Stromspeicher/Hausakku als Ergänzung zur Photovoltaikanlage

Hallo zusammen,

meine kleine Familie und ich tragen tragen schon länger Hausbaupläne mit uns herum. Ich habe mich schon mehrmals durch den Passivhaus-Thread gewühlt und wertvolle Infos sammeln können. Auch im Web findet man ja sehr viel zu Energieeffizienz, etc. Bei DanZei gab es auch einen ganz guten Artikel mit Video zum Thema Energieautarkie. Nach einiger Recherche zu dem Thema scheint das aber alles gerade erst im Kommen zu sein. Wenn ich mir die Preise ansehe, bin ich schon sehr überrascht, was die Hersteller von Kellerakkusystemen für ihre Minikapazitäten so aufrufen. In meinem Tesla fahre ich den ganzen Tag einen 85kWh-Akku spazieren, der im Tausch nach Gerüchten etwa 15.000 Euro kosten soll und bei den Kellerakkus zur Ergänzung der Photovoltaik-Anlage bekommt man dafür gerade mal ein Zehntel davon.

Was ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstehe (auch bei dem oben erwähnten Artikel nicht), ist die Kombination mit den Elektroautos. In der Theorie mag es ja funktionieren, an sonnenreichen Tagen die gewonnene Energie direkt in das Fahrzeug zu laden. In der Praxis sieht es aber doch ganz anders aus: Mein Tesla wird immer nachts nach der Arbeit geladen. Am Wochenende sind wir ebenfalls oft unterwegs, gerade wenn die Sonne scheint. Wenn ich meinen Komfort nicht drastisch einschränken möchte, bräuchte ich doch einen Kellerakku, der deutlich mehr als der Tesla-Akku an Kapazität besitzt.

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass sich das alles in den nächsten Jahren noch deutlich verbessert am Markt, kann man ja gerne erst mal eine Übergangslösung verwenden und später „upgraden“. Dazu müsste man aber schon grob die Infrastruktur und den Platzbedarf planen, damit man dann im Idealfall nur noch die zusätlichen Akkuschränke einbauen muss. Auch die Größe der Photovoltaikanlage würde ich gerne gleich für die spätere Lösung mit ausreichend dimensionierten Speicher konzipieren. Oder wenn das nicht sinnvoll ist, zumindest die Dachkonstruktion und Leitungen entsprechend planen, dass man dann weitere Module leicht ergänzen kann.

Was würdet ihr für eine Kombination planen oder wie habt ihr es gelöst? Photovoltaik + Speicher + Mini-BHKW?

Auf jeden Fall werden wir einen guten Fachplaner hierfür benötigen. Gibt es hier ein verlässliches Verzeichnis für entsprechende Experten?

Danke und viele Grüße,
Andreas

Ich habe 13.2kWp PV am Dach und 20kWh Akku im Keller stehen. Wirklich nachrechnen darf man da noch nicht, ich hab das aus Interesse und Überzeugung gemacht weil ich ich die Zukunft gerne vorweg nehme :slight_smile:
Wirtschaftlich interessant ist, das man sich die Netzgebühren erspart wenn man den Eigenstrom einspeichert anstatt tagsüber einzuspeisen und Nachts Netzbezug hat.

Das die Überschuss-Ladung in den Tesla in der Realität nicht klappen wird hast Du richtig erkannt, zur entsprechenden Tageszeit ist das Auto eben oft nicht da.

Hallo Andreas,

es ist richtig, den Preisen nach verwenden die Hausakku-Bauer Elfenbein und vergoldete Kathoden. Der Autarkiegedanke hat eine gewisse Anziehungskraft, aber man sollte sich darüber klar sein, dass das nie und nimmer wirtschaftlich ist im Vergleich zum Netzanschluss. Die Ausnahmen sind Standorte, wo ein Netzanschluss extrem teuer wird, das spielt aber in D/A/CH keine Rolle.

Um für die Zukunft vorzurüsten, empfehle ich vor allem eines: Leerrohre. Für alle zu verlegenden Leitungen für Lampen, Steckdosen, Schalter, sowie noch ein paar Leerrohre als Reserve. Das braucht viel Platz unterm Putz, sollte der Architekt also wissen und einplanen.

Damit ist man für folgende Ideen vorbereitet:
LED-Beleuchtung
Gleichstromnetz
smart home Technik (Raumthermostat, Bewegungsmelder, Außensensoren, Heizungsaktuatoren etc.)
Computerverkabelung
USB outlets statt Steckernetzteile für Handy/Smartphone und so’n Kram

Vielleicht findest du im Haustechnik Forumnoch mehr Ideen.

Bevor man €15.000 in einen Hausspeicher investiert, sollte man überlegen, ob man nicht lieber €14.500 in weitere 12kWp PV-Anlage auf dem Dach investiert und €500,- für eine kleine Haussteuerung mit Funksteckdosen zur Ansteuerung von Waschmaschine und Co.

richtig, im Tausch… nicht neu! Ich meine mal etwas von $ 30.000 für ein neues / nicht getauschtes Akku-Pack gelesen zu haben. Und das auch nur bei den großen Stückzahlen die Tesla abnimmt, dagegen sind „kleine“ Speicheranbieter ein Kleinabnehmer.

Ich betreibe gerade die gleiche Überlegung und man sollte hier Batteriepreise nicht noch teurer machen als sie sind.

Konkrete Zahlen: Ich habe mehrere Angebote über eine PV Anlage mit 10kWp. Komplett liege ich (bei meinen spezifischen Daten, Dachfläche, Gerüst nötig etc.) bei ca. € 1600 pro kWp PV-Leistung. Dank 70% Begrenzung bei Neuanlagen habe ich mit reiner PV auch nicht mehr den vollen Ertrag (von der inzwischen geringen Förderung mal abgesehen).
Für eine Installation mit Batterie (E3DC, 9,2kWh Li-Ion Akku, ink. Wallbox zum Laden!) liege ich bei ca. € 2500 pro kWp PV-Leistung (KfW Förderung für Speichersystem bereits eingerechnet). D.h. die Differenz beträgt gerade einmal € 900 pro kWp PV-Leistung also bei meiner geplanten Installtion € 9000. Zusätzliche Batterien liegen bei ca. € 600 - € 700 pro kWh. Das ist

Trotzdem, wirtschaftlich wird das ganze wenn überhaupt nach sehr langer Zeit und/oder bei stark ansteigenden Strompreisen. Wie so viele hier sehe ich aber auch einen ideologischen Aspekt, sonst würde ich kein Elektrofahrzeug für knapp € 100T fahren. Zuerst muss ein Bedarf vorhanden sein, bevor Massenmarkt-taugliche (und damit bezahlbarere) Systeme kommen.

Dein Idealismus ehrt dich. Stromspeicher im Hausbereich erfüllen aber keine gesamtwirtschaftlich sinnvolle Aufgabe. Die Kostensenkung für Akkus wird viel eher durch E-Mobilität als durch Hausspeicher-Einheiten getrieben.

Batterien gehören in die Mittelspannungsebene zum Stabilisieren des Stromnetzes. Die Technik ist ausgereift, der Preispunkt liegt meines Wissens noch nicht im rentablen Bereich. Wir brauchen +250GWh Speicher für den Ausgleich von EE-Produktionsschwankungen im Bereich 24h - 72h, dann kann die „must run“ Reserve von Kohle und Atom abgeschaltet werden.

Da kann man glaube ich unterschiedlicher Meinung sein, ich sehe es auch unter dem Aspekt kurzer Wege. Wenn ich einen Großteil meiner benötigten Energie selbst erzeuge (und das durch die Batterie nicht nur in Spitzen sondern über den Tag verteilt) entlaste ich damit die Versorgungsnetze. PV allein ist eine schöne Sache, verstärkt aber nur starken Schwankungen von erneuerbaren Energien ggü. „Grundlasten“ (Stichwort „bedeckte und windstille Tage“ ggü. „sonnige und windige Tage“). Ich bin sogar der Meinung es sollte noch mehr im Sinne der EVUs sein dezentrale Stromspeicher voranzubringen, bei den Schwankungen an der Energiebörse müsste sich damit bald Geld verdienen lassen.
Natürlich macht das in größerem Stil (z.B. wie von Dir angesprochen in den Mittelspannungsnetzen oder aber auch direkt an großen Erzeugungsanlagen wie Windparks) mehr Sinn, aber das kann ich nicht oder nur wenig beeinflussen, meinen eigenen Energiehaushalt dagegen mit o.g. Mitteln schon.

1600 €/kWp sind bei 10 kWp momentan etwas viel. Oder ist das inklusive Mehrwertsteuer gerechnet? Kompetente Beratung und Vergleich findest du im PV-Forum (photovoltaikforum.com/) in der Rubrik Angebote. Aktuell sollten bei der Anlagengröße etwa 1200 €/kWp (netto) oder noch etwas weniger machbar sein.

Deswegen habe ich mit Absicht „bei meiner spezifischen Installation“ dazugeschrieben. Im PV-Forum hatte ich die schon zum Vergleich drin. Nähere Erläuterung wie es zu dem hohen Preis kommt wäre OT, aber das sind nunmal die mir konkret vorliegenden Zahlen (und keine Mutmaßungen/Schätzungen). Da der Zusatzaufwand bei PV und PV+Batterie gleich ist, sollte das hier auch im Kontext passen, interessant ist der Differenzbetrag.

Dann bist du ja gut informiert und ich hab gar nichts gesagt :wink:

das wäre ungefähr meine Vorstellung. Ich bringe max. 15kWp aufs Dach und 20kW Akku dürften vorerst zumindest für den Hausbedarf locker reichen.
Welche Akku / PV Typ hast Du und zu welchem Preis.
Antwort gerne auch per PN wg. Preis und so…
Gruß Klaus
edit
tagsüber bin ich oft unterwegs, deswegen der (teure) Wunsch eines Speichers