Ist die Bahn eine Alternative zur Langstrecke?

Die folgenden Beiträge entstammen aus dem ‚Supercharger in Deutschland‘ Thema und entfachten sich aus der Tatsache, dass am SuC Waldlaubersheim viele Niederländer auf der Rückreise der Ferien geladen haben - so viele, dass offensichtlich mehrere warten mussten.

In dem konkreten Fall hat er aber nicht ganz Unrecht.

Ich wohne selber in einem Skiort, und in den Krokos-Ferien haben wir natürlich Holländer-Invasion.

Dabei ist unsere Gemeinde und auch die meisten Nachbargemeinden SUPER mit der Bahn zu erreichen, eines unserer Skigebiete liegt sogar direkt gegenüber vom Bahnhof. Trotzdem müssen sie ja unbedingt ALLE mit dem Auto kommen…
Innerorts gibt es super Busverkehr, für Gäste mit Gästekarte frei!

Ich habe dann kein Mitleid, wenn 17 Autos vor ihnen am Supercharger stehen.
Wer zu solchen Zeiten mit dem Auto fährt statt umweltfreundlich mit der Bahn hat es nicht anders verdient.
Die zahlreichen Staus kommen ja auch noch dazu!

Wenn alle mit dem Auto kommen sind die Züge folglich absolut leer. Wieso fährt die Bahn dann überhaupt noch? Finde es schade, dass die Diskussion über die Supercharger auf so ein absurdes Niveau rutscht!

Natürlich ist die Verkehrsinfrastruktur zur Hauptreisezeit teilweise überlastet. Ein Ausbau auf das Extremum, welches nur an wenigen Tagen im Jahr auftritt, ist wirtschaftlich unsinnig.

Nach Warteschlangentheorie wäre es sinnvoll, die Kapazität auf wenige Standorte mit sehr vielen SuC zu konzentrieren, das würde die Wartezeiten bei hoher Auslastung reduzieren. Wenn alle mit Navi führen und sich an die Ladeempfehlungen hielten, dann wäre auch eine Verteilung der gleichen Zahl von Ladepunkten auf mehr Standorte sinnvoll.

Bin mal gespannt, wie Tesla in DE weiter baut, so richtig viel passiert ja gerade nicht, Beelitz wird von mir persönlich mit Freude erwartet, weil man dann, wenn man von Süden nach Berlin will Nempitz auslassen kann und lieber mit leerem Akku noch mal ein paar Minuten in Beelitz nachlädt um es bis nach Hause zu schaffen.

Gruß Mathie

wie kommst Du drauf, das die Bahn umweltfreundlicher ist als ein Tesla? Ich würde eher das Gegenteil vermuten. Zumal wenn der Tesla bei der Urlabsteise mehrheitlich nicht nur mit einer Person besetzt ist.
Ja und da wäre auch noch das ganze Getäfel mit den Skisachen. Nicht lustig mit der Bahn und Kindern.

Beispiel: Wohne in Stuttgart und fliege ab Frankfurt. 3 Personen Rail and fly 147 € (falls das nicht zwischenzeitlich teurer wurde).
Dazu das Heckmeck einen Kindersitz oder eine Sitzerhöhung fürs Taxi zum Bahnhof zu bekommen.
Dann wuchtet man die Koffer aus dem Taxi an den Bahnsteig, dort ist dann wieder die komplette Wagenreihenfolge durchgewürfelt, wenn man das Glück hat daß der Zug überhaupt an angekündigten Bahnsteig einfährt. Am Bahnsteig friert man sich schön ein. Wenn man nicht umsteigen will muss man natürlich den Zug nehmen, der 5h vor Abflug in Frankfurt eintrifft. Unterwegs ist der Mobilfunkempfang schlecht oder es gibt ein dysfunktionales WLAN.
In Frankfurt gibt es dann keine gute Verbindung vom Bahnhof zum T2, da muss man dann Rolltreppen hoch und runter etc etc etc…

Da zahle ich lieber die 150-200€, die ein Monat bis 6 Wochen Parken am Terminal/im Autohotel (oder ein Mietwagen one way) kosten, lade mein Geraffel Zuhaus ins vorgewärmte Auto, fahre mit etwas Puffer los, lade die Kiste vor dem Parken auf 80% (allerdings ein schlechter Plan das in Wiesbaden machen zu wollen) und bin entweder durch Terminalparken oder durch Shuttle ohne Geschleppe oder Rolltreppen direkt am Check-In.

Dabei halten sich die Unwägbarkeiten und Unannehmlichkeiten in deutlich engeren Grenzen als mit der Bahn, und auch der Zeitrahmen ist deutlich konkreter.
Der Preisunterschied ist komplett vernachlässigbar.

Ganz abgesehen von der ganzen sich rapide verschlechternden Sicherheitssituation in Zügen und an Bahnhöfen.

Bahn - nein danke!

Soviel von mir zum Gleis gebundenen offtopic.

Selten soviel Blödsinn gelesen :imp:

OT:
Fahr mal mit einer Familie in den Skiurlaub mit dem Zug…das geht nicht wirklich, vor allem von Holland aus. Ihr profitiert von den ganzen Urlauber, sich aber beschweren wenn diese mit dem Auto kommen, das soll einer verstehen. Zum Glück denken deine Nachbarn darüber bestimmt anders.
OT Ende

Wir brauchen in Deutschland in den Hauptreiserouten flexible Lösungen z.b. in den Krokosferien wären mobile Charger in Irschenberg sehr sinnvoll, am Sonntag waren diese vorbei und ich habe um 20.00 wieder völlig allein geladen.

„Geniessen Sie Ihr Leben in vollen Zügen“

ggg

Nicht mal für Geld auf die Hand würden wir Zug fahren… früher mal, als Jucks mit dem Sohn - Tübingen - Stuttgart. und nach einer Stunde retour. Da war der Bengel 3 Jahre alt… Heute? lol.

Tesla sollte zukünftige SuCs einfach in Parkhäuser direkt an der Autobahn installieren. Bin ich heute drauf gekommen, wegen dem depperten Beispiel am Frankfurter Flughafen mit 16x 3,6kW… AC only scheint ja doch zu funktionieren… nur Supercharger vom bööööösen Kalifornier nicht.

St. Moritz als Beispiel. Tesla first.

Hierher sind die Off Topic Beiträge aus dem ‚Supercharger in Deutschland‘-Thread gewandert.

Danke an Uts, für die Erinnerung, das der Eingangstitel noch angepasst werden musste.
LGH

Auf manchen Strecken und unter bestimmten Bedingungen ist die Bahn durchaus eine Alternative.

Ich bin z.B. gerade in Berlin mit dem Zug. Die Fahrt von Ingolstadt nach Berlin dauert gerade Mal 4 h und kostete mit 1. Klasse Sparpreis hin- und zurück ca. 120 €.

Vor einem Jahr bin ich mir dem Tesla gefahren, weil die Fahrt noch wesentlich länger dauerte.

Für einen Einzelreisenden zwischen großen Städten mit maximal 1 umsteigen durchaus okay. Aber ab 2 Personen oder Fahrten zu abgelegeneren Orten und Mobilitätsbedarf Vorort bleibt das Auto der Favorit.

Bevor ich mir die umständliche, nervige, Anreise mit der Bahn antue, stehe ich lieber 2 Stunden an einem SuC und warte auf einen freien Platz.

Ich fahre sehr regelmäßig von der Ostsee aus geschäftlich nach Frankfurt. Morgens hin und Abends zurück.

Ich fahre früh morgens hier mit dem Auto los nach Hamburg und stelle es dort ins Parkhaus. Dann in den Zug nach Frankfurt. Abfahrt 6:08 - Ankunft in Frankfurt um 9:28 Uhr. Das mache ich seit mehreren Jahren - und ich kann an einer Hand abzählen, wann dieser Zug mal nicht pünktlich war. Ich kann in Ruhe lesen, etwas arbeiten, Kaffee trinken usw.

Abends dann zurück - da ist die Situation mit der Pünktlichkeit etwas schwieriger, aber nur wirklich selten über 15 Minuten Verspätung. Macht mir insofern dann auch nichts aus, weil ja nur das Auto am Bahnhof auf mich wartet - für die Fahrgäste mit Anschlüssen ist es schwieriger.

Ich würde nie auf die Idee kommen, diese Fahrten mit dem Auto zu machen. Ich hätte nicht ansatzweise eine Chance, so schnell nach Frankfurt zu kommen. Außerdem wäre es vom Verkehr her nicht kalkulierbar. Und es ist anstrengend, schließlich komme ich zum Arbeiten dorthin.

Es gibt Kollegen, welche diese Strecke lieber fliegen. Also Autofahrt zum Flughafen, dann immer nur warten. Auf Sicherheitskontrolle, auf den Checkin, dann im Flugzeug, bis es los geht. Am Ankunftsort, bis man raus kommt. Kaum eine Chance, das Notebook rauszuholen und in Ruhe etwas zu machen. Zeitersparnis wären morgens und abends etwa eine Stunde - aber mit der Bahn habe ich mehr Ruhe.

Die Bahn ist nicht so schlecht, wie sie oft gemacht wird.

@elrond hatte jahrelang eine ähnliche Situation B-FFM-B und kann nur zustimmen, Bahn schlägt auf vielen Strecken sowohl das Auto als auch den Flieger.

Vor allem bei Geschäftsreisen, wo man in der Bahn die Wegezeit nutzen kann, um sehr bequem die Termine vor und nachzubereiten. Bei der Fahrt nach FFM bin ich quasi unvorbereitet (nur mir Rohdaten auf dem Rechner) und ohne Frühstück eingestiegen und trotzdem perfekt vorbereitet beim Kunden gewesen.

Längere Urlaubsreisen habe ich aber noch nie mit der Bahn gemacht. In Urlaubsgebiete sind die Verbindungen meist schlechter als zwischen Ballungsräumen oder die Entfernungen sind so groß, dass der Flieger für mich das Verkehrsmittel der Wahl ist.

Gruß Mathie

Ist wie bei allem. Wenn das Profil passt kann das gut sein. Im Gegensatz gibt es halt auch Profile wo ein E-Auto absolut nix taugt.

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Sehr guter Beitrag!
Gerade die Strecke Hamburg - Mannheim ist mit dem ICE wirklich sehr angenehm und mit dem Auto nur mit viel Gaspedal und Glück mit dem Verkehr zu toppen.
Ich weiß dass viele Leute diese Strecke auch fliegen. Würde ich allerdings aus den von elrond genannten Gründen ebenfalls nicht tun wollen. Ein weiterer Faktor ist der durch den Flugverkehr zusätzlich angeheizte Klimawandel.

Wir fahren schon seit 2008 zum Skifahren mit dem Autozug! Wir haben in den Pinzgau im Salzburger Land eine Strecke von 960 km (einfache Tour) zurückzulegen. Zuerst mit der DB meist HH-M, manchmal auch B-M weil der Zug aus/nach Hamburg ausgebucht war, später dann mit der ÖBB HH-Innsbruck und seit diesem Winter HH-Wien!

Zum Jahreswechsel 2017/18 haben wir auch kein Abteil mehr im Zug bekommen und ich wollte das MS nicht alleine fahren lassen… :wink:
Da für meine Mäedels die Strecke mit diversen SuC Stops an einem Tag zu lange gedauert hätte, haben wir in Nürnberg übernachtet! Am ersten Tag haben wir Ladestops an den SuC Rhüden und SuC Zella-Mehlis gemacht. Übernachtet haben wir im Mövenpick Hotel Nürnberg Airport und dort an einem der 3 DeC für den zweiten Tag geladen. Am zweiten Tag haben wir an den SuC Scheitenkirchen sowie SuC Irschenberg geladen. Letzteren Stop haben wir hauptsächlich gemacht um nicht mit fast leeren Akku im Pinzgau anzukommen, da wir noch einkaufen fahren mussten und ich erst über Nacht wieder laden wollte!

Die Reise mir dem Autozug gefällt mir, zumindest im Winterhalbjehr, klar besser als die diversen Zwangsstops durch die Kälte an den SuC! Im Sommehalbjahr sieht es dank seltenerer Stops am SuC natürlich besser aus!

Die Bahn ist viel besser, wenn man in China lebt.

Das Auto hat für mich auf Langstrecken 2 Funktionen: fahren und darin schlafen.

Beim Hochgeschwindigkeitsbahnnetz in China geht alles mit der Bahn sehr schnell.
Hotels in China sind sehr günstig. 25 EUR für ein billig Hotel, 60 EUR für ein Top Hotel.

In Europa aber unmöglich. Die Bahn ist lahm und teuer, die Hotels unleistbar überteuert.
Letzten November war ich in Berlin beim Forum Neue Energiewelt im Hotel Maritim Pro Arte.
Ein Zimmer hätte dort 216 EUR gekostet.
Ein Tag Tiefgarage 27 EUR. Das war so viel, dass ich sagte „Sie missverstehen mich, ich habe nicht nach dem Zimmerpreis, sondern nur nach einem Platz in der Tiefgarage gefragt“. Ich habe schließlich ein Parkhaus 200 m weiter für nur 16 pro Tag gefunden.

Was hat Tiefgaragencamping mit der Bahn zu tun?

München-Hamburg: Bahn oder Flieger
München-Berlin: Bahn
München-Köln: Bahn

Meine Erfahrung zum Thema Bahn: Direktverbindungen auf den Hauptachsen i. A. super und schnell. Größer 1x Umsteigen die Vorhölle.

Bye Thomas

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