Pässetour Zürich - Monaco - Zürich

Nachdem ich im Juli 2016 bereits über meine Ausfahrt zur Ötztaler Gletscherstrasse berichtet hatte ( Ötztaler Gletscherstrasse - #7 von MS-FL_ZH ) wollte ich kurz von meiner letzten, etwas längeren, Tour berichten :slight_smile:

Schon seit vielen Jahren hatte ich vor, einige der höchsten Pässe Europas, die sich grob zwischen dem Genfersee und Monaco befinden, zu befahren. Leider hatte ich nie die „Zeit“ (das Zeitfenster in dem diese Pässe offen sind ist auch relativ kurz) oder das passende Fahrzeug (mein Sportwagen kriegt von mir nur 102er Sprit und das gibt es da nicht). Aber glücklicherweise steht ja mittlerweile noch ein Tesla in meiner Garage und ich konnte diesen alten Plan wieder „ausgraben“ :mrgreen:

Ich fasse mich hier möglichst kurz, aber diese Tour war in meinen Augen zu schön um nicht davon zu berichten.

Vorab habe ich mich natürlich kurz schlau gemacht, wie weit es von SuC zu SuC bzw. DeC ist. Dabei sollten die Höhenmeter natürlich auch beachtet werden. Hier wurde es dann aber trotzt meinen Berechnungen etwas knapper als ich dachte. Mehr dazu später.
Ausserdem musste ich die Umweltzonen in Frankreich beachten. Da ich keine Lust hatte, mir noch eine Plakette zu ordern, schloss ich den SuC in Bernin vor Grenoble aufgrund dieser sehr ausgedehnten Zone von Anfang an aus. Dies bedeutete jedoch auch, dass ich einen DeC-Halt auf der Längsten Etappe einplanen musste. Dazu habe ich vorab 4 Hotels angefragt, worauf ich 3 Rückmeldungen (positiv) erhalten habe.

Nun zur Tour:
Am Freitagabend ging es zunächst von Zürich zum SuC in Egerkingen, da ich mit recht leerem Akku von zu Hause losgefahren bin. Nach einer ganz kurzen Ladepause ging es direkt weiter zum SuC in Martigny. Auch hier musste ich nur ganz kurz laden (auf ca. 50%).

Von Martigny aus ging es über den Grossen St. Bernhard (2‘470m) zum SuC in Aosta. Hier musste ich aufgrund der folgenden Etappe auf 100% laden. Von hier aus ging es dann in den frühen Morgenstunden via Colle San Carlo (1‘950m) und Col du Petit St. Bernard (2‘190m) nach Val-d’Isère und dann direkt weiter auf den Col de l’Iseran (2‘770m). Trotz lediglich 120km seit Aosta, hatte ich hier nur noch 40% Akku. Wer hätte das gedacht :laughing:

Weiter ging es dann via Col du Télégraphe (1‘570m) auf den Col du Galibier (2‘640m). Diese Passhöhe erreichte ich mit nur noch 4%. Die zu Beginn sportliche Fahrweise forderte nun ihren Tribut :mrgreen:

Via Col du Lautaret (2‘060m) machte ich mich dann auf den Weg zum Hotel Le Grand Aigle in La Salle les Alpes. Dieses erreichte ich mit 8% nach knapp 260km gefahrenen km seit dem letzten Laden. Am DeC durfte ich wie abgemacht 1h laden und einen Kaffee im Restaurant geniessen. Das Hotel war wirklich sehr schön und die Angestellten sehr freundlich. Jedoch kostete der Kaffee mehr, wie jener am nächsten Tag in der teuren Schweiz im Hotel Seerausch beim SuC Beckenried :laughing:

Nach dieser Pause machte ich mich auf den Weg, vorbei am schönen Lac de Serre-Poncon, zum SuC Sisteron, wo ich den Akku nochmals auf gut 90% aufladen musste. Nach dieser Ladepause war es schon etwas später am Nachmittag und ich machte mich auf den Weg zum Col de la Bonette (2‘800m). Hier erreichte ich den höchsten Punkt meiner Ausfahrt und durfte am frühen Abend ein wunderschönes Panorama geniessen. Auch einen kurzen Aufstieg auf die Cime de la Bonette (2‘862m) liess ich mir natürlich nicht entgehen.

Mit 40% Rest im Akku machte ich mich anschliessend auf den Weg ans Mittelmeer zum SuC in Cagnes. Hier konnte ich dann auch noch den Sonnenuntergang geniessen. Später am Abend machte ich noch einen Abstecher nach Monaco, bevor ich am frühen Sonntagmorgen die Heimreise antrat.

Die Rückfahrt führte mich von Monaco aus über den Col de Brouis (880m) vorbei am Col de Tende (Tunnel) zum SuC Moncalieri. Nach dieser Ladepause entschied ich mich die mautpflichtige Autobahn nach Mailand und weiter nach Como zu nutzen, um möglichst noch vor dem grossen Sonntagsstau den Gotthard zu erreichen. Zuerst musste ich jedoch nochmals kurz Halt am SuC Monte Ceneri machen.

Danach konnte ich tatsächlich mit nur kurzer Verzögerung durch Stau den Gotthard erreichen. Da ich diesen Pass schon unzählige Male überquert habe, entschied ich mich dieses Mal für den Tunnel und legte einen letzten Ladehalt am SuC Beckenried ein, wo ich den schon erwähnten „günstigen“ Kaffee direkt am See trinken konnte. Danach ging es für mich zurück nach Zürich, wo ich am frühen Sonntagnachmittag eintraf.

Bei diesem Trip legte ich knapp 1‘700km zurück.
Trotz der vielen, vielen Höhenmeter und einer zwischendurch sehr zügigen Fahrweise, lag mein Schnitt dennoch bei lediglich 179Wh/km.

Die Pässe sind Maut-frei und schön zu fahren.
Ich werde diesen Trip nach Möglichkeit das nächste Jahr gerne wiederholen :slight_smile:

Anbei noch einige Bilder




Hier noch ein paar weitere Bilder :slight_smile:




Wunderbare Strecke. Habe ich bisher nur mit dem Motorrad befahren. Nach deinem Bericht nehme ich diese Route mal in meine To Do liste für den Tesla auf. :smiley:

Eine gemeinsame Tesla-Ausfahrt wäre da natürlich auch ganz interessant, aber schwierig zu koordinieren (laden) :neutral_face:

Vielen Dank für den tollen Bericht.

Super!

Sehr schön!

Du hast nicht per Zufall auch eine Karte vom ganzen Trip? Oder gar ein Höhenprofil?

Schöner Bericht. Wir fahren nächste Woche auch in die Alpen. Mal schauen ob wir einen Teil deiner Strecke einbauen können.

Nur eine grobe Übersicht von Google Maps.
Diese stimmt jedoch nicht 100%ig mit meiner gefahrenen Route überein. Aber +/- kommt das hin.

Ein Höhenprofil habe ich leider nicht.
Die wichtigsten Punkte (Pässe) habe ich jedoch in meinem Bericht genannt :slight_smile:

Tatsächlich in nur ~48 Stunden abgespult? Respekt.
da war dann aber wirklich der Weg das Ziel :slight_smile:

Es waren sogar leicht unter 48 Stunden :wink:
Genau, der Weg war das Ziel und auf den schönen Passstrassen wird man auch bestimmt nicht müde.
Ausserdem konnte ich gegenüber der Navi-Vorhersage auch mehrere Stunden herausholen :laughing: