Ist das nicht ein bisschen früh für eine Diskussion? Wir sprechen hier vom Jahr 2021 für den I.D. Bis dahin ist VW vermutlich nur noch ein Nischenanbieter.
Das ist es ja gerade: VW steht und fällt mit dem I.D.
VW hat den I.D. nun selbst in die Liste der VW-Kernhistorie mit Käfer und Golf eingeordnet. Das bedeutet auch, dass sie nun einen I.D.(-ähnlichen) Elektrowagen 2021 bringen MÜSSEN - oder sie sind definitiv raus aus dem Massenmarkt. Das scheinen sie ja nun begriffen zu haben, denn das ist ihre eigene, unterschwellige Botschaft. Nur investieren und erfolgreich vermarkten müssen sie noch…
Damit allein wird es nicht getan sein. VW wird eine ähnliche Grätsche machen müssen wie BMW und ein speziell auf den I.D. abgestimmtes Händlernetz etablieren. Speziell im ländlichen Raum ist dann der Charme der „Händler von nebenan“ weg – es gibt sie nicht mehr. Diesen Umbruch in der Vertriebsstruktur wird VW in den kommenden 4 Jahren nicht umsetzen können. Die Prozesse sind einfach zu tiefgreifend.
Aus meiner Sicht hat sich bis dahin auch das Konzept des I.D. überlebt. Wer will diesen Schnickschnack mit Ambientelicht und Paketabgabestation dann noch haben? Wie praktikabel wird man die an eine „Apple-ID“ erinnernde Zuordnung an die persönlichen Einstellungen im Wagen noch empfinden? Das klingt heute vielversprechend, in ein paar Jahren ist es bestenfalls eine Lachnummer.
VW könnte problemlos so ein Wägelchen in 18 Monaten auf die Räder stellen. Die haben die Technik und die Entwicklungsabteilungen dafür. Der MEB ist längst fertig. Was ihnen fehlt ist der strategische Mut, den Konzern von innen nach aussen neu aufzustellen, ohne dass ihnen dabei das traditionelle Geschäft von der Fahne geht. Deshalb schieben sie ihren Beitrag zur Elektromobilität (einer, die man ernst nehmen kann) so weit in die Zukunft. Wenn das mal die richtige Entscheidung war.
Hier kann man sehr schön sehen, wie schwer es dem behördlich strukturiertem Unternehmen fällt, langfristig tragbare Entscheidungen zu treffen. Es grenzt an Hohn, dass es ausgerechnet die Arbeitnehmer sind, die den Konzern vor sich hertreiben: deutsche-wirtschafts-nachrichten … e-zukunft/
Es bleibt eine Studie mit der man auf dem Werksgelände bei 25 km/h rumrollen kann.
Auf der Rückback kann man sich mit den Knien die Ohren zuhalten und die Zeitlinie macht mir einfach Angst. 2020 in Serie - ab 2025 L5. Da werden aber auch BMW und Daimler wo ganz anders sein. Und die Rechnung geht auch immer nur auf, wenn die Chinesen gar nichts machen und Tesla Pleite geht.
Wenn das alles nicht eintritt, dann dauert es eben einfach zu lange für VW.
Wie so hat der „neue“ e-Golf nicht 40 kWh BATT-Kapazität und einen 11 kWh AC onboard Lader + CCS 100 ? (OK CCS 50 wäre auch i.O. !). Der e-Golf ist für ein e-Auto gar nicht so schlecht. Reichweite und Lademöglichkeiten sind nicht so toll…das ist ja aber relativ einfach lösbar - meine ich…
VW baut „me too“-Fahrzeuge, dafür aber kompatibel mit dem Geschmack der Masse (sprich: ohne Ecken und Kanten) und in gewaltiger Stückzahl. Das ist die VW-DNA.
Die Liste der „Experimente“ im VW-Konzern ist kurz und frei von kommerziellem Erfolg:
Audi A2
VW Lupo 3L
VW XL1
VW Phaeton
Bugatti Veyron