Bitcoins verbrauchen mehr Strom als alle Elektroautos?

Hallo,

Ich hab mal etwas rumgerechnet. Und wenn ich mich nicht verrechnet habe, finde ich das etwas erschreckend.

Der Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerkes wird auf 250 bis 500 MW geschätzt.
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Bitcoin

Damit hätten wir einen jährlichen Stromverbrauch von:
250 Megawatt = 36524250MW= 2’190’000 MWh
500 Megawatt = 36524500MW= 4’380’000 MWh

Aktuell gibts weltweit etwa 1,3 Millionen Elektroautos (Quelle: de.statista.com/statistik/daten … ahrzeugen/). Gehen wir von einer jährlichen Fahrleistung von 15’000km und einem Stromverbrauch von 20kWh pro 100km aus:

15’000 * 20 / 100 = 3 MWh pro Jahr

2’190’000 / 3 bzw. 4’380’000 = 730’000 bis 1’460’000 Autos.

Je nach Schätzwert bedeutet das also, dass das Bitcoin-Netzwerk mehr Strom verbraucht als alle Elektroautos weltweit!

Oder habe ich mich jetzt irgendwo verrechnet? :astonished:

Finde ich jetzt nicht erschreckend… Rechner, die irgendeine Server-taetigkeit verrichten, laufen i.d.R. 24h am Tag vs. Elektroautos die nur ein paar Stunden je Tag in Benutzung sind, wenn ueberhaupt. Zudem, Miner sind halt Stromfresser schlechthin. Kannst ja mal ausrechnen/nachforschen, wie viel Strom alle Rechenzentren (in denen sich Internet-connected Server befinden) der Welt verbrauchen und dann den kompletten Strombedarf von manchen Ländern dagegen vergleichen. Da legst di bestimmt nieder.

Lustig, dass genau das jetzt im Forum steht. Gestern hat mich schier der Schlag getroffen, als mir ein Freund erzählte, das sich ethereum minen (ist auch sowas wie Bitcoin) jetzt wieder rentiert und man mit 80 € Stromkosten 320 € Ethereum verdienen kann. Ich dachte mir nur "krass, da versuche ich immer Solar zu laden usw und andere lassen sinnlos ihre Rechner laufen…

Evtl kann ja Leto oder jemand der sich damit auskennt mal erklähren was das bedeutet.

Ich dachte erst, das Minen wäre quasi komplett sinnfrei, aber anscheinend haben die quasi ihre Rechnerleistung die sie für die Abwicklung der Transaktionen benötigen auf die Allgemeinheit ausgelagert und als Verdienst bekommt man dann Ethereum gutgeschrieben.

Habe kürzlich die Meldung gelesen, dass sich der E-Auto Bestand letztes Jahr verdoppelt hat und jetzt 2 Mio. Einheiten erreicht hat.

das Problem beim Bitcoin / Ethereum / Litecoin usw. Mining ist dass der Aufwand kontinuierlich steigt je mehr von der Sorte bereits geschöpft sind.

BTC gibt es bislang viel mehr als ETH oder LTC so dass der Aufwand viel höher ist

Dafür kosten derzeit
BTC 2.408€ (+390€ = 20% im letzten Monat)
ETH 291€ (+140€ = 100% im letzten Monat)
LTC 41€ (+15€ = 50% im letzten Monat)

zum einen hast du keine Garantie dass die Kurse weiterhin so krass steigen wie zB zuletzt bei ETH und zum anderen ist das Minen ein „First Come First Serve“ bei denen mehrere gleichzeitig versuchen eine Aufgabe zu lösen und den nächsten Coin zu bekommen. Den bekommt aber nur der erste, der zweite muss beim nächsten neu anfangen (so weit ich das verstanden habe)

Mir reicht es ein paar in meiner Wallet zu haben und von Zeit zu Zeit staunend die Kursentwicklung zu verfolgen.

Ich hab einige Mac Pro mit 8 Xeon Kernen die rechnen, wenn es kalt ist und die Sonne scheint, Seti, also heize ich das Haus mit CPU Abwarme zu.

Ich kann ja verstehen, wenn man den eigenen Rechner für ein Projekt rechnen lässt, das ein Ziel verfolgt, ich lasse auch Seti rechnen. Da mag aber natürlich jeder etwas anderes unter „sinnvoll“ verstehen, ist ja auch ok.
Aber was rechnen denn diese Bitcoin Miner? Also was kommt dabei rum, welches Ergebnis erzielt man? Oder wird die ganze Leistung nur für die Selbstverwaltung der virtuellen Währung verbraten?

Bei Bitcoin und anderen Derivaten: größtenteils ja.
Bei Ethereum hingegen ist es vorgesehen umfangreichere Programme berechnen zu lassen, das ist etwas sinnvoller.

Die Serverleistung wird zur Übertragung der Zahlungen benötigt. Hinter dem Bitcoin steckt die Blockchain - das virtuelle öffentliche Kassenbuch. Dort steht jede Zahlung drin, also von welcher Adresse an welche Adresse und wieviel.

Wer ins Kassenbuch schreiben darf, wird über einen Rechenwettstreit ausgefochten. Der Gewinner darf den Block (mehrere Transaktionen) in die Blockchain schreiben und bekommt derzeit 12,5 Bitcoin. Die Bestätigung einer Zahlung erfolgt mittels 6 Bestätigungen. Die benötigte Rechenleistung wird alle 14 Tage neu bestimmt. Die Belohnung halbiert sich alle 4-5 Jahre. Die maximale Bitcoin-Anzahl ist auf 21 Mio begrenzt - derzeit sind bereits 16 Mio erzeugt und haben derzeit einen Wert von 43 Mrd Us-Dollar.

Derzeit ist Bitcoin gerade in der Kritik - es gibt Softwareprobleme - Transaktionen sind sehr langsam und teuer. Inzwischen wurde aber theoretisch eine Einigung zwischen großen Minern und den Softwareentwicklern erzielt.

+1
erste korrekte antwort

was noch zu ergänzen wäre ist, dass viele grosse serverfarmen an orten stehen wo erneuerbare energie zur verfügung steht. in der nähe wäre das z.b. in skandinavien
weiter weg z.b. costa rica. dort gibt es null atom- oder kohlestrom etc., und trotzdem energie im überfluss. mehrere aktive vulkane haben in deren umgebung genügend heisswasser und entsprechend gibt es div. thermokraftwerke. oder auch solarenergie, wobei die panels dauernd von vulkanasche gereinigt werden müssen :smiley:
die serverfarmen in costa rica arbeiten übrigens teiweise mit tesla stromspeichern für die zwischenspeicherung der energie aus den eigenen solarfarmen.

Ja, vergessen zu erwähnen - Bitcoin Mining lohnt sich nur noch da wo Strom quasi fast umsonst ist. Auch Island ist sehr beliebt bei den Mining Farmen.