#rapidgate: Der neue Nissan Leaf mit Problemen

Wer sich den neuen Nissan Leaf mit 40kwh Akku kaufen möchte sollte wissen, dass das fehlende Temperatur Management System (TMS) dazu führt, dass das Schnelladen ab der dritten Ladung auf 22kw reduziert werden kann.

Der Akku hatte 49°C und ist trotz norwegischer Temperaturen von aktuell um -4°C während der Fahrt kaum abgekühlt.

Wurde gerade im Livestream von Bjørn Nyland bestätigt, nachdem auch Fully Charged davon berichtet hatte. Nyland reduziert gerade auf 80km/h, um die Batterie nicht weiter zu stressen.

Sowas darf im Jahr 2018 nicht mehr passieren. Der 60kwh Leaf soll wohl ein TMS bekommen!?

Mehr Infos unter #rapidgate

[color=#0000FF]Da das Thema schon in einem eigenen Thread diskutiert wird, sperre ich hier.

LGH

Edith: Da ich mich wohl geirrt habe, mache ich hier wieder auf.
Sorry LGH [/color]

Danke Healey.

youtu.be/SaLwpUXFlQ0

Fully charged

Genau aus dem Grund warte ich auf den 60er… Das Temperaturmanagement ist das non plus ultra!

Zu diesem Thema verstehe ich die ganze Aufregung nicht so ganz. In meinen Augen ist der Nissan Leaf kein Langstreckenfahrzeug und das Thermomanagement auch nicht nötig.
Mit den paar wenigen CHAdeMo-Ladestellen, die es gibt (und die dann vielleicht nicht funktionieren oder belegt sind), will ich keine Langstrecke fahren. Langstrecke definiere ich mit Strecken, die mehrere 100 km lang sind und auf denen ich unterwegs nachladen muss. Also stellt sich doch das Problem mit dem Thermomanagement gar nicht, da in unseren Breitengraden der Akku gar nicht so heiß werden kann.

Ich fahre momentan den Leaf mit 24 kWh und mir ist das fehlenden Thermomanagement noch gar nicht aufgefallen. Bei mir pendelt im Sommer wie im Winter die Temperaturanzeige immer im unteren Temperaturbereich (zwei Balken über dem roten Bereich).
Wenn ich mal unterwegs bin und habe die Möglichkeit zu laden, sind es „normale“ Ladesäulen, an denen ich sowieso nur mit 3,5 kW laden kann. Und wenn es mal eine CHAdeMO-Säule ist (z.B. Kaufland, Aldi, Nissan-Händler), dann lade ich da vielleicht 20 oder 30 Akku-% nach. Es ist aber fast nie so, dass ich ohne Nachladen nicht mehr nach Hause kommen würde (man weiß ja nie, ob man auch wirklich laden kann).
Der Akku hat also (zumindest bei mir) nie die Möglichkeit zu warm zu werden. Wann auch. Mit dem neuen Leaf wird das nicht viel anders werden. Es vergrößert sich etwas der Aktionsradius und manche Fahrten kann ich dann endlich elektrisch fahren, bei denen ich seither noch einen Verbrenner nehmen musste. Das Nachladen unterwegs wird weiterhin ein Nice-to-have bleiben. Mehr nicht.

Das einzige wirklich langstreckentaugliche Auto ist und bleibt (zumindest vorerst) der Tesla. Da weiß ich, dass ein Nachladen unterwegs größtenteils problemlos an den SuC funktioniert und ich auch längere Strecken mit Nachladen problemlos schaffe.

Viel mehr Sorgen bereitet mir die Frage, warum es die softwareseitige Ladebegrenzung nicht mehr gibt. Soll/muss ich meinen Akku nun unnötigerweise auf 100 % laden und so eine erhöhte Degradation erzwingen? Ja gut, alternativ müsste ich immer die Uhr im Auge behalten und dann halt frühzeitig ausstecken. Ganz prima wenn man sich dann nachts den Wecker stellen muss… Komischerweise regt sich hier niemand auf.

Also ich finde schon dass der Leave mit einer 40er Batterie langstreckentauglich sein sollte. Der Großteil der Bevölkerung kann sich halt keinen Tesla leisten und dann ist hierfür der Leave eine adäquate Alternative. Zumal das Auto für die Stadt schon viel zu groß ist.
Für kurze Strecken und als Stadtauto gedacht würde es ja auch eine kleinere Batterie tun.

Meine Frau hat 4 Jahre lang den 24er Leaf gefahren. Zunächst tatsächlich nur auf Kurzstrecken und ein A4 für die längeren. Aber sehr schnell wurde uns klar, wie schön bequem und bei Bedarf auch spritzig der Leaf fährt. Da kam der Wunsch nach längeren Strecken auf. Hier zeigten sich aber schnell die Grenzen der kleinen Batterie und der fehlenden Kühlung, Autobahn und 2-3 mal 50 kW Chademo und der Akku wurde warm und nicht wieder kalt (erst beim Stehen über Nacht). Von der 85km/h Schleichfahrt mal abgesehen.
Die Hoffnungen ruhten letztes Jahr auf der Ankündigung des 60er Leafs mit Thermalmanagement. Beides kam nicht. So hat sie die Bestellung sofort storniert und fährt jetzt einen A3 bei einer Reichweite von >800 km bei 120 km/h Autobahn. So kann man ehemals begeisterte E-Autofahrer auch verprellen.
Aber wie schon so oft gesagt, das Produkt „Auto“, sei es E - Benzin - Diesel, muss zu den jeweiligen Anforderungen passen. Bei den E-Autos muss man auch die Ladeinfrastruktur betrachten, gibt es da, wo ich oft hinfahre, genügend funktionierende Lademöglichkeiten?
Es gibt sicherlich Fahrer, die werden mit dem aktuellen 40er Leaf glücklich. Sobald man aber öfter längere Strecken fahren will, passt es nicht mehr.

Es geht nicht nur um das Laden bei hohen Temperaturen sondern auch bei niedrigen Temperaturen. Laden bei niedrigen Temperaturen unter 10° C, insbesondere wenn voll geladen wird, führt zu dem sogenannten Lithium-Plating. Dadurch wird Lithium der aktiven Masse entzogen und führt zum Kapazitätsverlust.

Das Lithium-Plating erhöht auch die Gefahr eines Thermal-Runaway wenn die Zellen wirklich mal richtig heiß werden, insofern ist damit nicht zu spaßen.

Ich fahre seit 4 Jahren einen Leaf mit 24kWh Akku und habe ernsthaft überlegt zu wechseln. Das ist jetzt vom Tisch. Nämlich auch auch der Ladekosten wegen. Die Abrechnung an Chademo Säulen erfolgt nach einer zeitgesteuerten Tarifierung. Das Netz mit Chademo-Ladern ist hier schon gut ausgebaut. Praktisch alle 50 Autobankilometer ist eine Schnellladestation. Im Schnitt werden in Österreich z.B. 40Cent pro Minute verlangt. Womit sich jeder nun ausrechnen kann, was das bei 14kW Ladeleistung bei 50 Grad Akkutemperatur (siehe Youtube Beitrag von Elektroauto Report) im Vergleich zu versprochenen 50kW an Mehrkosten ergibt: Es dauert lange und kostet viel. So leid es mir tut, aber der neue Leaf ist somit für mich gestorben. Dazu kommt ausserdem noch, daß es beim alten Leaf möglich war den Akku zu mieten. Wurden im Laufe des Akkulebens die 70% SOH unterschritten, so wurde der Miet-Akku von Nissan getauscht. Beim neuen Leaf ist keine Akkumiete mehr möglich. Das heisst aber, das neben den erhöhten Ladekosten auch noch das Risiko einer künftigen Akkutausches durchaus realistisch ist. Mit kolportierten € 7.500,- also rund ein Viertel des Fahrzeugpreises. Schlichtweg unbrauchbar ausser für Einkaufsfahrten und Kurzstreckenpendler.