Supercharger Geschäftsmodell?

Da der künftige Stromverbrauch der MS an den SuC zwar abgeschätzt werden kann, aber weder genaue Mengen noch künftige (Beschaffungs-)Preise bekannt sind, fällt es vermutlich schwer, eine „richtig“ dotierte Rückstellung zu bilden.

Ich hatte zwar nur ein Semester BWL, aber was bei mir hängenblieb war: Durch Abdiskontierung ist jede noch so große Zahlung in unendlicher Zukunft heute wertlos. Wenn Tesla heute Geld bekommt, aber Teile der damit gekauften Dienstleistung erst in 10 Jahren erbringen muss, so kostet die Dienstleistung Tesla rechnerisch fast nichts.

Welche Kosten Tesla für die SuC-Nutzung der verkauften Fahrzeugflotte erwartet, sieht man an den Rückstellungen in der Bilanz. Im letzten Quartal hatten sie dafür 9,1 Mio Dollar zurückgestellt. Ich mag mich irren, aber nach meinem Verständnis und dem, was mir mein Steuerberater sagte, setzen sich Rückstellungen zusammen aus Kosten, die bereits entstanden, deren Höhe bereits bekannt ist, die aber noch nicht zahlungswirksam wurden und die bei Wirksamwerden sofort abgeschrieben werden können. Weiterhin sagte er mir, dass es natürlich vorteilhaft wäre, möglichst hohe Rückstellungen zu bilden, um die Steuerlast im Jetzt zu senken, das Finanzamt selbige aber gleichzeitig streng kontrolliert, weil sie sich dieser Gestaltungsmöglichkeit bewusst sind.

Wir können daher daraus schließen, dass Tesla die Rückstellungen so hoch wie möglich ansetzte und sie die erwarteten Kosten tendenziell eher übersteigen als unterschreiten.

Zumindest gilt das fürs deutsche Steuerrecht - ob das in den USA auch genauso geregelt ist??? :question:

Ich denke nicht dass Tesla zur Zeit die Rückstellungen so hoch wie möglich ansetzt. Denn noch werden formal Verluste erzielt, die will man sicher nicht unnötig in die Höhe treiben. Trotzdem sind natürlich Rückstellungen nötig in Übereinstimmung mit US-GAAP oder IAS o.ä.

Da fehlt eine Null : es sind 5000 kWh / Jahr

Rechnerisch lohnt sich das Laden am SC gegenüber Laden@Home sowieso nur bei Mikro-Umwegen (siehe Anhang). Damit ist die Aussage von TM, dass die SCs nur die Langstreckentauglichkeit herstellen auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für uns Halter korrekt.
Wann lohnt sich Supercharger.xlsx (10.9 KB)

Richtig,

wenn man noch den Zeitaufwand mit einem moderaten Stundensatz von €40 einsetzt sind es 1h Aufwand = 40€ für 50kWh = 80ct/kWh. Da ist der Strom von der eigenen PV bzw. der Nachtstrom wesentlich günstiger.

Dann muss man aber auch beim Stinker die wöchentlich 15min zur Tanke mit Umweg und die gesundheitliche Schädigung mit Benzol und anderen zyklischen und aromatischen Kohlenstoffen durch Einatmung beim Tankvorgang, berücksichtigen.

Ich bin 4-5mal im Monat in Würzburg, das sind 70km von Zuhause. Anfänglich habe ich immer mal kurz am SuC Gramschatzer Wald geladen, an dem ich direkt vorbeifahren muss. Aber auch das ist mittlerweile nur auf die Fälle von sehr niedrigen Ladestand begrenzt. Der Komfort der eigenen pv-gesteuerten Ladestelle in der Garage ist unbezahlbar.

Wie schon geschrieben, sollte man nicht von dt. Verhältnissen ausgehen. Wenn man in der Schweiz seinen Tesla privat aufläd (über Nacht) dann würde ich z.B. nur ca. 11 Rp./kWh zahlen (nein, kein Atomstrom!), das sind weniger als 0,10 Euro! Da lohnt sich kein „Tank“-Umweg zum SuC. Ich brauche die SuC wirklich nur auf der Strecke zum Ziel. Am (oder beim) Ziel habe ich bisher immer eine Lademöglichkeit gehabt.

+1.

Hier in Österreich zahle ich auch knapp 7 Cent pro kWh, das noch dazu für Strom aus 100% Wasserkraft. :wink:

Also irgendwas machen wir in D falsch, dass die Stromkonzerne so hohe Endverbraucherpreise durchhalten/-setzen können.

Frank

Nehme doch mal Deine Stromrechnung und streiche die politisch gemachten Zulagen raus, Du wirst staunen.

OK - ich habe das „rhetorische Frage“ Flag vergessen…

Das ist doch unser Problem: Der Strompreis ist so mit Steuern und Regelungsabgaben überfrachtet, dass sich der Staat bei jedem (eventuell mal zukünftig wirklich kommenden) Versuch was anderes zu machen immer ins eigene Fleisch (=Budget) schneidet…

Frank

Kleine Hilfestellung: de.wikipedia.org/wiki/Strompreis … rompreises
Weniger als 50% des Strompreises tragen zum Umsatz der Konzerne bei. Wie viel vom Umsatz dann als Gewinn übrig bleibt, ist nicht so leicht und allgemeingültig zu sagen.

Was ist dann in A und CH anders?

Keine „Energiewende“, keine Preiszuschläge z.B. zur Subventionierung stromintensiver Unternehmen und Offshore-Anlagen, die gar nicht am Netz hängen.
Sind wir eigentlich bekl… in Deutschland, den Markt soweit auszuhebeln…?

Mod Note: Bitte die Strompreisentwicklung und den Zusammenhang zur Energiewende in einem anderen Thread weiter diskutieren, z.B. hier:
Leben mit der Energiewende

Auf der Find US Seite von Tesla sind mir heute das erste Mal die kleinen „Blitze“ aufgefallen. Es scheinen Tesla konforme Ladestationen bei Hotels zu sein. Laden mit 80A.
Gibt es da ein Supercharger Geschäftsmodell für Hotels o.ä.?

Ja, gibt es. Nicht Supercharger, aber HPWCs: teslafactory.wufoo.com/forms/q7b8imo1g0og2v/

Beachte, dass die 80A HPWC Stationen in USA+Kanada den proprietären einphasigen Tesla-Stecker haben. HPWC eignen sich daher als Sponsoring-Maßnahme, um Model S anzulocken, ohne dass andere E-Fahrer davon profitieren können :imp:
Da finde ich 22kW Typ 2 Wallboxen in europäischen Hotels besser…

Die sind natürlich für Europa grundsätzlich besser, weil man sich auf bei den AC-Ladern ja auf den Typ2 Stecker geeinigt hat. In USA+Kanada sind die ganzen schnarchlader mit Typ 1 unterwegs und liefern keine 80A sondern im maximum 40A. Daher ist für Tesla klar der HPWC von Vorteil.