Meine Frau ist eine offene Gegnerin des Fahrzeugs (was BEV Interessierte und Tesla Mitarbeiter leider schon zu spüren bekommen haben, besonders wenn meine Frau gerade erst aus dem Fahrzeug geklettert ist).
Verschiedene Versuche das zu befrieden waren bislang erfolglos.
Dabei dachte ich an alles Gedacht zu haben:
- Sommer 2013 hatten wir uns das Fahrzeug bereits gemeinsam in den USA angesehen. Damals galt noch große Begeisterung.
- Einbinden in den Entscheidungsprozess
- Es ist ein Fahrzeug, welches mit Ihren ökologischen Überzeugungen übereinstimmt
- Wir hatten mehrere andere BEVs (BMW, Nissan, KIA, Golf nur besichtigt mangels Verfügbarkeit, ZOE ist schon bei der Besichtigung durchgefallen) im Test, ist auch selbst gefahren und findet elektrisches fahren gut
- Ich habe eine TCO Betrachtung für die beiden Finalisten durchgeführt, sowie eine Funktionale Bewertung und dabei (sehr wertvolle) Aspekte meiner Frau mit eingebracht, die Gewichtung und Bewertung mit ihr besprochen
Trotz dieses Entscheidungsprozesses und der klaren Argumente für das Fahrzeug ist sie klar dagegen:
- Das Fahrzeug ist zu teuer in der Anschaffung
- Einstieg und Sitze sind ihr zu unbequem (sowohl vorne und besonders hinten)
- Keine Griffe innen. Das hängt auch stark mit dem (unausgesprochenen) nächsten Punkt zusammen
- Die zu starke Beschleunigung des Fahrzeugs
Ich warte händeringend auf den Chill Mode um gerade beim anfahren (und ich fahre nun wirklich moderat, ein S 75 hat dennoch reichlich Newtonmeter), damit der sensible Magenraum meiner Gattin durch das Anfahren und Rekuperieren nicht zu sehr belastet wird. Wenn Sie dann keinen brauchbaren Halt findet, mit den sich leicht arretierenden Anschnallgurten herumärgert und für Ihre Beinlänge zu tief sitzt ist das nicht sehr förderlich.
Zumal nun wiederholt der „Geist der vergangenen Weihnacht“ in Form unseres letzten Fahrzeugs (Seat Alhambra in Vollausstattung) beschworen wird. Best car ever und so weiter…
Für mich funktioniert der Wagen und kann nicht erkennen, wann ich speziell für meine Langstrecken auf einen BMW - VW - Audi - Jaguar - was-auch-immer mit CCS umsteigen könnte um es meiner feinfühligeren Hälfte besser zu machen.
In der Situation hilft es dann auch nicht sie fahren zu lassen. Was von ihr strikt abgelehnt wird. Dabei hatte ich gerade hinsichtlich der Beschleunigungsempfindlichkeit die Hoffnung, dass es für sie leichter ist wenn sie den Wagen selbst führt.
Für die Kids ist es ok. Letztlich auch nur „irgendein Auto“.
Meine Mutter ist begeistert.
Und ich bin schon eins ums andere mal von interessierten Frauen am Supercharger angesprochen worden, sie würden sich das Fahrzeug doch gerne einmal ansehen.
Oder die Frauen die dann nach dem Gesprächsbeginn durch ihren Gatten mit in die Unterhaltung einsteigen (und oftmals die interessanteren Gesprächspartner sind), mit denen man auch mal Tacheles über die Eigenheiten dieser Marke und des Fahrzeugs sprechen kann. Bodenständig halt.
Selbstkritisch kann ich sagen, ich hätte noch mehr machen können - nur dann würde ich heute einen E-Golf fahren und wäre hinsichtlich der Fahrleistung was meinen Fahrbedarf angeht nicht zufrieden. Wohlwissend das für mich der Tesla das richtige Fahrzeug gewesen wäre.
Das wird langfristig zu einem Fahrzeugwechsel führen.
Wir fahren heute schon oft: Alle-1 Kind im Tesla - meine Frau+1 Kind im Smart. Das kann es ja auch nicht sein.
Derzeit sehe ich nur keinen Kandidaten und die Infrastruktur dafür (in Vergleich zum funktionierenden Supercharger Network) die nächsten Jahre auch nicht. Ich gehe aber auch davon aus, das spätestens 2020 der Preisverfall beim Model S drastisch höher sein wird als heute.