Daimler + Enercity = Ersatzteillager + Batteriespeicher

enercity.de/presse/presseme … index.html

Bei heise steht auch eine Meldung dazu:
heise.de/newsticker/meldung … 68782.html

Gruß Mathie

Irgendwie habe ich es bisher so verstanden, dass ausgediente Batterien aus Elektrofahrzeuge ihren Dienst in stationären Speichern weiter verrichten. Hier ist es umgekehrt. Das würde bedeuten, dass, wenn ich einen Smart erwerbe, der Akku bereits einige Zyklen hinter sich hat.
Ich finde die umgekehrte Herangehensweise irgendwie attraktiver…

Wenn man sich die Zahlen anschaut, scheint der Ladehub gering zu sein. Über 3000 Akkus sollen eine Kapazität von 14,4 MWh haben, also pro Akku nur gut 5kWh. Das wäre knapp ein Drittel der Kapazität des Akkus des Smart. Klingt für mich jetzt eher akkuschonend.

Was sagen unsere Akkuexperten dazu?

Gruß Mathie

ich glaube, die sind auf der suche nach der schwarzen null.

der e-pkw-endpreis wird durch den markt diktiert. bei der kostenstruktur hinket daimler eventuell hinterher. also müssen sonderlösungen her. in dem fall wohl die vorgezogene doppelnutzung der batt.

wenn die dann in fahrzeuge der eigenen vermietungsflotte kommen, spielt die vornutzung keine rolle.

eine zweite variante wären vermietakkus in den pkw (gegen monatsgebühr und halt volle garantie). diese verwertungsmodelle sind am markt aber nicht so der bringer.

aber zumindest ist es nette werbung im sinne von „wir tun was“ und „wir sind inovativ“.

Meine erste Frage wäre: warum legen die sich 3.000 Akkus als Ersatzteile auf Lager? - Als erster Funktionstest für die Batterien? Oder weil auf den Bändern gerade Verbrennungsmotor-Smarts gebaut werden?

Aber davon abgesehen: Mit regelleistung kann man aktuell vermutlich deutlich mehr geld verdienen, als mit den reinen Erzeugen von elektrischer Energie. Das ehemalige Siemens-Unternehmen Caterva verscht ja (dezentral) auch sowas ähnliches.

Zum Zweitverwertung von Elektrofahrzeugbatterien habe sich auch schon einge clevere Ingenieure viele gute Gedanken gemacht. Bin mal gespannt, was es davon auf den Markt schafft

Wir werden von den ursprünglichen 44 kWh im DOBLO Akku noch 36 kWh im Haus stationär nutzen, da wir beim Verkauf zu viel Geld verlieren würden. Ich würde immer die Erstnutzung im Auto wollen, da kann man sich nicht erlauben, tote Kapazität mit sich herum zu schleppen. Im Haus spielt das Gewicht ja keine große Rolle :smiley:

Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass das Problem ist, dass Ersatzakkus sowieso energetisch gemanaged werden sollten um ihren Zustand besser zu erhalten. Ein Managementsystem wäre also sowieso notwendig geworden. Scheinbar umgehen das Problem andere Marken allerdings, da hier die Akkumodule in Form und Spannung normiert sind, womit man angeblich immer die neuste Variante als Ersatzteil nutzen können soll.

Der Grund liegt darin, dass die Zellen für die Batterien beim Smart in der 3. Generation von LiTec hergestellt wurden. Die Produktion wurde Ende 2015 nicht mehr fortgeführt und LiTec verkauft.

Da diese Zellen zumindest in Bezug auf den keramischen Separator ein Alleinstellungsmerkmal aufwiesen und auch der Formfaktor kein Standard war, wurden am Ende Zellen für etwa 3000 Smartbatterien auf Halde als Ersatzteilbedarf hergestellt.
Irgendjemand muss da wohl errechnet haben, dass damit der Bedarf bis EOL sicher gedeckt ist.

Finde die Idee im Prinzip super, diese Batterien als Spitzenlastspeicher zu verwenden. Die Voralterung bei ein paar Zyklen „um die Mitte“ bewerte ich qualitativ hinsichtlich Erkennen von Frühausfällen sogar positiv.

Schön wäre es, wenn sich die Autoindustrie für LiIon Traktionsbatterien/ Module langfristig auf einheitliche Standards bezüglich Form und BMS/ HV Anschlüssen einigen könnte.
So müsste für jedes Nischenmodell mit niedriger Produktionszahl die gesamte Hardware(Racks/ Kühlung) und Software(BMS) komplett entwickelt werden. Kann mir somit eine wirtschaftliche Zweitnutzung bei kleinen Stückzahlen nur schwer vorstellen.

wenn das schule macht - für die nun anstehenden kleinen serien an e-autos aus den häusern der verbrennerindustrie werden jeweils spezial-akku-lösungen entwickelt und dann zur ersatzteilversorgung überproduziert - dann ist irgendwann was dran an „verbraucht viel zu viel seltene erden …“, „co2-bilanz der produktion total schlimm …“ …