Fahrtdauer statt Reichweite

Die Probleme lösen sich alle in Luft auf sobald wir hier auch die 120/130Kmh Begrenzung bekommen die unser gesamtes EU Umfeld bereits hat .

Im Alltag starte ich immer mit 90%. Vor einer Langstrecke lade ich häufig kurz vor Abfahrt bis auf 100% nach. Für mich ist das also nicht unrealistisch.
Wenn ich am Ziel sicher laden kann, dann reicht es mir, wenn ich dort mit 5-10% ankomme. Unter 5% möchte ich dem Akku nicht antun.
Auf der Autobahn fahre ich meistens so 130-140 km/h, wenn ich weiß, dass ich genug im Akku habe, dann gerne auch mal 150 km/h.
Schneller fahre ich so gut wie nie, da mir der Komfort-Vorteil des Autopiloten wichtiger ist als höhere Geschwindigkeit.

Ist das jetzt ein Scherz? Du verbrätst im Winter gegen 800 Wh/km? Was bitte treibst du mit dem Wagen? Vollstrom-Bremse-Vollstrom? Range Mode off bei Kürzeststrecken in der Stadt, wo die Akkuheizung mehr Kapazität verbraucht als die Fahrt selbst, nur damit dein gerade sinnlos angewärmte Akku wieder abkühlt?
Deutlich weniger als 100 km Reichweite bei einem Tesla ist mit Verlaub gesagt für mich nicht nachvollziehbar und trifft auf einen BMW i3 mit dem kleinen Akku zu

nein, es ist kein Scherz und wenn du mal alles liest was ich geschrieben habe, verstehst du es vielleicht auch.
Zieh nicht einen Satz aus einem Posting und konstruiere einen neuen Konsens bitte.
Rangemode ist off. Mit sparsamer Fahrweise komme ich auf 100-150km, bei Winterkurzstrecke - das ist nicht weit von „Weniger als 100“ entfernt oder?
Nein, ich fahre nicht Vollstrom sondern so, wie ich es im anderen Posting beschrieben habe. Ganz genau genommen fährt meine Frau damit auf Arbeit und zurück, mehr nicht. Im Schnitt liegen wir beim „Fahren“ bei 260w/km, die besagten Umstände im Umfeld grenzen die Reichweite halt leider nunmal so ein.

Deutlich unter 100 km klingt für mich eher so nach ca der Hälfte von 150 km. So eine Zahl kann ich außer Vollgas bergauf über die Alpen nicht nachvollziehen, selbst dann bekomme ich mein MX90 nicht unter 100 km. Vielleicht mit einem schweren Anhänger im Schnee…
Der Punkt ist doch folgender: Die Reichweite auf deutlich unter 100 km runterzurechnen anhand der Umstände ist aus meiner Sicht wie eine Reichweite von 0 km anzugeben, wenn man einen Tesla im Winter monatelang stehen lässt ohne nachzuladen aber Verbraucher laufen. Dann kommen Reichweiten von 0 km und weniger heraus. Ob das eine sinnvolle Angabe ist weiß ich nicht.

+1
Das ist nicht nur im EU-Umland so, die EU hat als Sub-Set von Staaten innerhalb Europas damit sowieso nix zu tun. Kurz: Die übliche Geisterdiskussion im sich selbst viel zu groß einschätzenden Deutschland.

Selbst ein hohes Tempolimit von 100 mph (160 km/h) würde die Diskussion faktisch beenden.

Was dem einen seine Waffengesetze, ist des anderen Tempolimit.

Ich jedenfalls nicht, da ich weiß wo die Resttiktionen sind.

Aber ich habe an Weihnachten einen Holländer getroffen, der wird nach 3 Monaten Besitz sein Model X zurückgeben, er dachte er könnte mit dem Auto schneller und weiter fahren, es wurde ihm beim Kauf nicht klar gesagt, wie sich schnelles Fahren und Minustempersturen sich auswirkten.

Deshalb schreibe ich dies auch öfters, daß Interessierte im Forum lesen können.

Wir überlegen uns gerade evtl. noch ein I3 anzuschaffen.

Oh je, da habe ich ja eine wilde Diskussion losgetreten :slight_smile: Ich wollte nur kundtun, dass die mich die Reichweitenbegrenzung nicht davon abgehalten hat, einen Tesla zu kaufen. Ich fürchte aber, dass viele potentielle Käufer sich davon abschrecken lassen, weil sie nicht wissen, wie problemlos das Fahren mit einem E-Auto ist. Deshalb gebe ich immer wieder hervor, dass es nicht um Reichweite=Erreichbarkeit geht, sondern eigentlich nur um ein paar Minuten mehr oder weniger. Andererseits kenne ich zwei Leute, die ihren Tesla S wieder verkauft haben. Einer, weil er nicht Dauertempo 180-200 fahren kann. Und der andere, weil er nicht bereit ist, Pausen zu machen.

Wieso kann man mit einem Tesla Model S nicht Dauertempo 180-200 fahren?
Meinen S85 habe ich mal von Speyer bis Dortmund mit Vollgas gejagt.
Vollgas: Was die Streckenführung hergab, ohne dass man unfreiwillig die Straße verlässt.
Das waren durchgängig 190-210 km/h.
Okay, nach kurzer Zeit gab es eine Leistungsbeschränkung, so dass ich nicht mehr so schnell auf 210 km/h beschleunigen konnte, aber ich erreichte die Spitzengeschwindigkeit wieder, nur halt etwas langsamer.

Und was die Pausenbereitschaft angeht:
Wenn ich mit Richtgeschwindigkeit 130 km/h unterwegs bin, dann kann ich meinen S85 ca. 2 bis 2,5 Stunden fahren, bis ich nachladen müsste.
Das ist auch die Zeit, nach welcher die meisten Berufskraftfahrer eine kleine Pause einlegen.
Sie dürften zwar 4,5 Stunden durchfahren bis sie 45 Minuten Pause machen müssen, die meisten splitten jedoch die Pause in 15 + 30 Minuten.
Wenn diese gehetzte Berufsgruppe schon freiwillig alle 2,25 Stunden eine Pause macht, dann sollte man sich mal überlegen, warum sie nicht ihre 4,5 Stunden durchfahren, denn immerhin müssen sie für jede Pause auch erstmal von der Autobahn runter und einen Stellplatz finden, ja keine Minute zu früh wieder losfahren, und dann auch wieder auf die Autobahn.
Da wäre es ja zeitlich gesehen schlauer, wenn sie ihre Fahrt nur einmal in 4,5 Stunden unterbrechen, anstatt das Prozedere zweimal zu durchlaufen.

Aber wie ich ja schon schrieb:
Es wird immer Personengruppen geben, für die selbst ein S100D nicht genügt.
Man muss nicht alle Autofahrer überzeugen, dass die Elektromobilität unzählige Vorteile bietet.
Es reicht auch, wenn man „nur“ 95% erreicht. :laughing:

Nein, du „darfst“ den Akku von 0 (oder wenigen) % bis 100% nutzen. Dafür ist er gedacht - und auch so designed. Du solltest den Akku nur nicht längere Zeit einem Ladestand

  • von weniger als 20% (insbesondere nicht bei niedrigen Temperaturen) bzw.
  • von mehr als 80% (insbesondere nicht bei hohen Temperaturen)aussetzen. Das Laden auf bzw. Fahren mit sehr hohe(n) / niedrige(n) Ladestände(n) gehört dagegen zur üblichen Nutzung, für die Wagen und Akku gedacht sind.
    Und damit hast Du auch ca. 360 km verfügbar - und nicht nur 200, wie Du meinst.

Stimmt genau !

Der einzige kleine Nachteil sind eventuell weniger Zyklen.

Ein kompletter Zyklus zählt möglicherweise mehr als 2x nur die Hälfte laden.

[quote]
Nein, du „darfst“ den Akku von 0 (oder wenigen) % bis 100% nutzen. Dafür ist er gedacht - und auch so designed.

[quote]
Ich möchte den sehen, der im Alltag die gesamte Kapazität ausnützt. Realistisch für entspanntes zügiges Reisen auf Langstrecke mit z.B. dem MS90D sind von 90% auf 10% Ladung ca. 320km Reichweite und für das MX90D ca. 240km. Von 100% auf 0% sind realitätsferne Posts nur um mit einer beeindruckenden Reichweite protzen zu können. Sehr lange Ladezeiten bei über 80% Ladung und berechtigte Reichweitenangst unter 5% sind dann aber auch Realität und nicht sehr praxistauglich.
Ich denke, gerade Tesla Interessenten und Neulingen ist mit realistischen Infos mehr gedient als mit theoretisch möglichen Maximalreichweiten. Das gilt auch für die Fähigkeiten des AP, ich bin immer wieder erstaunt bis erschrocken zu lesen, wo er überall eingesetzt wird.
Grüße Karl

Was ist daran unrealistisch, wenn man eine Langstrecke mit 100% SoC beginnt? Mache ich sehr häufig so.
Da die SuC nicht alle 50 km vorhanden sind, plane ich mit 10-20% am SuC anzukommen.
Wenn ich am Ziel eine sichere Lademöglichkeit habe, dann reicht es mir, wenn ich mit 5-10% dort ankomme.
Unter 5% möchte ich dem Akku nicht antun.

Im Alltag lade ich - wie von Tesla empfohlen - immer bis 90% und lasse den Wagen durchgängig am Ladekabel, so dass er zwischendurch bei längerer Standzeit selber nachladen kann.

Im Sommer erreiche ich eine reale Reichweite von 400-450 km, im Winter komme ich auf sichere 300-350 km.
Okay, in meinem Alltag spielen Autobahnen so gut wie keine Rolle (da sie hier in alle Himmelsrichtungen mindestens 30 km entfernt sind).
Als ich noch zweimal täglich Autobahn fahren musste erreichte ich im Sommer realistische Reichweiten von >350 km bei 130-140 km/h Reisegeschwindigkeit.

Die Reichweite ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Akkugröße (wer hätte das gedacht)
  • Fahrprofil (Stadt, Landstraße, Autobahn)
  • Reisegeschwindigkeit
  • Streckenprofil (Flachland, Berge)
  • Wetter (Temperatur, Regen, Wind)
  • Rekuperations-Anteil
  • Reifen (Größe, Art, …)

Und genau aus dem Grund wird es wohl - leider - auch nie kommen. Wie viele Jahrzehnte ist dieser Zustand denn schon exakt so, wie du beschreibst, ohne, dass sich daran etwas geändert hätte? Je länger etwas bereits existiert, umso länger ist auch dessen Lebenserwartung:

en.wikipedia.org/wiki/Lindy_effect

Leider wird auch hier wieder hinsichtlich der allgemein erzielbaren Reichweite bei bestimmten Geschwindigkeiten auf Langstrecke übertrieben. :unamused:

Da werden gerne immer Werte, die einmal auf einer Teilstrecke bei optimalen Wetterbedingungen und optimaler Topographie erzielt wurden, genannt. Diese lassen sich dann aber nicht so einfach verallgemeinern. Wenn dann ein Neuling versucht ähnliche Werte zu erzielen dann wird er häufig enttäuscht.

Wenn jemand den Empfehlungen des Tesla Navi, aber auch des abetterrouteplanners folgt, dann ist es z.B. beim S85er so dass man höchsten bei der 1. Etappe mal mehr wie 200 km oder 2 h fährt. In der Regel sind es aber deutlich weniger als 2 h und und weniger als 200 km. Dies liegt einfach häufig an den Abständen der SuC und der Nutzung von nur etwa 20-70 %, also nur der Hälfte der Batteriekapazität. Natürlich könnte man wo es vom SuC her passt auch jedes Mal auf 100 % aufladen und fast leer fahren. Dies würde aber die Reisezeit deutlich verlängern.

Ich konnte das erst wieder dieses Wochenende bei der Anreise zum E-Auto Treffen nach Krems feststellen. Obwohl für die Strecke von 400 km mit 100 % Ladung bei durchgehend 130 km/h theoretisch nur 1 Ladehalt nötig wäre, muss man wegen der SuC Abstände dann doch zwei machen, weil einfach 10-20 % fehlen. Und bei kühlen Temperaturen und eventuell noch Regen muss man auch noch extra Reserve lassen. Da hatte ich dann für die rund 430 km Etappen von 1:19, 1:30 und 1:05, mit zwei kurzen Ladehalts von 15 Minuten.

Viele Verbrennerfahrer fahren die knapp 430 km in einem Rutsch. Dass da dann Leute enttäuscht sind ist für mich verständlich.

Und man kann auch heute zumindest mit dem Tesla S85 in 30 Minuten keine 300 km Autobahnreichweite bei gefahrenen 130 km/h laden, sondern es sind je nach Ladestand in 30 Minuten vielleicht 200 km oder in mehr als 1 h 300 km. Bei S100D ist es etwas besser, aber auch nicht wesentlich. Und je mehr km die Fahrzeuge gefahren sind desto kürzer wird mit der Zeit die Reichweite und bei manchen dauert auch das Laden länger.

Ich würde also empfehlen gegenüber potentiellen Tesla-Käufern realistisch/pessimistisch zu bleiben. Auch die Teslas sind hinsichtlich der Fahrdauer noch weit von Verbrennern entfernt. Da muss sich meiner Meinung nach die nutzbare Reichweite bei 130 km/h mindestens noch verdoppeln und gleichzeitig die Ladezeit mindestens halbieren.

egn, würdest Du trotz Deiner realistisch/pessimistisch angegebenen Fahrzeitverlängerung durch Ladestopps wieder ein E-Auto kaufen oder doch lieber wieder auf einen Verbrenner umsteigen?

Ich bleibe beim E-Auto.

Wenn ich Eure Antworten richtig verstehe, gibt es unter Euch niemanden, der wegen der notwendigen Ladestopps eines Elektroautos wieder auf einen Verbrenner umsteigen würde. Das bestärkt mich in meiner Meinung, dass die Ladestopps niemanden ernsthaft abhalten müssen, ein E-Auto zu kaufen. Wahrscheinlich resultiert die „Reichweitenangst“ der Menschen einfach daraus, dass sie im Gegensatz zu Euch allen einfach nicht wissen, wie problemlos das Fahren mit einem im Auto ist. Seht Ihr das auch so?

Für mich trifft das nur für das Laden an den SuCs und zu Hause zu. Mit allen anderen Lademöglichkeiten habe ich überwiegend schlechte Erfahrungen gemacht. Säulen zugeparkt, typisch z.B. für MUC, nicht funktionierend, kompliziertes bis teures Abrechnungssystem, lange Ladezeiten.
Teslas Ladeinfrastruktur ist derzeit noch konkurrenzlos.
Grüße Karl

Ich denke man muss hier unterscheiden zwischen Tesla und anderen E-Autos.
Mich würde als nicht Teslafahrer die Problematik mit den unterschiedlichen Ladesäulen, Abrechnungssystemen und Verfügbarkeit abschrecken.
Ich muss nach meinem gestrigen Erlebnis (war wegen fehlender SuC auf die Infrastruktur der Öffentlichen Säulen angewiesen) meinen Hut ziehen vor denen die sich das auf der Langstrecke geben.