Kein korrekter GPS Fix nach Fährüberfahrt

Ja, das Thema ist mal wieder vielschichtiger, als man auf den ersten Blick denkt. Wenn das Auto für eine ganze Nacht im Bauch der Fähre verschwindet, wo es keine Sicht auf die Satelliten hat, wie im Ausgangsbeispiel in diesem Thread, dann kann man wohl wirklich nicht viel machen. Das System muss sich anschließend einen neuen Fix suchen, und das dauert halt ein wenig…

Mein Fall war etwas anderes gelagert: Ich habe hier immer wieder mal kurze Fährüberfahrten auf kleinen, offenen Fähren. Die Sicht auf die Satelliten ist dort nicht beeinträchtigt, und die Strecken sind nicht so groß, dass das Fahrzeug einen ganz neuen Fix suchen müsste, selbst wenn es das GPS-System schlafen legen sollte. In diesem Fall stellt sich das System meines Erachtens selbst ein Bein: Es ist programmiert auf Basis der Annahme, dass „die Räder recht haben“, d.h., wenn die Räder still stehen und der GPS-Fix wandert, unterstellt das System eine Drift in der Messung und korrigiert die eigene Position um den Offset gegenüber dem GPS-Fix. Das ist schlau, so lange die Annahmen stimmen.

Im Fall der Fährüberfahrt stimmen die Annahmen aber nicht: Das Fahrzeug bewegt sich wirklich, obwohl sich die Räder nicht drehen. Ich stelle mir nun vor, dass man an bekannten Fährhäfen den Korrekturmechanismus umdrehen müsste: „Das GPS hat recht“ statt „die Räder haben recht“. Das System müsste nur den Messkorrekturoffset konstant halten, wenn es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass das Fahrzeug auf einer Fähre steht. Das ist alles.

Moin!
Eigentlich fehlt da nur die Möglichkeit für den User, die Poition gemäß GPS zurückzusetzen.
Die Daten aus dem A-GPS sollten ja noch aktuell sein. Daher ist ein GPS-Fix eine Sache von wenigen Minuten. Da bräuchte man bei groben Abweichungen nur kurz anhalten, die GPS-Position manuell zurücksetzen und weiter geht es.

Das Skyhook System, das von Google dann irgendwann nachgebaut wurde, wurde ursprünglich für Innenstädte konzipiert und funktioniert kooperativ, das heißt es benötigt per SSID/MAC kartierte Hotspots. Das ist für Kfz-Navigationssysteme eher ungeeignet.

Bei einem Navigationssystem geht es im wesentlichen um zwei Dinge:

  1. Eine Menge an einzelnen Sensoren ist algorithmisch zu fusionieren. Es gibt GPS, GLONASS, Galileo, Beidou, Drehratensensoren, B-Messer, el. Kompass, Odometer, Gierratensensor, digitale Karten unterschiedlicher Qualität usw.

  2. Diese Sensoren haben zum Teil ein recht mieses Signal-Rausch-Verhältnis, aus dem das Nutzsignal extrahiert werden muss. Die Block IIF Satelliten (das sind die Standard-Satelliten der Amerikaner) senden mit etwa 20 Watt aus 20.200 km Höhe. Stell Dir vor, Du müsstest aus 20.000 km Entfernung erkennen, ob eine schwache Glühbirne leuchtet. Der andere Teil der Sensoren driftet wie Hölle, das heißt, Du stehst an der Ampel und das Auto denkt nach 60 Sekunden Du stehst im Parkhaus um die Ecke.

Die Aufgabe ist es nun, aus allen Sensordaten bei wechselnder Verfügbarkeit so gut wie möglich das Rauschen zu eliminieren, vor allem Ausreißer zu erkennen, die gefahrene Trajektorie zu glätten und das bitte noch im Echtzeit.

Und die verschiedenen Navigationsfilter müssen so programmiert sein, dass das vollautomatisch in beliebigen Situationen passiert. Gerade bei GPS ist das nicht einfach, da die Genauigkeit und Zuverlässigkeit ständig wechselt.

Eine GPS Position bekommt man über Laufzeitmessung (sogenannte Code-Messung) eigentlich immer hin, auch wenn man in Tiefgaragen fährt. Daran scheitert es definitiv nicht.

Die Kunst besteht darin, den Algorithmus so abzustimmen, dass er selbst die aktuell zuverlässigste Datenquelle verwendet.

The Art of sensor fusion. :wink:

Wir waren letzte Woche mit dem Tesla (SW 2018.32.4) in Sardinien. Nach der Fährüberfahrt von Livorno nach Golfo Arranci hat es 36h gedauert, bis auch der Navigationspfeil in Sardinien angekommen ist.
Es ist schon ziemlich mühsam wenn man sich in einem solchen Auto mit dem Handy behelfen muss.
So wie es ausgeschaut hat, stimmt dann aber auch die Geschwindigkeit nicht die er im Armaturendisplay anzeigt. Autosteering mit eingeschalteter Navigation ist in einem solchen Fall eigentlich nicht brauchbar, die Geschwindigkeit wird willkürlich (je nach Strasse auf der er glaubt zu sein) gesetzt bzw. reduziert.
Auf der Rückfahrt Golfo Arranci - Livorno hatte er dann nach 2h den GPS Fix.
Folgende Situationen waren unterschiedlich:
Livorno - Golfo Arranci: Wir haben noch auf dem Fährdeck die Navigation gestartet. Nach längerem Rechnen hat er dann von Livorno über das Meer eine Strecke nach Korsika, durch Korsika durch und dann wieder über das Meer nach Sardinien angezeigt. Wir haben dann die Navigation beendet. Ein paar weitere Versuche brachten das selbe Ergebnis. Nach 36h war der Navipfeil dann in Sardinien - da hat dann alles wie erwartet funktioniert.
Golfo Arranci - Livorno: Das Navi wurde erst nach ca. 10 Minuten, nachdem wir die Fähre verlassen haben gestartet. Ergebnis sah ähnlich aus wie auf der Hnfahrt. Wir haben dann nach ca. 30 Minuten die Navigation noch einmal gestartet mit dem Ziel des nächsten Superchargers, den wir anfuhren (Ergebnis wie gehabt - Routing von Sardinien übers Meer nach Korsika und dan wieder über das Meer zum Superchargerstandort). Ca. 15 Minuten nach dem Laden am Supercharger (Navi im Auto war aus) war dann der Navipfeil auf unserer korrekten Position. Navigation war anschliessen problemlos.
Ob das unterschiedliche Verhalten mit dem Zeitpunkt wann die Navigation gestartet wurde, die Navigation zum Supercharger, das Laden am Supercharger oder es einfach ein Zufall war das der Fix auf der Rückfahrt schneller war, müsste durch mehrmalige Versuche erhärtet werden. Bei mir steht da keien grössere Fährüberfaht in nächster Zeit mehr an. Mit V9 ist das Verhalten vielleicht dann sowieso wieder komplett anders.

Gruss

Werner

Tesla könnte einfach die Kameras nutzen.
Damit sollte sich die Erkennung einer Fährüberfahrt problemlos realisieren lassen.

Tesla könnte auch einfach bei einem Reset sein GPS neu initialisieren, so dass er sich selber korrekt ortet. So wie ich es sehe, verwendet er irgendwelche Tabellen um einen schnellen Fix zu kriegen. Diese Tabellen werden wohl nur alle 24 oder 36 h aktualisiert.

Komisch finde ich, dass es auch auf offenen Fähren nicht klappt…fahre ich nach Meersburg hat mein Wagen tolle Sichtverbindung, klappt dennoch nicht…sprich wer einen Tesla samt aufladen kann muss gar nix deaktivieren und kann diesen in Ruhe klauen…

Die GPS Ortung ist halt bei schlafenden Fahrzeug abgeschaltet.

Und wenn AGPS verwendet wird dann braucht er auch eine Internetverbindung.

Ein Reset sollte zu einer Herstellung der Internetverbindung und einem Neustart des GPS führen.

Hallo Tesla Gemeinde,

hier hat sich NICHTS getan ! Wir waren auch auf Sardinien…
Ich habe einen P100D Baujahr 4/2019 mit SW auf dem Rückweg 2019.24.4 73fb1ab . auf dem Hinweg war es 2019.20.4.3 57296af
beide eine Vollkatastrophe ! So ein schlechtes GPS was das ‚Repositioning‘ angeht hatte ich noch nie ! Und das es nur an Google liegt, glaube ich einfach nicht, weil Iphone Ipad etc konnten das auch !
Eine Sache ist, wenn man sich in seiner Destination auskennt, aber wenn man an einen neuen Ort fährt, und sich auf sein Navi verlässt ist man echt aufgeschmissen. Auf der Hinfahrt dauerte es bis am nächsten Tag, also ca 24 Stunden, bis die Navi am richtigen Ort war…auf dem Rückweg ging es schneller, da fand das Navi sich nach ca 1,5 Stunden kurz nach unserem SuC STop in Forte dei Marmi wieder.
So etwas ist echt traurig…das kann jedes Billig-gps besser…

Wieso nicht einen Button einbauen, mit dem man ein Repositioning auslösen kann…?
Ja wir hatten dieverse Reboots gemacht, hat alles nichts geholfen.

Here the same. We are enjoying our holidays now on the Peloponnesos, Greece with the model S.
We embarked on Ancona and in Patras, Greece the car thought it was still near Ancona. A nasty drive to the first AirBnB… After a day nothing changed so I called Roadside Assistance early in the morning. A nice lady asked me to remove all USB related items from the sockets and told me to leave the car. She did a remote reset of the GPS and after 5 minutes everything was fine. The car was in Greece too.

I hope the return trip will go smoother, but I think the Tesla service is great.

You don’t read that a lot here lately, so thank you :wink: Enjoy your vacation and good luck with your trip home.

Kann es sein, dass dies ein MCU2-Problem ist? Habe dieses Jahr diverse Fährüberfahrten gemacht (Frankreich->Kanalinseln Guersey/Jersey, Frankreich->Mallorca, Mallorca->Ibiza, Ibiza->Spanisches Festland). Zumindest die Überfahrt zwischen Toulon und Mallorca war über Nacht und das Auto war etwa 9h ohne Empfang. Hatte danach keine Probleme mit dem GPS meiner MCU1. Ein anderes vor mir fahrendes Model X fuhr aber komisch langsam und hat dann mit Warnblinker am Straßenrand angehalten. Da hatte ich schon auf Probleme mit dem GPS getippt.

Das Problem taucht auch bei MCU1 auf.
Ich hatte das schon mehrfach - letztes Jahr bei der Überfahrt nach Sardinien hat es ca. 1 1/2 Tage gedauer bis beim Model S in der Kartenansicht das Auto auch angekommen war. Auf der Rückfahrt war es dann nach dem ersten SUC Stop (ca. 2h) in Ordnung.
Diese Jahr nach der Überfaht von England nach irland hat es glücklichserweise nur ca. 15 Minuten Probleme gegeben. Bei der Rückfahrt hat es noch schneller die Position korrekt angezeigt.
Ich habe mir angewöhnt die Navigation im Auto erst zu starten wenn die Position stimmt - bis dahin muss Google Maps am Handy reichen.
Ein Reboot der MCU kann helfen - muss aber nicht.

Gruss

Werner

Juli: 2x nach ca. 100m korrekte Position (Genoa/Bastia).