Tipping Point bei der Reichweite elektrischer Autos?

Was wäre für den deutschen Durchschnittsnutzer die ideale Reichweite für ein E-Auto?

  • unter 200 km reichen aus
  • 200 km
  • 300 km
  • 400 km
  • 500 km
  • mehr als 500 km sind zwingend notwendig

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Mich würde interessieren wo ihr denkt, dass für die nächsten etwa fünf Jahre die Reichweite aus Sicht des Otto-Normalverbraucher liegen muss, damit er ein Elektroauto als vollwertigen Ersatz für ein Fahrzeug mit ölbetriebenem Explosionsmotor ansieht?

300 km, 400 km, 500 km oder mehr?

Welche Reichweiten sind bei vergleichbarem Preisniveau der Fahrzeuge notwendig, um die Leute davon zu überzeugen, dass Öl in Städten, noch dazu ineffizient und ohne funktionierende Filter, zu verbrennen völliger Wahnsinn ist?

Es geht um die normale Nutzung der Durchschnittsbürger, die auch mal damit zu Oma oder ins benachbarte Ausland fahren. Dass ein innerstädtischer Leihwagen keine hohen Reichweiten benötigt, das versteht sich von selbst.

Als Ladeinfrastruktur setze ich ein existierendes Netz vergleichbar der Supercharger voraus, das nicht überlastet ist, aber auch nicht schneller lädt als bisherige SuC.

Hinweis:
Bitte bedenkt, dass ich mit der Frage eher darauf abziele, welche Reichweite psychologisch notwendig ist und nicht welche tatsächlich notwendig ist bei durchschnittlich 40 gefahrenen Kilometern pro Tag und zwei längeren Urlaubsfahrten pro Jahr.
Außerdem meine ich hier echte Reichweiten bei normalen Temperaturen, also weder NEFZ-Blödsinn noch die Reichweite bei Schneestürmen.

Bei Gesprächen mit Freunden und Bekannten: 300km Real im Winter bei 130km/h auf der Autobahn mit voller Lebenserhaltung (Edit: ohne irgendwelche Reichweitenangst und Sonderladung).

Das wäre auch meine Reichweite - aber ich brauche sie auch tatsächlich, da ich jede Woche 275km weit pendle.

Wenn ich meinen Idealismus mal wegnehme und den Fahrzeugkauf unter vollumfänglichem Komfort betrachte, wären 400km zwischen 10-90% nen guter Wert. Kommt also auf 480km voll, würde damit folglich zu 500km tendieren.

Anmerkung: Will mich da meinem Vorredner anschließen. Ich meinte schon 300km sicher, also ohne Reichweitenangst und Sonderladung - also zwischen ca. 10% und 90% und somit mit ca. 80% Hub. Somit müsste die echte Maximalweite also wohl bei 375km liegen.

NEFZ wären das wohl dann so um 580 km.

Ich habe für 400km gestimmt. weil das für die meisten Anwendungsfälle ausreicht. Dazu muss diese Reichweite aber auch im Winter mit normalen Innenraumtempaturen da sein. MIR würden schon zuverlässige 250km mit gemütlich 130…140 km/h auf der Autobahn mitschwimmend genügen, wenn ein SUC-ähnliches Netzwerk existiert.

Mein eNV200 erfüllt nix von diesen eigentlich nicht übertriebenen Forderungen, ausser dem notwendigem Platzangebot für meine Zwecke.
Der fährt im Sommer 130km und im Winter 80km und das auch nur bei asketischer Fahrweise mit 80…90km/h auf der Landstraße und hinterm LKW. Beim Ladenetzwerk hat Nissan in meiner Region komplett versagt.

Es gibt ein paar Trödellader (Trödel=Trippel mit nur 20kW), aber der in Celle ist praktisch unbenutzbar, weil konfigurationsbedingt nur ein Fahrzeug zur gleichen Zeit laden kann und selbst am Trippellader(=50kW) zieht der eNV200 trotz beeindruckendem Akkukühlergetöse ab 45% SOC die Ladeleistung runter.
Nissan sollte zusehen, einen 50kWh Akku als Nachrüstoption anzubieten, dann wären im Winter wenigstens 180km erreichbar, und ich bin mir sicher, dass etliche Handwerker oder die Großfamilien mit 3 Kindern dann schon ins Grübeln kommen. Beim Leaf schmeisst man mit Reichweite um sich, seit der Ampera-e und M3 angekündigt ist.
Beim eNV200 gibt es ja nur den Kangoo als Konkurrenz. Tesla sollte einen Van oder Transporter anbieten, dann würde Nissan wenigstens den eNV200 aufwerten (müssen).
Einziger Vorteil der geringen Reichweite: Man fährt kaum, ich fahre nur 33Mm im Jahr mit dem eNV200. Mit nem MS (und wenns nur ein 60er mit SuC wäre) wäre das wohl deutlich mehr.

Meist zwischen 400-500 km. Ich tippe auf 500 km.

Da sind wir wieder bei den ~ 140 kWh, die es auch im Winter ermöglich rund 500 km weit zu kommen. :wink:

Hier 2 Umfragen die ich gespeichert habe. (Genügsamer waren die von einer Elektroautoseite.)


Die obere Umfrage hat im Schnitt 320 km, die untere 302 km!
Wir sind hier aktuell bei ca. 430 km echter Reichweite, also schon deutlich mehr als in den anderen Umfragen.

Ich würde mal behaupten, wenn echte 400 km (250 Meilen) vom Einstiegs-Model-3 beim EPA erreicht werden, dann ist es ziemlich gut aufgestellt für die Zukunft. Der Bolt schafft 238 Meilen und ist damit auch sehr praxistauglich.
Das ist der Hammer, dass es bereits 2017 soweit ist und das obwohl die ganze Technologie sich noch am absoluten Anfang befindet.

Noch ein paar Jahre und auch der letzte Veränderungs-Nachzügler wird über die Tatsache, dass wir so lange mit erdölfressendem Explosionsmotor rumgefahren sind, nur mit dem Kopf schütteln können.

Ich habe mit >500km gestimmt. Objektiv reichen natürlich auch weniger (so denn schnell nachgeladen werden kann), aber Du hast ja nach der „psychologischen Reichweite“ gefragt :slight_smile:.

Bye Thomas

Mit 500 km oder mehr kann man auf jeden Fall selbst den größten Reichweiten-Angsthasen viel Luft aus den Segeln nehmen.
Allerdings braucht das Auto dann auch die Möglichkeit in 8 Stunden auf dem eigenen Stellplatz vollständig aufgeladen werden zu können, ohne dass man sich gleich eine SuC-Säule anschaffen muss. Selbst das scheint ja auch 2017 noch nicht Standard zu sein, traurig aber wahr…

Wieso? In 8-10 Stunden geht das doch auch mit einer 11 kw Drehstromdose.

Ich hatte mal einen LPG-Tank im Kofferraum (Vialle LPI), womit ich nur 300km weit kam (V8 mit 15-17 l/100km). Das lange dauernde Tanken ohne Dach bei Wind und Wetter war nervig und jeden 2. Tag fällig (Im Winter Taste dauernd gedrückt halten bis die Finger erfroren - der Schwachsinn schlechthin). Die Tankkarte ebenso nervig: War sie leer, gab es nichts mehr zum Füllen und ein Laden der Ladekarte an einem Kassenhäuschen war erforderlich. War selbstredend keine 24h geöffnet, dafür konnte man aber rund 500 Euro am Zahltag draufpacken. Nicht zu vergessen: Es gibt 3 Adapter bei LPG und einer musste immer erst aufgeschraubt werden.

Über die LPG-Reichweite habe ich nirgends Klagen gehört und auch selbst nie geklagt, da der Preis für LPG nunmal die Hälfte zum Benzin ist und vor allem nur 20% Gift hinten raus kam. Komisch, dass die Reichweite der Elektroautos so hochgespielt wurde. 80 km sind allerdings grenzwertig (erster i3 im Winter).

LPG-Anlage hat Energie: youtube.com/watch?v=5-nOPvX … e=youtu.be

11 kW aus der Drehstromdose reinpumpen unterstützt aber nicht jedes Elektroauto!

stimmt, wird es aber über kurz oder lang… bis dahin halt Model 3 fahren :slight_smile:

und das ist das Problem, so etwas sollte selbstverständlich sein. :smiling_imp:

Eine Umfrage hier im TFF ist von unseren Teslas verfälscht. Logisch wollen wir mehr Reichweite als wir schon haben. Würden wir mit 300km abstimmen, wäre das ja status quo.

Und mit 300km kann ein Tipping Point erreicht werden, wenn der Preis, die Fahrzeugauswahl und das Ladenetz stimmt.

Ich denke nicht, dass diese Psychologie bei Reichweite auch greift. Das ist eher ein Thema für emotionalere Dinge wie Leistung zB.
Jeder hat halt so seine Gewohnheit und Strecken bzw Rhythmen und je höher man mit der Reichweite geht, desto mehr Leute erreicht man.

Richtig, aber die Leute winken ab, wenn sie den Preis für ihre Wunsch-Reichweite erfahren. Habe ich oft genug erlebt in den vielen Gesprächen mit Leuten, die interessiert um einen Tesla herum stehen. Wenn man dann anfängt, von LEAF Zoe B-Klasse ed etc. zu erzählen, setzen sie einen Gesichtsausdruck auf wie „keine Chefarztbehandlung, bin wohl nur Kassenpatient.“ :imp:

Man muss den Leuten die Einstiegs-E-Autos schmackhaft machen. Der Bolt / Ampera-e wird da viel Boden gut machen. Wenn dann noch einer mehr will, kann man Tesla ins Gespräch bringen. So rum geht die Botschaft viel leichter rüber.

Tesla finde ich klasse. Aber hätte es bereits einen anderen, günstigeren, echten 200 km EV in 2014 oder früher gegeben, hätte ich mir kein Model S gekauft. Ich brauche 200 km winterfest. Die kann ich daheim über Nacht laden. 250 bis 300 km im Sommer wäre dann schon ein Bonus.

Ich habe daher 300 km gewählt. Was gut für mich ist, ist auch gut genug für mehr als 50% aller Autofahrer. Wichtig, der Preis muss akzeptabel sein.

Ich denke, dass 500 km die Zahl ist, die Käufer akzeptieren können. Das ist einfache Psychologie.
Mir persönlich reichen 300-350.

Ich halte eine andere Zahl für sehr viel wesentlicher.

10000 Schnellader mit je 100 Schnelladeplätzen an der Autobahn, die mit einem einheitlichen Bezahlsystem ausgestattet sind. Wenn es das gibt, ist die Reichweite schnurz

Davon bin ich nach wie vor immernoch nicht überzeugt, dass man Reichweite durch Anzahl an Schnelladestationen ersetzen kann. Ich zumindest habe überhaupt keine Lust, alle 100 km irgendwo anzuhalten und wenn es nur 5 min sind. Das würde mich schlichtweg nerven und ich hätte den Eindruck, überhaupt nicht vom Fleck zu kommen…
Es fährt ja auch niemand mit wachsender Begeisterung einen Verbrenner der nur 50 km kommt, weil es ja Tankstellen ohne Ende gibt wo man i.Vgl zum laden ruckzuck wieder weg ist.