriege bald einen neuen Dienstwagen und mein neuer Chef hat gemeint, ein Tesla ist drin“ bis : „Mit einem Porsche in der Preisklasse habe ich noch mehr Spass“) fuhr ich dann am Sonntag nach Magdeburg (500 km), natürlich gestartet mit Restreichweite von nur ca. 100 km.
Nach ca. 25 km fiel hinter Bingen das Navi aus (eingefroren). Nach Stop in Ingelheim und Reset wollte mich das Ding zurück zum nächsten SuC nach Waldalgesheim zum Laden schicken. Habe ich auch gemacht, der SuC in Wiesbaden in meiner Fahrtrichtung war zwar genausoweit, aber als Newbie…. Inzwischen weiß ich (Dank diesem Forum) dass das Navi wohl „Schwächen“ hat…. (kann man auch anders ausdrücken…). Immerhin kam ich – wenn auch verspätet – in Magdeburg an und habe das gute Stücke am Dienstag mit ca. 1400 km (!) mehr bei Tesla in Ffm zurückgebracht – Nochmals vielen Dank an Tesla-Frankfurt! (Die haben auch meine Fragen/Unsicherheiten nach dem Kauf gut gehandelt.)

Spätestens nach der Probefahrt war alles klar: ein Tesla zu uns!

Es wird ein roter 90 D – natürlich mit AP 2.0 (Wird bestimmt genial – auch wenn AP grade 5 m.E. mit der jetzigen Hardware wohl nicht zu machen ist).

Mein Werkstattmann (ein Schrauber alter Schule) meinte zum Thema Tesla: „Sind Sie schon Mal einen gefahren? So emotionslos, zum Glück bin ich draussen, wenn das kommt.!“

Ich bin froh, wenn er endlich da ist! Das Gesamt-Konzept (auch die Geschichte mit Solar-Citiy) finde ich stimmig. Auch wenn man als „early adopter“ wohl einige „Geburtswehen“ mitbekommen wird….
In den letzten Wochen habe ich viel gelesen, auch alte Beiträge (Ausbau der SuC: unmöglich…., gehen doch bald Pleite, etc.), ich bin sehr gespannt, in welcher Richtung sich das Ganze entwickelt! Ab März sind wir dabei!

Toll finde ich, dass meine Frau mitmacht – auch wenn Sie noch weniger mit Autos am Hut hat, als ich! Im Moment ist noch viel Idealismus gefragt – einige Einschränkungen nehme ich für die Idee „Tesla“ aber gerne in Kauf.

Meine Frau meinte zum Tesla-Kauf noch: „Das versteht niemand, dass wir uns einen Tesla Kaufen“. Bisher war die Resonanz aber eher durchgehend positiv (vom nicht kommunizierten Neidfaktor abgesehen).

3 Fragen habe ich noch an das nette Forum:

  1. Wie überbrückt man 3 (DREI) Monate Wartezeit? (Liefertermin Ende Februar/early March 2016)
  2. Gibt es jemand in der Nähe (55543 Bad Kreuznach), der mir ein paar – den Alltagsbetrieb betreffende – Fragen beantworten könnte? Als Bauingenieur sind mir doch einige Fragestellungen sehr fremd….
  3. Wie kommt man an news von Solar-City? Zur „persönlichen Energiewende“ gehört das m.E. dazu. (Unsere Randbedingung: Wir haben eine alte Villa, da passen übliche Solaranlagen nicht zum Rest, aber die von E.M. angekündigten Solar-Ziegel… Wir würden gerne unser Haus als Pilot-Projekt zur Verfügung stellen - ist bestimmt ein perfektes Referenzobjekt, auch in Sachen Denkmalschutz!)

Was für eine schöne Geschichte. Willkommen an Board.

Die Wartezeit kann man wundervoll mit 1-2h Tesla Videos auf YouTube von Tesla Bjørn verbringen.
Auch Fahrten zum nächsten SUC und dort mal 1h warten :slight_smile: oder spazieren gehen. Nochmal bewusst tanken! Den Blog electrec.co lesen (hat auch mal was zu SolarCity).

Wünsche dir eine kurzweilige Wartezeit.

Grüße
Axel

ein weiterer Tesla in Rheinhessen (wenn auch am Rand :smiley: ).
viel Spaß mit dem Auto. Vielleicht sieht man sich mal.

Sehr schöne Geschichte, vielen Dank und Glückwunsch!

„Auch wenn man als „early adopter“ wohl einige „Geburtswehen“ mitbekommen wird….“ ich glaube diese Zeiten sind vorbei. Alles was jetzt kommt ist harmlos. Frag mal einen Roadster Fahrer :wink:
Spannend wird allerdings die AP 2.0 Entwicklung und die Kinnladen auf den Knien wenn die ersten Wagen ohne Eingriff von A nach B fahren :smiley:

Gute Frage. Meine Vorschläge fallen spezifisch für die Jahreszeit aus.

  1. Die Essentials durchlesen und mit den Fragen, die offen bleiben, zur Verbesserung bei tragen.
  2. Lademöglichkeit zu Hause schaffen. Eigenleistung macht Spaß und gibt eine ungeheure Befriedigung! Erdarbeiten in Angriff nehmen, bevor der Boden durch gefroren ist. Kabelkanäle hindübeln oder Kabel einziehen kriegt jeder hin. Der Elektriker muss das ganze abnehmen.
  3. Mit dem Tankwart Weihnachten feiern. So als kleiner Abschied.
  4. Grünen Stromversorger aussuchen und zum 1.1. wechseln. Eventuell gibt es Sonderkündigungsmöglichkeiten, weil eine Tariferhöhung ansteht. Echt grünen Strom liefern EWS Schönau, Greenpeace Energy, Naturstrom oder Lichtblick.

zu Volkers Punkt 4: … oder lokale / regionale Energie-Genossenschaften … ich mach auch mal ein bißchen Eigenwerbung …
[url]https://www.rabenkopf-energie.de/unser-strom-angebot[/url]
… da teebauer ja bei uns in der Nähe wohnt.

@Teebauer.
bin wahrscheinlich Nachmittags am 18.Dez. am SuC Waldlaubersheim, falls du dich weiter quälen willst :laughing: und noch fragen hast. :slight_smile:
"Selbst mir, als wenig auto-affinem Mensch - von Oldtimern abgesehen (wir haben einen 1965 Käfer aus Familienbesitz und ein 1973 Peugeot 304 Cabrio) - fielen in Kalifornien irgendwann diese schönen Limousinen auf, die ein bisschen nach Maserati aussahen (bitte nicht hauen!), aber irgendwie noch fetziger wirkten (ohne prollig zu sein). "
Warum hauen, sind beide schöne Auto`s, das eine hat halt nur den falschen Motor drin. :wink: