PHEVs eine Alternative?

[Mod Note: Diese Diskussion wurde ausgelagert aus Mercedes steigert elektrische Reichweite auf 75 km bis 2021]

Das ist doch so, daß beim aktuellen NEFZ die Ladekosten (CO2) für Plug-IN-Hybride in den Verbrauch nicht einberechnet werden, oder ?
Ich kann per Stecker den Akku zu Hause volles Rohr mit Braunkohlenstrom laden und habe dann diese lächerlichen Verbrauchsangaben, ohne das die CO2 Emissionen beim Laden berücksichtig werden, richtig ?

Korrekt! Dafür wird ein reines Elektroauto aber auch mit 0g CO2 gewertet und versteuert.

Im Sinne einer Carbon Tax sollte man nur für die Emissionen zahlen, die man selbst verursacht bzw. die man auch selbst vermeiden kann. Emissionen in den Vorprodukten (hier: Strom, Reifen) wären mit dem Kaufpreis abgegolten.

Die CO2 Berechnung beim Verbrauchstest wäre damit konform.

Leider sind die Emissionen pro Kilometer im alltäglichen Fahrbetrieb völlig anders, in der Regel deutlich höher, das ist doch das Störende. CO2 muss endlich höher besteuert werden, und zwar beim Verbraucher, damit es eine lenkende Wirkung entfaltet.

1,8 Liter auf 100 km.

Im Buch „Calculation ERROR“ steht dazu.

Zitat von Seite 182

Was würde ein normal denkender Mensch von einem Umweltminister erwarten? Er sollte Plug-in Hybrid als Stand der Technik erklären. Er sollte neue Normen vorschlagen, um den Energieverbrauch und die Emissionen eines Autos zu beurteilen. Er sollte neue Zulassungsbe-stimmungen für Autos vorschlagen.
Das könnte so aussehen: Wieviel kWh Strom und Treibstoff für 80 km im Stadtgebiet? Wieviel kWh Strom und Treibstoff für 100 km außerorts? Wieviel kWh Strom und Treibstoff für 1000 km außerorts? Die 3 Werte werden 30% - 60% - 10% gewichtet. Die geringste erlaubte Reichweite im reinen Elektromodus ist 50 km im städtischen Bereich. Darunter ist keine Zulassung des Autos möglich.

Es wird der Konsum aller verkaufter Autos in kWh Strom und Treib-stoff für 20.000 km pro Jahr beurteilt. Jeder Autohersteller kann Anteile an Sonnen- und Windkraftwerken erwerben. Wenn der Auto­hersteller keine Anteile an Sonnen- und Windkraftwerken hat, werden 1000 g CO2 pro kWh angenommen, das ist der Wert von einem Kohlekraftwerk. Wenn der Autohersteller genug Anteile hat, um den Stromverbrauch von allen seinen Autos für 20.000 km pro Jahr abzudecken, werden Null CO2 Emission pro kWh angenommen.

Konsequent wäre eine ausschließliche Besteuerung der absoluten CO-Erzeugung - und damit ein Bindung an den Kaufpreis für Sprit (und natürlich Heizöl). Unabhängig davon, wie viel der Wagen verbraucht.

Die aktuelle Besteuerung z.B. von PluginHybriden ist ein Witz. Hier wird Null Anreiz für den Endverbraucher geschaffen, der bereits in Kauf nimmt einen höheren Preis für das (Vorprodukt :wink: ) Auto zu leisten. Eine Gleichstellung der PluginHybriden gegenüber reinen E-Mobilen bei Steuer und zukünftigen Abschreibungsmodellen (auch für Privatnutzer) wäre wünschenswert. Andernfalls kann Mutti bzgl. der gesteckten E-Fahrzeug-Ziele mit den USA gleichziehen… :frowning:

eine Frage am Rande, wenn in die neue Mercedes Reihe jetzt noch zusätzlich Tretpedale wie z.B. bei einem Twike eingebaut werden, wie zählt denn dann das ?
In Bayern würde vermutlich dann als Verbracuh angegeben Maß/km. :smiley:

Genausowenig wie dein E-Mobil besteuert wird, wenn Du „per Stecker den Akku zu Hause volles Rohr mit Braunkohlenstrom lädst“. Nicht wahr ?! :wink:

Gruß SRAM

Für mich ist das die größte Täuschung von Kunden der letzten Jahre. Sonst wird so viel für den Verbraucher Schutz getan nur beim Verbrauch nicht.

Eigentlich merken wir doch bei den Automobilfirmen jetzt nur an solchen Aussagen, wie tief und lange die geschlafen haben. Das wird viel, viel Geld und viel, viel Arbeit bedeuten, Teslas Vorsprung aufzuholen. Und ich glaube, denen wird das auch langsam klar. Also wird die Propagandamaschinerie angeworfen, um die schlimmsten Einschätzungen zu vermeiden.

Ich bin mir sicher, in Deutschland sieht man einen S400 Plugin-Hybrid, Panamera oder Cayenne Hybrid mit 20-25km realistischer elektrischer Reichweite als bessere Konstruktion an als Model S… Autobild und Co tun ihr übriges, die schreiben, dass das Anspringen des Verbrenners beim Kickdown beweist, dass auch der stärkste Elektromotor nicht ohne die Kraft eines Verbrenners auskommt.

Und wenn die Kunden im Autohaus mehrheitlich mit Plugins konfrontiert werden, kommt auch keine Freude an Elektromobilität auf. Im rein elektrischen Betrieb muss bei Porsche ein 70kW-Motor einen 2,1 Tonner bewegen. Was der typische Porsche-Kunde zu den Fahrleistungen sagen wird, kann ich mir vorstellen: „Mein Gott, sind Elektroautos scheisse. Und der V8 ist sogar günstiger und leichter.“

Diese kleinen Batterien haben dann auch zur Folge, dass der dicke V6-Motor immer kurz vor dem Kurzstreckenziel anspringen muss und so immer im ineffizientesten Kaltstartbetriebsmodus fährt, so gut wie nie warm wird und richtig schön schnell alles am Verbrenner-Antriebsstrang verschleißen lässt.

Ich glaube diese Kunden, die sich einen dicken Hybrid antun, unterlegen dem Ampera/Prius Effekt.

nachdem Sie sehen wie schön E-Fahren ist, wird halt gleich auf das Orginal gewechselt.

Die Frage stellt sich aber anders:

Wenn ich ein Diesel fahren kann für 5.000€ weniger der auch noch 1-2l weniger verbraucht als ein PHEV, warum soll ich dann nochmals ein PHEV kaufen? Es gibt im Moment einfach ein Kundenkreis der gerne elektrisch fahren will und der wächst. Ob der bereit ist alle 20km das Ding an die Säule zu hängen bezweifle ich jetzt einfach mal.

Ich finde zudem die Aussage zu den Verbräuchen weiterhin eine Frechheit.

Ich finde das ehrlich gesagt jetzt nicht so schlimm, denn diese 100 km decken doch das ab wie Autos zum Großteil täglich bewegt werden. Dass eine Verbrauchsangabe keine Absolutangabe ist ist ja eh klar - eine Verbrauchsangabe ist im Normalfall nur „typisch“ sinnvoll.

Man unterstellt das „typische“ Fahrprofil kombiniert mit einer „typischen“ (sinnvollen) Fahrtlänge - und die typische Tagesfahrtlänge sind eben keine hunderte von km sondern sicher < 100 täglich.

Einzig was ich sinnvoll fände wäre vielleicht, dass man bei der Angabe extra herausstellt, dass dieser Verbrauch eben nur bei einer „üblichen“ Nutzung erzielt wird - aber den Wert anzugeben finde ich ok.

Wer hier fährt denn täglich im Normalfall mehr als 100 km, so dass dieser Wert dann nicht passt?

Ich gehöre zur < 100 km Fahrt-Fraktion an einem Durchschnittstag hätte also tatsächlich dann diesen Verbrauch bei täglichem bzw nächtlichem Aufladen.

Viel wichtiger wäre zu erwähnen, dass dieser Verbrauch nur bei täglich aufgeladener Batterie im typischen Durchschnitt zu erreichen ist.
Ich kann mir vorstellen dass viele Plug in Hybrid Fahrer kaum noch aufladen. Ich glaube ich würde es auf Dauer eher so handhaben, dass ich die Batterien nicht mehr lade. Dafür gibt es zwei Gründe:

  1. Der Spareffekt ist sicher minimal. Für eine Reichweite von 30 oder 40 km bei der man vielleicht 3 oder 5 Liter Sprit spart lohnt sich das kaum.

  2. Rein elektrisch würde ich sowieso kaum fahren können. Wenn ich von zuhause losfahre geht es erst mal bergauf. Wie soll das mit einem schwachen E-Antrieb und hohem Fahrzeuggewicht gehen. Der Verbrenner würde sofort anspringen.

Ich kann den Hybrid-Hype nur mit der Not der Automobilhersteller den Flottenverbrauch zu senken erklären.
Für den Kunden ist das so ziemlich die doofste Technik. Man hat die hohen Kosten für E-Antrieb plus Verbrenner mit all seiner notwendigen Technik. Außerdem dürfte die Wartung deutlich teurer als bei reinem E-Antrieb sein.
Das heißt nicht, dass es ein paar Fälle geben kann wo, unter welchen Aspekten auch immer ein Hybrid Sinn machen kann. Aber vor allem macht er Sinn für die Automobilhersteller.

+1
Ich habe damals einmal vorsichtig in Betracht gezogen, den S500Hybrid zu bestellen.
Laut Datenblatt, hätte ich 2/3 meiner typischen Strecken elektrisch fahren können.
Nach der Ankündigung hat sich aber die Markteinführung permanent verschoben.
Gott sei Dank.
Denn inzwischen ist mir das MS bekannt geworden - und bestellt.

Das habe ich jetzt erst begriffen : 2 0 2 1 (Aua!)
Ein solcher Mercedes wird dann keine Rolle mehr spielen.
Dann sollten die EVs ein ganzes Stück weiter sein.

75km Reichweite würden JETZT für einige Hybrid-Kunden noch ein Argument sein.
Aber die EV Entwicklung ist nicht statisch und bleibt nicht auf dem heutigen Stand stehen.
Daher müssen die Hybrid ständig weiter aufrüsten.

Aber 75km in 2021 … das ist nicht Premium. :frowning:

Du meinst im Jahr 2021 würden die Menschen plötzlich viel mehr fahren? auch wenn ich natürlich E-Autos mag das halte ich dann doch für nicht für ein echtes Argument.

Ich finde 75 km (echte) Reichweite für einen PlugIn eine vernünftige Größe und ich gehe davon aus dass das auch eine Reichweite im Jahr 2021 sein wird mit der dann viele fast nur noch elektrisch im Alltag fahren - wenn sie nachts immer laden.

Sobald man 85% oder gar 90% oder mehr elektrisch fährt finde ich persönlich einen PlugIn eine gute Sache (mal die Komplexität bei Seite) - aber ist natürlich eine persönliche Einstellung. Ich persönlich könnte mit einem 75 km PlugIn sehr gut leben, ohne dass ich das Gefühl hätte, das sei ein Verbrenner.

Gut vielleicht 100 km weil das eine schönere Zahl ist - und 3-stellig :smiley:

Ganz genauso ging es mir, ich habe in der Firma u.a. zwei Auris Hybrid und bin diese auch immer gern gefahren, dabei kam der
Wunsch nach mehr „elektrisch“ auf. Ich hatte plötzlich Spaß daran, rein elektrisch, sauber und leise durch eine Ortschaft
zu „segeln“ (Wenn die Ortschaft nicht zu lang ist, geht das mit dem Toyo). Als ich dann ein MS gesehen habe, war es um mich geschehen…

Ich denke das Problem sind nicht die 75 km, die vielen reichen würde. Sondern ein Probkem ist das dann verbaute kleine E-Motörchen. Von der Reichweite würde mir prinzipiell in der Regel vermutlich ein Panamera Hybrid reichen. Nur ich will in reinem E-Modus den Verkehr nicht behindern … Ausserdem bräuchte ich bei der Performance dann keinen Panamera und könnte auch einen Smart-ED nehmen.

Wer also E-Performance will, kommt an Tesla nicht vorbei. Wer E-Reichweite will auch nicht. Und offenbar wird das in Bezug auf Mercedes auch in 2021 noch so sein …

Du hast Recht. JETZT, 2015 !
Aber du wirst dir selbst widersprechen im Jahre 2021 (wenn nicht schon vorher) !
Der Anspruch wächst.