SOx, der Abgasskandal der eMobilität

Allerdings wachsen fossile Kraftwerkskapazitäten hauptsächlich in ärmeren Ländern (z.B. Schwellenländern) in denen kaum Autos > 15.000 USD verkauft werden.

In den Länder in denen sich die Bevölkerung E-Autos leisten kann, wächst der Anteil der EE Erzeugung vermutlich doch stärker als im weltweiten Durchschnitt, so dass E-Auto Strom denke ich schon grüner wird.

Mit einer Betrachtung der globalen Gesamtheit kann man jeden Trend statistisch widerlegen. Die Bevölkerung auf der Erde wächst, ihr Bedarf an Energie und Mobilität auch.

Die Innovationen Erneuerbare Energie, Elektroautos oder Heimbatterien sind noch teurer wie die herkömmlichen Lösungen. Daher wächst ihr Marktanteil zuerst in den wohlhabenden Volkswirtschaften, in denen aber das Bevölkerungswachstum niedrig ist oder sogar stagniert.

Wenn man daraus ableiten will, dass diese Technologien auf dem Rückzug sind, ist das ein zynischer statistischer Trick. Wir wollen ja gerade für die noch nicht so weit entwickelten Volkswirtschaften ein Vorbild sein und zeigen, dass diese Technologien mit unserem Wohlstand vereinbar sind.

Die Behauptung, dass etwas anderem als EE und Elektroautos die Zukunft gehört, die ist doch mittlerweile eh nicht mehr ernst zu nehmen und zeugt nur von mangelnder Bereitschaft einzelner sich mit aktuellen Informationen zu versorgen.

Verrückt finde ich eher, dass die Chinesen einst eine fortschrittliche und gesunde Nation waren, deren Arbeitskräfte ausschließlich mit dem Fahrrad zur Arbeit gependelt sind und sie sich jetzt, im schlimmsten Auto-Smog in der Geschichte der Menschheit, selbst töten.

Ich frage mich wie man ernsthaft gegen E-Autos reden kann, wenn man alleine bedenkt, dass man bei Nutzung des im Verbrenner verschwendeten Benzins in einem effizienten Kraftwerk, selbst unter Einbeziehung der Ladeverluste, den Strom für 3 Elektroautos produzieren könnte.
Sinnvoll ist das nur deshalb nicht, weil die Erneuerbaren jetzt schon günstiger und nachhaltiger sind.

Das stimmt nicht. Oder wie kommst du auf einen Faktor 3?

20 kWh Verbrauch beim E-Auto und 8 Liter pro 100 km beim Benziner mal angenommen:

Ein Liter Benzin hat ca. 9 kWh Energiegehalt, macht also 72 kWh pro 100 km und damit das 3,6-fache.
Dann rechnest du noch Ladeverluste und eine Effizienz bei KWK-Kraftwerken von ca. 90 % und du bist ungefähr bei Faktor 3.

Und da wir das Benzin in diesem Beispiel im Kraftwerk verbrennen, ist in der Rechnung noch nichtmal berücksichtigt, dass die Erzeugung und der Transport vom Benzin zusätzlich jede Menge Energie vergeuden!
Das zeigt nur wie geisteskrank es ist das wertvolle Öl ausgerechnet in einem ineffizienten Auto-Motor ohne funktionierende Abgasnachbehandlung in Siedlungsgebieten zu verbrennen.
Ich behaupte mal, dass nachfolgende Generationen sich leichter tun werden die Gründe für den Ausbruch der beiden Weltkriege nachzuvollziehen, als was wir da aktuell mit unseren Autos machen.

Und da ist der Fehler. Ein GuD-Kraftwerk hat maximal 60% Wirkungsgrad von Sprit zu Strom. Was von der Restwärme in die Fernwärme geht ist für den elektrischen Wirkungsgrad irrelevant. Somit also 72 kWh → GuD 43.2 kWh elektrisch → 37 kWh nach Netz- und Ladeverlusten → Faktor knapp unter 2.

Warum ist das nicht relevant? Das ist doch auch Öl, das sonst zusätzlich verbrannt werden muss.
Ich finde schon, dass man die Nutzung der Wärme, die der Verbrenner sinnlos in die Umgebung haut, mit berücksichtigen muss.

Kannst du belegen, dass ein nennenswerter Anteil der GuD-Kraftwerke in Deutschland tatsächlich Fernwärme liefert? Dieser Anteil dürfte wegen des Einsatzbereichs von GuD-Kraftwerken (Spitzenlast, nicht Dauerlast) verschwindend gering sein.

Snooper hat natürlich recht, es ging um den produzierten Strom „der Strom für 3 Elektroautos produzieren kann“.

Aber ich denke wir können uns darauf einigen, dass die Verstromung in Kraftwerken prinzipiell deutlich effektiver und durch die aufwändigere Reinigung auch mit deutlich weniger Abgasen verbunden ist.

Wie sieht es mit den Leitungsverlusten aus ? Stromversorgung zu Benzinverteilung ?

Es ging ja hier zunächst einmal darum, was technisch möglich ist.
Dass wir in einer traurigen Welt leben, was die Optimierung unseres ökologischen Fußabdrucks angeht, das würde ich niemals bezweifeln.

Nein, du hast explizit von Strom geredet. Da kommst du nicht über einen Faktor 2, wie vorgerechnet.

Nu übertreib mal nicht wieder so arg.
Die Erklärung ist ganz einfach:
Bis vor kurzem gab es einfach keine taugliche und bezahlbare Akkutechnik für brauchbare Elektroautos.

Und hier das Messergebnis nach gefühlten 35 Jahren (typisches dt. Braunkohlegrosskraftwerk netto):
Ca. 1136g/KWh CO2, 1,02g/KWh SOx, 0,89g/KWh NOx, 0,029g/KWh PM

Mit diesem Strom (Leitungs-, Lade- u. Selbstentladeverlust kommen noch dazu) betankt würde kein BEV die EURO6 Abgasnorm schaffen!

Zur Info: SO2 ist ähnlich giftig wie NO2.

Bring mal eine Quelle für deine Werte. Insbesondere die Umrechnung von Kubikmeter Rauchgas in kWh, weil die Grenzwerte pro m³ angegeben werden.

Na denke das sind doch auf den ersten Blick sehr realistische Werte.

Steinkohle - also die deutlich bessere Kohle - hat ~ 0,5g SO2 / kWh da halte ich knappüber 1g SOx/kWh für Braunkohle für auf jeden Fall wahrscheinlich.

ZSE weisst für Steinkohle 127 TWh Erzeugung mit Abfallnebenprodukt 55000 Tonnen SO2 aus.

Auch wenn die Zahlen stimmen sollten, so vergisst Du den entscheidenden Unterschied:
Ein ICE-Auto bläst das NOx direkt in die Nasen der Stadtbewphner und Verkehrsteilnehmer, so dass in den Städten nachgewiesen hohe Konzentrationen an NOx in der Luft sind.
Ein Kraftwerk verteilt und verdünnt das NOx großflächig in größerer Höhe. Das NOx wird dann im Laufe der Zeit abgebaut und gelangt eben nicht in hoher Konzentration in die Atemluft irgendwelcher Menschen.

Verstehst Du das, „CheapAndCLean“ ?

Die hatte ich doch eigentlich schon in post 851 Aktuelle Einspeise zahlen in echtzeit! Soltet euch anschauen angegeben.
Einfach die PRTR Messwerte durch die Nettoerzeugung (22TWh/a) teilen. Und wohlgemerkt, das ist ein modernes Grosskraftwerk mit DeNOx, DeSOx und E-Filter.

Du darfst Dir gerne mal ein osteuropäisches Kraftwerk ohne DeNOx und/oder DeSOx raussuchen, da reden wir dann vom 15fachen Wert !

Ich frage mich, wieviel Prozent der Elektroautofahrer nicht mit Oekostrom laden. Es wäre eine Umfrage hier und in goingelectric wert. Ich glaube, es sind deutlich weniger als der Bevölkerungsanteil, der nicht Ökostrom bezieht.
Wenn meine Annahme stimmt, würde eine Zunahme des Elektroantriebes auch eine Abnahme von Kohle- und Atomstrom mit sich bringen.

Da hast Du recht, die lokale Emissionsfreiheit ist der Vorteil des BEVs. Wenn Du Dir aber das SOx anschaust, da reden wir vom Faktor ca. 100, um den der Verbrenner besser ist, da würde ich mich dann schon fragen, ob die lokale Emissionsfreiheit nicht teuer erkauft wird?