Verkehrswende auf Litauisch

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Tja - so kann’s gehen…da sind wir in Auto-Deutschland weit davon entfernt.

Ich stelle immer mehr fest, dass unsere Abhängigkeit von der Autoindustrie unser Land immer mehr daran hindert, das Richtige in Sachen Verkehrswende und Umweltschutz zu unternehmen…

Mal sehen, wo wir so landen - in ein paar Jahren…

Ich finde das Konzept auch toll, wundere mich aber nicht, dass Deutschland im Artikel auch als Sorgenkind genannt wird. Daten wollen die Verkehrsbetriebe nicht abgeben, aber Sinnvolles machen sie damit leider auch nicht.

Wie wird sichergestellt, daß die Bewegungsdaten, die bei dieser Nutzung der verschiedenen Fahrtmöglichkeiten zwangsläufig anfallen, keinesfalls anderweitig genutzt werden? Weil selbst habe ich das ja dann nicht mehr in der Hand.

Gab es durchaus schon, daß die Daten anfangs „nur dafür“ genutzt werden sollen - und ein, zwei Jahre später wollte man davon nicht mher wissen.
Prominentestes Beispiel dürfte wohl sein, daß Einwohnermeldeämter Adreßdaten verkaufen können (zumindest konnten sie es, ob dem inzwischen ein Riegel vorgeschoben wurde, weiß ich nicht).
Gibt auch noch anderes, wir haben den Kabelanschluß (KD) von meinen Schwiegereltern auf uns umgeändert. Zack, war Post von der GEZ da (damals noch „richtige“ GEZ). Müßig zu sagen, daß sich an der korrekten TV- und Radio-Meldesitutaion gar nichts geändert hat.

Andererseits:
Solange die Öffis hier in D noch so sind, wie sie sind (unzuverlässig, zu voll, zu teuer, zu lange Fahrtdauern etc.), sind die bei mir in der Nutzungspriorität irgendwo unter „ferner liefen“. Nur wenn’s halt gar nicht anders geht …

Ein Teil des Problems in Deutschland ist -auch wenn es etwas verrückt klingt- dass es einen hohen Wettbewerb und wenig Normierung gibt.

Beispiel:
Nicht alle Car-Sharing-Anbieter verfügen über öffentliche Schnittstellen, um die Fahrzeugdaten kontinuierlich zu tracken. Was darüberhinaus fehlt ist eine Schnittstelle zur Buchung eines Verkehrsmittels.
Ähnlich sieht es mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Bewegungsdaten gibt es vielleicht noch, aber nicht in Echtzeit. Mit dem Buchen eines Tickets wird es schwierig: Hier macht jede Stadt bzw. jeder Verkehrsverbund sein eigenes Ding. Die einen haben Zonen, die nächsten Waben, dann gibt es Abo-Tarife, Flatrates nach dem Modell der Oystercard, in Verkehrsverbünden mit Deutsche Bahn / S-Bahn und Metronom muss es gemeinsame Schnittstellen geben - das macht es technisch nicht einfach.
Hier ist es vielfach auch politischer Kleinstaaterei geschuldet, dass es keine einheitlichen Lösungen gibt.

Transaktions-übergreifende Buchungen sind wahrlich noch schwieriger. Beispiel: Man möchte mit dem Car-Sharing am nächsten Tag zum Bahnhof fahren. Reservierungen für den nächsten Tag sind da schon schwierig (gut, man wird ein Taxi oder ein anderes Verkehrsmittel nehmen), aber eine Bahnfahrkarte kaufen mit verknüpfter Reservierung eines car2go/myTaxi/DriveNow/… das klappt wohl kaum.

Trotzdem geht es Schritt für Schritt vorwärts, und das ist es, worauf es ankommt.