S60D laden?

Guten Tag allerseits :slight_smile:
Ich bin neu im Forum und erhalte in 2 - 3 Wochen einen neuen S60D. Nun die Frage: Kann ich den S60D bedenkenlos bis zu 100 % laden, ohne dass die Batterie beschädigt wird? 100% beim S60D sind ja bei seinem 75er Akku etwa 80 % oder mache ich da einen Überlegegungsfehler?
Danke für eine fundierte Auskunft!

Ich glaube, das weiß Tesla selbst nicht so genau…[emoji6]

Natürlich kannst Du bis 100% laden, ohne das die Batterie beschädigt wird. Aber Du solltest nicht immer vollladen und vor allen Dingen das Auto nicht länger mit vollgeladener Batterie stehen lassen, sondern kurz nach Abschluss des Ladevorgangs losfahren. Die Zeit des Ladevorgangs kannst Du über den Center Screen oder auch die App steuern.
Ein wenig Degradation (Kapazitätsverlust) des Akkus wirst Du immer haben, aber das ist keine „Beschädigung“. Lies doch mal die Berichte (auch hier im Forum) von den Fahrern, die schon > 100.000 km mit ihrem Auto haben: da siehst Du, dass Du Dir nicht allzuviel Sorgen machen musst.

Inzwischen wurde mehrfach bestätigt und auch mir im Tesla Store München gesagt, dass der neue softwareseitig limitierte 60er Akku problemlos zu 100 % (laut Anzeige im Tesla) geladen werden kann, da es genaugenommen nur etwa 80% des verbauten 75er Akkus sind.
Damit wird der Akku dauerhaft geschont.

Des weiteren ist bei angezeigten 100% Ladung des softwareseitig limitierten 60ers sogar Bremsrekuperation möglich.

Den Effekt der softwareseitig Limitierung sieht man auch an der Landegeschwindigkeit welche bis zum Ende des Ladevorgang bei 99% immernoch recht zügig ist gegenüber anderer Modelle die bei echten 99% sehr langsam laden.

Hm, und wo wird diese Energie dann gespeichert, wenn der Akku schon voll ist…? :question:
Dann wäre der softwaremäßig limitierte 60er ja auch tatsächlich ein 75er…

Der Akku ist ja nicht voll und anscheinend wird nur das externe Laden auf die 80 % Kapazität des 75er Akkus limitiert.

Das Thema wurde hier schon behandelt.

Zum Laden gibt es hier noch Infos.

Ja, der neue limitierte 60er hat tatsächlich einen 75er Akku. Es ist für Tesla günstiger nicht 4 verschiedene Akkus zu bauen sondern die Palette möglichst schmal zu halten.

Ein 60 D wäre also das ideale Modell für einen Bergbewohner. Man lädt den Akku bis zur nominalen 100%-Grenze ohne ihm hierbei Stress hinzuzufügen und kann bei der anschließenden Talfahrt rekuperieren und dabei vielleicht den Akku sogar bis zu seiner physikalischen 75 kWh-Grenze vollladen.

Ich muss sagen, das S 60 D wir für mich immer interessanter. Sobald ich mein Haus verlasse, sind erst einmal 220 Höhenmeter Talfahrt angesagt.

Ironie ist online schwer zu lesen, aber auch ohne Ironie ist das bei angemessener Temperatur möglich.
Ich habe den 60er bestellt und kann ja immernoch jederzeit auf 75 upgraden und den Akku damit hier und da ausreizen bis ich ihm schade.

richtig, allerdings schaffst du es niemals auf 75kWh mit 220 Meter Abfahrt :smiley:
nicht vergessen, was du runter fährst musst du auch meistens wieder hoch fahren :slight_smile:

Zumal man beim angeblich technisch perfektesten Fahrzeug am Markt es uns Fahrern doch egal sein können muss ob wir ein Kabel jetzt einstecken oder nicht. So intelligent wird die Software wohl sein dass dadurch nichts kaputt geht. Nicht jeder kann nach dem Vollladen einfach mal 30 Minuten fahren gehen nur weil er das Auto unerwartet doch mal 4 Tage nicht braucht und sonst der Akku Schaden nehmen könnte. :unamused: Sagt bitte nicht dass dem nicht so ist… sonst frag ich mich langsam wofür die die viele Kohle nehmen :open_mouth:

Wenn Du auf 100% lädst, dann in der Annahme, dass Du für eine bevorstehende Fahrt die Reichweite benötigst. Wenn Du dann doch 4 Tage stehst ist das halt so. Ein Handy auf 100% zu laden und es dann auszuschalten ist genauso schädlich. Ich verstehe das Problem noch nicht, zumal Du Dich ja jederzeit via App mit dem Auto verbinden kannst. Außerdem gilt ja immer noch die Regel 60/75 = 80%.

eigentlich auch meine Meinung! In der Betriebsanleitung steht auch „lassen Sie das Model S bei Nichtverwendung immer angeschlossen, um die Batterie zu schonen“ (das Wort „ANGESCHLOSSEN“ sogar in Großbuchstaben). Ich denke auch, dass man bei einem solchen Fahrzeug und Preis erwarten kann, dass die Elektronik auch intelligent genug ist, das von allein zu machen, bzw. sogar zu optimieren. Das Auto sollte auch für Nichttechniker gemacht sein, ich bin so ein Nichttechniker und will das eigentlich auch nicht ändern.

Oder geht mein S60 wirklich schneller kaputt wenn ich mich um diese Sachen garnicht kümmere?

Nein, geht er nicht. Einfach benutzen und Spaß haben.

Grüße SuCseeker

noch ein „blöde“ Frage: :blush:

wenn ich auf der Autobahn einen Verbrauch von 15Wh pro Kilometer habe (z.B. lt Anzeige im Auto), komme ich rein theoretisch mit einem Model S 60, 400km weit. Ist das so richtig, bzw. kann man das so rechnen?

Du meinst sicher 150 Wh pro Kilometer, was 15 kWh pro 100 km entspricht. Wenn Du 60 kWh aus dem Akku entnehmen kannst, kommst Du damit 400 km weit.

Alle Tesla-Batterien haben eine sog. Bricking Protection von ca. 4 kWh (ein nicht nutzbarer/entladbarer Anteil, der verhindert, dass der Akku durch vollständiges Entladen zerstört wird). Ein S 60(D) hat daher eine entnehmbare Kapazität von ca. 56 kWh, damit kommst Du bei 150 Wh/km 373 km weit, bis Du stehen bleibst. 0% Ladestand werden ggf. schon etwas früher angezeigt.

Vielen Dank, kenn mich aus! (und ja, ich meinte natürlich 150 Wh)

150 Wh/km entspricht übrigens ca. Tempo 80 auf der Autobahn. Horst beschreibt das ganz gut in einem seiner Videos: youtube.com/watch?v=5V7DvFFBLJg, ca. bei Minute 21.

Obwohl eine Bricking Protection ja eigentlich beim 60er nicht da wäre, weil es ja eigentlich ein 75er ist. Aber ich denke mal das kann Tesla in der Praxis nicht bringen, sonst wäre ein 60er ja ein 60er und ein 75er ein z.b. 68er und dann würde man ja für 8 kWh nicht 10000€ zahlen. Darum ist Softwaretechnisch wohl die Bricking Protection eingebaut und nur 55 kWh entnehmbar sind. Bei sparsamer Fahrweise mit 18 kWh also in der Praxis 280 KM mit ein wenig Restreichweite.

Die Bricking Protection ist rein technisch/Hardware-bedingt am unteren Ende der Kapazität zum Schutz jeder einzelnen Zelle, daher haben dies alle Batterien, und das sind auch immer ziemlich genau 5% der maximalen technischen Kapazität. Damit wird verhindert, dass die Zellen unter eine bestimmte Spannung abfallen und durch irreversible chemische Prozesse dauerhaften Schaden nehmen. Ab einer Spannung um die 3 V ist quasi keine Energie mehr entnehmbar, aber je nach Zell-Typ „überleben“ manche Zellen auch noch niedrigere Spannungen von 2,75 V oder darunter. Einige Panasonic-Zell-Typen können angeblich bis zu einer Ruhespannung (d.h. ohne nennenswerte Stromentnahme) von 2,5 V runter, aber das macht im Falle von E-Autos keinen Sinn, denn ohne Strom keine Leistung.

Da liegst Du nicht schlecht. Dass der 60er ein echtes Schnäppchen ist, lässt sich ausrechnen. Ich versuche das mal. :wink:

Es gibt dazu auch noch weitere gute Threads hier im Forum: tff-forum.de/viewtopic.php?f=55&t=1373&start=80. Ich mache hier eine kurze Überschlagsrechnung, basierend auf dem, was ich in den letzten 2 Jahren an Fakten gesammelt und verstanden habe:

Die großen Akku-Packs (85/90) haben 16 Module zu je 444 Zellen, d.h. 7.104 Zellen insgesamt. Konfiguration ist 96s x 74p, d.h. 96 Zellen in Serie (Spannung addiert sich) und 74 davon parallel (Strom u. Kapazität addieren sich). Die Nennspannung der großen Akkus ist damit 96 x 3,7 = 355,2 V.

Lt. teslamotorsclub.com/tmc/threads … ble.61896/ (sehr interessanter Thread bei TMC mit sehr vielen Details, wo jemand ein 85er Akku-Pack zerlegt hat) hat eine Zelle der Original-85-kWh-Akkus im Mittel gemessene 11,36 Wh Energieinhalt. Dies lässt auf eine nominelle(*) Ladungsmenge pro Zelle von ca. 3.100 mAh schließen (3,7 V nominelle Zellspannung angenommen). Damit hätte ein 85-kWh-Akku eine Brutto-Kapazität von ca. 81 kWh. Nach Abzug der Bricking Protection bliebe eine nutzbare Kapazität von ca. 77 kWh (= 81 - 4).

Mit dem 90 kWh-Akku wurde die Zellchemie bei gleicher Geometrie (wie oben 7.104 Zellen) verbessert, und man geht von bis 3.300 bis 3.400 mAh pro Zelle und damit 87-89 kWh aus. Die nutzbare Kapazität beim 90er wären daher ca. 83-85 kWh.

Ein 75 kWh-Akku hat 14 Module à 444 Zellen mit der neuen Zellchemie, d.h. 6.216 Zellen in der Konfiguration 84s x 74p (Nennspannung 310,8 V). Bei 3.300 bis 3.400 mAh pro Zelle wären das 76-78 kWh Gesamtkapazität. Da die Bricking Protection aber abhängig ist von der Anzahl der Zellen (bei den großen 85/90er Akkus mit 16 Modulen sind es 4 kWh, heruntergerechnet auf 14 Module wären es 3,5 kWh), kommen wir beim 75er-Akku auf eine nutzbare Kapazität von 72-75 kWh.

Davon dann Software-limitiert 80% sind dies 58-60 kWh entnehmbarer, nutzbarer Kapazität oberhalb der Bricking Protection. Finde ich einen guten Deal.