Strom und der ganze Strommarkt sind schwer greifbare Themen. Von daher sind Definitionen sehr sehr wichtig. Jeder Markt hat seine Spielregeln und von daher sollte man auch die Argumente nach diesen Regeln aufbauen.
In Deutschland gibt es ein Gesetz zum Vorrang von Erneuerbaren Energien. Das besagt, dass alle anderen Quellen immer diesem Angebot folgen müssen. Das bedeutet dass bis heute es eigentlich keine überschüssigen EEs gegeben hat. Es könnte sein, dass am letzen Pfingstmontag man an dieser Marke gekratzt hat.
Man muss auch zwischen TWh und GW unterscheiden, also Leistung und Energie. Auch üblich ist, dass der Bedarf an Leistung zwischen Pfingstmontag und kalten Wintertagen von ca. 30GW zu 80-100GW schwankt. Es ist also auch früher schon immer so gewesen dass es Kraftwerke gab die für wenige Stunden im Jahr vorgehalten wurden.
Das Problem am Strommarkt ist, dass es eigentlich nur einen Preis für Strom gibt der nach dem teuersten Kraftwerk definiert wird. Da nun aber "dank" PV und WKA die teuren Spritzen von >120€/MWh auf ca. 30-40€/MWh gedrückt wurden gewinnt kaum mehr einer einen Blumentopf.
Auch spannend finde ich die Summe aus EEG Umlage und Strompreis an der Börse. So war der im Jahr 2008 die Summe bei 8,96 Ct (7,8Ct Preis für Strom und 1,16Ct für EEG) und 2018 wird es ca. 10,79Ct sein (4,0Ct für Strom und 6,79 EEG)
Ich denke daher wäre der perfekte Ansatz für die absehbare Zukunft ein straffer Ausbau von WKA und PV und der Einsatz von Gaskraftwerken und Steinkohle als Ausgleichsleistung.
Da die die richtigen PV Anlagen und auch WKA so oder so bereits eine verbindliche Angebotsabgabe für den nächsten Tag liefern müssen wird ein Unterschied zwischen Prognose und echter Einspeisung mit Gas ausgeglichen.