Wie würde idealerweise ein Diesel-Fahrverbot durchgesetzt?

Wenn ihr als Bürgermeister am 1.1.2018 ein Fahrverbot zur Einhaltung der Stickstoffdioxid-Grenzwerte durchsetzen müsstet, wie würdet ihr das angehen, so dass man es gut kontrollieren kann?

  1. Alle PKW ohne E-Kennzeichen dürfen je nach Endziffer des Kennzeichens nur an alternierenden Tagen in die Stadt einfahren -> sehr einfach zu kontrollieren, sehr einfach umsetzbar
  2. Blaue Plakete im Bundesland einführen -> einfach zu kontrollieren, schwierig umsetzbar
  3. Nur den Diesel-PKW die Einfahrt in die Städte verbieten -> sehr schwer zu kontrollieren (KFZ-Schein), einfach umsetzbar
  4. andere Ideen?

Bei allen Varianten sind natürlich Ausnahmeregelungen möglich, mir geht es jetzt eher darum welches in der Praxis funktionierende Konzept zur Luftreinhaltung in der Realität aus eurer Sicht am meisten Sinn machen würde und die größte Akzeptanz in der Bevölkerung fände.

Warum erst 1.1.2018 ?
War das an eine Bedingung geknüpft?

  1. Am Realistischem: Fahrverbot nur für Elektroautos bzw. Fahrzeuge mit E-Kennzeichen wie es heute faktisch in vielen deutschen GroßStädten wegen mangelhafter Ladeinfrastruktur besteht.

Geht es bei der Regelung nur um lokale Bewohner oder um Fahrzeuge aus ganz Europa? Wie sieht es aus mit Gewerbe, Lieferdiensten, Krankentransporten… Ebenso Polizei und Feuerwehr? Auch da ein Verbot? Oder zwingend umstellen auf Elektroautos? Da spielt Geld ja keine Rolle, das kann man über die Steuern rein holen :smiley:

Nach Verboten schreien ist halt immer sehr einfach und bequem. Aber fast niemand von denen liefert eine brauchbare Lösung… Nicht mal die Art des Verbotes wird genau definiert. :frowning: Ich bin froh haben wir diese Vorlage hier nicht und auch keine DUH. Eigentlich wäre es an denen gleichzeitig mit der Forderung auch ein Konzept zu liefern, aber wo ist das?

Die Frage kann man sehr schnell beantworten. Keines das bisher existiert. Du kannst nedd den Leuten bis vor 1 Jahr sagen sie sollen Diesel kaufen weil gut und 1 Jahr später dann behaupten, dass das halt jetzt Pech war und sie gefälligst alle sofort aufs E-Auto umsteigen sollen.

Ich als Bürgermeister würde die Finger davon lassen weil man sich damit nur verbrennt…

Fahrverbote treffen die falschen.
Ich würde folgende Maßnahmen vorschlagen:

  • Zulassungsverbot ab 1.1.2018 für alle Verbrenner die im Realbetrieb (incl. laufende Stichproben) die Grenzwerte überschreiten
  • Die Hersteller müssen alle KFZ die die Grenzwerte bei obigen Test (auch Bestandsfahrzeuge) zum Schwakepreis + 5000,-€ zurückkaufen
  • Die zurückgekauften Fahrzeuge müssen nachweislich ordnungsgemäß recycled werden

Ich sehe es auch so, Fahrverbote würden die falschen Treffen.
Und was ist mit Krankenwagen, dürften die, wenn sie einen Schummeldiesel haben, auch nicht mehr zu den Patienten in die Stadtzentren fahren?

  • Die Hersteller müßten zu Hardwareumrüstungen gezwungen werden.
  • Das muss natürlich gratis für den Kunden sein.
  • Der Hersteller muss auch für Folgeschäden haften.
  • Idealerweise müßten Upgrades von EURO 5 auf EURO 6 angeboten werden, wo der Kund, wenn er es will, etwas zuzahlen muss.
  • Die Grenzwerte dürfen nicht für eine Übergangszeiten das 2,1 fache betragen.

Die Frage war eigentlich, wie ihr die Fahrverbote sinnvollerweise gestalten würdet, denn in Stuttgart und München kommen sie so sicher wie das Amen in der Kirche.

Dobrindt absegen, Blaue Plakette einführen und gut ist. :mrgreen:

Was für die blaue Plakette spricht ist, dass sie den geldgeilen Betrügern die Möglichkeit geben würde ihren Kernschrott in einen legalen Zustand nachzurüsten und anschließend im Laufe der Zeit immer mehr Diesel-Fahrzeugen die Wiedereinfahrt in unseren Lebensraum zu gestatten.

Eine andere sinnvolle Lösung sehe ich zur Zeit nichtmal am Horizont.

Das Aussperren aller dreckigen Abgasmobile an abwechselnden Tagen wäre zwar wünschenswert, wird aber bestimmt nicht kommen und durch Gerichte angesichts aktuell meist eingehaltener Feinstaub-Grenzwerte schwer durchsetzbar.
Aber was die Benzin-Direkteinspritzer raushauen ist auch nicht mehr feierlich, mit so ner Karre ist man kaum besser als die Diesel-Rambos.

Sorry, aber ich kann das mit dem Dieselfahrverbot so langsam nicht mehr hören/lesen.

Deutschland braucht keine Fahrverbote in zwei oder drei Städten. Was Deutschland braucht ist eine Regierung, die bestehende Gesetzt nicht nur akzeptiert, sondern auch durchsetzt.

Die Fahrzeuge, die die gültigen Abgasnormen nicht einhalten, müssen endlich ihre Betriebserlaubnis verlieren und gut ist.

Wie soll Deutschland den ein Fahrverbot durchsetzen, wenn wir nicht einmal in der Lage sind bestehende Normen und Gesetze durchzusetzen?

Da es schwer und auch aufwendig ist, eine lesbare Kennzeichnung neu auszurollen, würde ich ein etwaiges Fahrverbot durch Veröffentlichung einer Liste von konkreten Fahrzeugen (Kennzeichen) für Inländer, sowie Typ/Baujahr/… für alle Ausländer verhängen.

Bei Stichproben durch Polizei oder Ordnungsamt müssen drakonische Strafen verhängt werden (>1000 EUR, Fahrverbot oder ala Italien Konfiszierung des KFZ), sodass auch bei ev. Seltenen Kontrollen es kaum jemand wagt das Fahrverbot zu umgehen.

Auch könnte das Ordnungsamt den ruhenden Verkehr derart überwachen. In einer Verbotszone hat dann auch kein verbotenes KFZ mehr öffentlich zu parken.

Beides wird passieren, erst Fahrverbote und dann die Legalisierung oder Stilllegung der Betrugs-Fahrzeuge. Aber natürlich nicht auf Betreiben der durch und durch korrupten sowie skrupellosen Politik, sondern durch jahrelanges Klagen und Durchhalten seitens der DUH und anderer Umweltverbände.

Mit einer Werbekampagne?

Wer dieses Zeichen nicht trägt, ist ein Feind unseres Volkes.

Und tut ihr auch alles für 100% Sonnenstrom?

Ja… Kohle- und Gaskraftwerke bauen und eine EEG Umlage machen die den Strommarkt mit billigstem Solarstrom tagsüber überflutet… :laughing: :smiley:

Mit so Werbeaufkleben wäre ich sehr vorsichtig…

Es geht los. Der „Tabubruch“ scheint unaufhaltsam:
:arrow_right: electrive.net/2017/10/10/in … e-ab-2019/

Da es nur für Neuwagen gelten sollte, ist zwar die Wirkung fraglich, aber ich denke, damit ist das Thema „Enteignung“, welches gerne hervorgekramt wird, vom Tisch.

Ich finde die Idee, dass es nur neue Dieselmodelle betrifft gar nicht schlecht. Damit weiß der Neuwagenkäufer Bescheid, denn an die Idee eines „sauberen“ Diesels glaube ich nicht. Es müsste nur auch noch für den Gebrauchtwagenmarkt genauso gelten.
LGH

Die Idee mit dem Fahrverbot für gebrauchte finde ich jetzt durchaus smart Healey +1
Dann wäre dieser Enteignungs Argumentationspunkt direkt vom Tisch. Das Gros der Diesel fährt ja als 3/4/5 Jahres Leasing durch die Gegend. Dann wäre sehr bald einiges weniger an Dieseln in den Städten ohne das zu viele Menschen quasi um Ihr Kapital betrogen werden denn bei Leasing bleibt dann der Leasinggeber (zB VAG Bank) der zum Herstellerkonzern gehört darauf sitzen und nicht der „kleine“ Mann.
Klar wäre das noch zu verfeinern. Aber ein guter Anfangsgedanke…

Finde ich auch gut die Idee und die VAG Bank kann ihren alten Schrott ja aufs Land verkaufen, wo keine Maßnahmen zur Luftreinhaltung nötig sind oder gleich in Länder außerhalb Europas exportieren.